Die Accumulatoren-Straßenbahn zu Hagen i. W.

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: P. Kurgaß
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Accumulatoren Straßenbahn zu Hagen i. W.
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 17, S. 292
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[292] Die Accumulatoren-Straßenbahn zu Hagen i. W. In dem Aufsatz „Der Accumulator“ in Nr. 6 des lauf. Jahrgangs der „Gartenlaube“ ist bereits erwähnt worden, daß man sich in Berlin mit Versuchen behufs Erprobung des Accumulatoren-Betriebes für Straßenbahnen ernstlich befaßt. Diese Versuche haben in diesen Tagen ihren vorläufigen Abschluß erhalten. Vorher aber schon ist zu Hagen i. W. die erste Accumulatoren-Straßenbahn Deutschlands dem Betrieb übergeben worden. Dank den energischen Bemühungen der Accumulatorenfabrik, Akt.-Ges., zu Hagen ist es bei der Ausführung dieser Bahn fast vollständig gelungen, die vielen den amerikanischen Einrichtungen ähnlicher Art anhaftenden Mängel mit Geschick zu vermeiden. Der durch die Gesellschaft vorzugsweise und eigens für Zugbeförderungszwecke erbaute Accumulator ist der Kupfer-Zink-Accumulator nach dem System Waddel-Entz, dessen Gewicht sich zum Gewichte des Blei-Accumulators wie 0,55:1 verhält. Die Konstruktion des Accumulators ist folgende. In einem Stahlblechgefäße sind 6 positive und 7 negative Elektroden angeordnet. Die positiven Elektroden bestehen aus Kupferdrahtspiralen, auf welche durch eine besondere Fabrikationsmethode Kupferoxyd in einem Kupferdrahtgespinst eingebracht ist. Jede Platte erhält eine Baumwollenumhüllung. Die negativen Elektroden bestehen aus Stahlblech. Das Elektrolyt ist Zink-Alkali-Lauge. Die Wagen sind in normaler Größe für 12 Sitz- und 11 Stehplätze eingerichtet, die Motoren für 15 Pferdestärken normaler Leistung gebaut. Jeder Wagen enthält 2 Batterieträger zu je 44 Elementen, welche von der Stirnseite unter die Wagensitze eingeschoben werden. Die verschiedenen Geschwindigkeiten werden durch besondere Schaltungen ohne Energieverlust reguliert. Die zunächst betriebene Strecke war 3,13 km lang, die neue Strecke Hagen-Eckesey mit 2,84 km gelangte zum 1. April in Betrieb. Die schärfste Krümmung beträgt 15 m Radius, die größte Steigung 1:25, die maximale Geschwindigkeit 12 km in der Stunde. Eine einzelne Ladung reicht für mehr als 30 km. Die Wagen fahren zur Auswechslung der entladenen Accumulatoren gegen geladene vor eine Schiebebühne und werden dort binnen 5 Minuten durch Handkurbeln mit neuen Accumulatoren im Umtausch gegen die alten versehen. Zur Bedienung genügt ein Mann. In Hagen findet die Ladung in der Kraftanlage des Werkes statt; wäre solche zu anderen Zwecken nicht vorhanden, so würde eine Dynamomaschine von 20 Pferdekräften mit Kesseln und entsprechender Reserve genügen. P. Kurgaß.