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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:208

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 414, 415
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[414]           456.     Reiterlied.     (II. 170.)

     Bewegt. J. W. Lyra. 1842.

     1. Die bange Nacht ist nun herum, wir rei=ten still, wir
rei=ten stumm und rei=ten ins Ver=der=ben. Wie
weht so scharf der Mor=genwind! Frau Wir=tin, noch ein
Glas ge=schwind vorm Ster=ben, vorm Ster=ben!
 
     2. Du junges Gras, was stehst so grün? mußt bald wie lauter
Röslein blühn, mein Blut ja soll dich färben. Den ersten Schluck,
ans Schwert die Hand, den trink ich, für das Vaterland zu sterben,
zu sterben.

     3. Und schnell den zweiten hinterdrein, und der soll für die Frei=
heit sein, der zweite Schluck vom Herben! Dies Restchen - nun, wem
bring ich's gleich? Das Restchen dir, o römisch Reich, zum Sterben,
zum Sterben!

     4. Dem Liebchen, doch das Glas ist leer, die Kugel saust, es blitzt
der Speer; bringt meinem Kind die Scherben! Auf! in den Feind
wie Wetterschlag! o Reiterlust, am frühen Tag zu sterben, zu sterben!

Herwegh. 1841.


          457.     Die Binschgauer Wallfahrt.     (III. 116.)

     Schrittmäßig. Gust. Reichardt.

     1. Die Binsch=gau=er woll=ten wall=fahr=ten gehn, die
[415] Binschgau=er woll=ten wall=fahr=ten gehn, sie
thä=ten ger=ne sin=gen und kunnten’s nit gar schön, sie
thä=ten ger=ne sin=gen und kunnten’s nit gar schön. Zscha=
hi! zscha=he! zscha=ho! die Binsch=ger sind schon
do! Jetzt schau fein, daß ein je=der, je=der,
je=der, je=der, je=der, je=der sei Rän=ze=le
ho, sei Rän=ze=le ho!

2. |: Die Binschgauer zogen weit vom Heimatland,:|: sie schauten
viel Stadel und wurden rings bekannt. :| Zschahi! zschahe! zschaho!
die Binschger sind schon do! Jetzt schau fein, dass ein |: jeder, jeder,
jeder :|: sei Ränzele ho! :|

3. Die Binschgauer hatten lange Freud und Not, bis hoch des
Domes Zinne erglänzt im Abendrot. Zschahi! ec.