Die Geretteten von der Mannschaft der „Elbe“
[148] Die Geretteten von der Mannschaft der „Elbe“, soweit sie bei guter Gesundheit gemeinsam an den Ort ihrer Ausfahrt zurückgekehrt sind, haben sich nach ihrer Ankunft in Geestemünde zur Erinnerung an das in Sturm und Not zusammen Erlebte photographisch aufnehmen lassen. Wir sind in der Lage, das interessante Gruppenbild unseren Lesern nebenstehend mitzuteilen. Nur mit Einsatz aller Kraft, beständig den drohenden Tod im Auge, haben die Ueberlebenden der Mannschaft des untergegangenen Schiffes ihre und ihrer Bootgenossen Rettung dem sturmbewegten Meer abtrotzen können; sechs lange Stunden haben sie bei eisigem Wind den Kampf mit den Wogen führen müssen, ehe die „Wildflower“ zur Hilfe nahte. Der links an der Säule Stehende im grauen Wettermantel ist der Zahlmeister Wilhelm Wefer; vor ihm sitzt der jugendliche dritte Offizier des Schiffes, Th. Stollberg, dem von Kapitän v. Goessel das Kommando über das Rettungsboot übertragen war, das unter seiner Führung als einziges den Weg zur Rettung aus der Katastrophe gefunden hat. Der ältere Herr im offenen Mantel neben ihm ist der Obermaschinist Albert Neussel, von dem wir lasen, daß er nach dem Zusammenstoß mit der „Crathie“ die Oberleitung der Maschine übernahm. Neben ihm sitzen weiter der Zahlmeister-Assistent Paul Schlutius und der Maschinen-Assistent Ernst Linkmeyer. Rechts vom Zahlmeister Wefer stehen nacheinander: Oberheizer Herm. Fürst, Leichtmatrose Anton Batke, Kesselschmied Friedr. Sittig und Matrose Karl Finger. Von der Mannschaft der „Elbe“ wurden weiter noch gerettet der Steward E. Kobe und die Matrosen P. Siebert, W. Dresow und G. Wenning, von welchen der letztere nach der Ankunft in Bremerhaven in das Hospital überführt werden mußte.