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Die Gefangenen I

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Georg Heym
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Titel: Die Gefangenen I
Untertitel:
aus: Der ewige Tag. S. 11
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1911
Verlag: Rowohlt
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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DIE GEFANGENEN I


Den harten Weg entlang im kurzen Trab
Zieht sich der Sträflingstrupp, der heim marschiert
Durch kahle Felder in das große Grab,
Das wie ein Schlächterblock ins Graue stiert.

5
Sturm singt. Wind pfeift. Vor ihnen weht und irrt

Ein Haufe alter Blätter kunterbunt.
Die Wächter schließen ihren Zug. Es klirrt
An ihrem Rock das große Schlüsselbund.

Das breite Tor geht auf im Riesenbau

10
Und wieder zu. Des Tages roter Rost

Bedeckt den Westen. Trübe in dem Blau
Zittert ein Stern im bittern Winterfrost.

Und ein paar Bäume stehn den Weg entlang
Im halben Licht verkrüppelt und beleibt.

15
Wie schwarz aus einer Stirn gekrümmt und krank

Ein starkes Horn steht und nach oben treibt.