Der treue Knabe (Erk, Variante 3)
der liebt sein Schatz ein ganzes Jahr;
ein ganzes Jahr und noch viel mehr,
die Lieb die nahm kein Ende mehr.
derweil ward ihm sein Schätzchen krank;
so krank, so krank bis auf den Tod,
drei Tag, drei Nacht sprach sie kein Wort.
daß sein Feinsliebchen krank da liegt:
da verließ er all sein Hab und Gut,
und schaut, was sein Feinsliebchen thut.
was machst du hier im Bettelein?“
‚‚‚Dank dir Gott, dank dir Gott, mein feiner Knab!
mit mir wirds heißen: fort ins Grab!‘‘‘
die Lieb und Treu muß länger sein.“ –
Er nahm sie sanft in seinen Arm,
da war sie kalt und nicht mehr warm.
mein Schätzchen stirbt, daß Niemand sicht.
Geschwind, geschwind zum Doktor hin,
daß er ihr gleich die Schmerzen nimmt!
jetzt muß ich tragen ein schwarzes Kleid;
ein schwarzes Kleid und noch viel mehr,
mein Trauern nimmt kein Ende mehr!“