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Deutschland, oder Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen (Weber): Gmünd

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Karl Julius Weber
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Titel: Deutschland, oder Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen
Untertitel:
aus: Deutschland, oder Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen Bd. 1, S. 238–239
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1826
Verlag: Gebrüder Franckh
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Erscheinungsort: Stuttgart
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Siehe auch Schwäbisch Gmünd
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Bearbeitungsstand
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[238] Von Lorch sind zwei kleine Stunden nach der alten Reichsstadt Gmünd, die 5000 Seelen zählt, aber ehemals weit bedeutender gewesen ist. Die Ritter vom rothen Löwen, oder die Rechberge jagten viel in der Gegend, und sollen hier eine Villa Gaudia Mundi oder Gmünd gebaut haben, was man der Stadt nicht ansieht. Das Gaudium Mundi wußte sich indessen reichsfrei zu machen, nach dem Sturze der Stauffen, verjagte 1284 seine Patricier, und schlug sich wacker herum mit dem Raubadel. Jezt ist die Stadt ziemlich öde, fabricirt jedoch fleißig Strümpfe, Mützen und Byjouteriewaaren von Gmündergold, und von ihrer Andacht zeigen die vielen Kirchen. Das Kloster der Dominikaner-Nonnen vor der Stadt, Gotteszell hat sich jedoch in ein Zucht- und Arbeitshaus verwandelt, wie Zwiefalten in ein Irrenhaus. Das Wappen der [239] Stadt ist ein Einhorn, da man mir aber nicht sagen konnte, warum es Stadtwappen sey? so habe ich mich noch weniger nach der Existenz des problematischen Thiers hier erkundigen mögen. Gmünd hatte zwei bedeutende Landämter, aber die Landbewohner waren keine Bürger, das waren nur die Städter. Machten es nicht die Römer eben so?

Anmerkungen (Wikisource)

In der Ausgabe von 1855 (3. Auflage, S. 94f., Google) folgt noch: "Die Gasthänser zum Rad, Mohren und zur Krone gehören zu den besseren. Es gibt daselbst eine gut geleitete Blinden- und Taubstummen-Anstalt und ein katholisches Schullehrer-Seminar. Interessant ist der hohe Thurm der gothischgebauten St. Johanniskirche, Schwindelstein genannt, und die auf einem Berge liegende St. Salvatorskirche mit zwei in Felsen gehauenen Kapellen, so wie eine Einsiedlerszelle. Gmünd ist die dritte Post von Stuttgart über Waiblingen und Schorndorf".