Die Berliner Veteranenfeier auf dem Tempelhofer Felde

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Titel: Die Berliner Veteranenfeier auf dem Tempelhofer Felde
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 37, S. 621, 627–628
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[621]

Der Veteranen-Appell auf dem Tempelhofer Felde bei Berlin.
Nach dem Leben gezeichnet von W. Pape.

[627] Die Berliner Veteranenfeier auf dem Tempelhofer Felde. (Zu dem Bilde S. 621.) Die Kriegs-Erinnerungsfeier der Kriegervereins-Verbände von Berlin, welche am Vormittag des 19. August gegen 15 000 Veteranen auf dem Tempelhofer Felde festlich vereinte, hatte sich der Gunst herrlichen Wetters zu erfreuen. Die Aufstellung der meist in bürgerlichem Festanzug erschienenen Teilnehmer erfolgte in offenem Viereck, das von der reichgeschmückten Tribüne für den Sängerchor der Kriegervereine geschlossen ward, vor deren Mitte sich eine Kanzel und ein von Lorbeer umgebener Altar mit Kruzifix und Leuchtern erhob. Gegen 150 Fahnen gaben der Aufstellung ein festlich-kriegerisches Gepräge. Im Vordergrunde, in der Nähe der Kanzel, hatten die Vertreter der Geistlichkeit und eine größere Anzahl von Ehrengästen, zahlreiche höhere Offiziere, Vertreter des Staats und der Stadt Platz gefunden, auch der Großherzog von Baden, der in der Uniform eines Generalobersten der Kavallerie erschienen war. Der Kaiser, welcher Generalsuniform trug und von großer Suite begleitet war, erschien gegen zehn Uhr und nahm links vor der Kanzel Aufstellung.

Den kirchlichen Teil der Feier eröffnete der Sängerchor, vom Spiel der anwesenden Gardekapellen begleitet, mit dem Choral „Nun danket alle Gott“, welchem Ansprachen des protestantischen Militär-Oberpfarrers Wölfling und des katholischen Militär-Oberpfarrers Vollmar folgten. Während weiterer Gesangsvorträge von patriotischem Inhalt vollzog sich [628] die Umwandlung der Formation der Kriegervereine in ein langgestrecktes Rechteck, um so die Besichtigung durch den Kaiser entgegenzunehmen. Derselben folgte dann die feierliche Ansprache des Kaisers. Unser Bild zeigt einen Teil der Festversammlung, wie sie sich während des Feldgottesdienstes darstellte. Es giebt in malerischer Wirkung eine lebendige Anschauung der bei der Feier vereinten Elemente. Wir sehen den Kaiser und sein Gefolge, den protestantischen Geistlichen bei der Predigt, dahinter die Kriegervereine mit ihren Fahnen, neben Kanzel und Tribüne allerlei geistliche und weltliche Ehrengäste, vor allem aber solche Veteranen, die als Invaliden des Gehens nicht mehr fähig sind und meist in ihren Krankenstühlen der Feier beiwohnen mußten. Auch eine der braven Samariterinnen aus dem Kriegsjahre, das rote Kreuz auf weißer Binde am Arm, hat Platz auf dem Bilde gefunden. Mit treffsicherer Kunst hat es der Maler verstanden, eine Zahl charakteristischer Veteranenköpfe mit Porträttreue wiederzugeben. Untenstehend finden die Leser zwei weitere bei der Gelegenheit gezeichnete Porträtskizzen Papes.

Vom Berliner Veteranen-Appell.
Studienköpfe von W. Pape.