Die „Gesellschaft der Waisenfreunde“

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die „Gesellschaft der Waisenfreunde“
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 10, S. 164
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[164] Die „Gesellschaft der Waisenfreunde“, über deren segenbringende Wirksamkeit die „Gartenlaube“ schon wiederholt berichten konnte, giebt auch in ihrem neuesten Jahresbericht erfreuliche Auskunft über das Gedeihen ihrer Bestrebungen. Die schöne Aufgabe, die sie sich gestellt, für versorgungsbedürftige Waisenkinder liebevolle Aufnahme in Familien an Kindesstatt, für Ehepaare, die des Kindersegens entbehren, aber beglückenden Ersatz zu vermitteln, hat auch im letzten Jahre in einer Reihe von Fällen durchaus befriedigende Verwirklichung gefunden. Zwei von den neu versorgten Kindern wurden noch in der Woche vor Weihnachten, „gleichsam als Christkindchens Gabe und selbst als Christkindchen“, ihrem neuen Heim übergeben. Eins davon, ein Mädchen, kam in eine Familie, die bereits vor 31/2 Jahren einen kleinen Knaben angenommen hatte, der so gediehen war, daß bei den Eitern der Wunsch nach einem Töchterchen rege wurde. Die betreffende Famlie ist die dritte, die ein zweites, bzw. ein drittes Kind annahm, während zwei Familien in früherer Zeit bereits Geschwisterpärchen angenommen hatten. Der Geschäftsführer des Vereins, Herr Schuldirektor Mehner in Burgstädt, läßt es sich angelegen sein, sowohl durch die mit den Adoptiveltern geführte Korrespondenz als durch persönlichen Besuch, mit den versorgten Kindern immer in Fühlung zu bleiben. Er weiß im einzelnen von geradezu wunderbaren Erfolgen zu berichten, welche die Verpflanzung aus Elend und Elternlosigkeit in ein von Elternliebe umhegtes Heim in Bezug auf die körperliche und geistige Fortentwicklung der Kleinen auch neuerdings wieder zur Folge gehabt hat. Wir können daher nicht dringend genug allen, die von unversorgten Waisenkindern erfahren, den Verein und seine Bestrebungen empfehlen; zu unserem Erstaunen hebt der neue Jahresbericht hervor, daß dem Verein und seinem Geschäftsführer verhältnismäßig nur wenig Anmeldungen und Mitteilungen über versorgungsbedürftige Waisenkinder zugehen. Die Thätigkeit der „Gesellschaft der Waisenfreunde“, deren Vorsitzender, Dr. Philipp Fiedler, in Leipzig wohnt, erstreckt sich über ganz Deutschland.