Die Hochwasser
[894] Die Hochwasser in den letzten Tagen des November haben allenthalben in Deutschland und Oesterreich große Verheerungen angerichtet, wie wir dies ja an dem Beispiel von Karlsbad auf Seite 865 gezeigt haben. Viel Hab und Gut ist den Fluthen zum Opfer gefallen, Elend und Krankheit bilden das traurige Gefolge der jähen Katastrophe. Da ergehen überall in den öffentlichen Tagesblättern Aufrufe an die menschliche Barmherzigkeit, daß sie helfend eingreife und die äußere Noth lindere, soweit es in ihren Kräften steht. Gern würde auch die „Gartenlaube“ solchen Aufrufen Raum geben, aber bei der langen Zeit, welche sie zum Drucke ihrer großen Auflage bedarf, würde sie zu spät kommen; auch würde die „Gartenlaube“, die im ganzen deutschen Vaterlande und darüber hinaus gleichmäßig verbreitet ist, durch Veröffentlichung einzelner dieser öffentlichen Hilferufe leicht eine Ungerechtigkeit begehen. Sie kann also nur an alle ihre Leser die herzliche und dringende Bitte richten, sie möchten die Augen offen halten, damit sie die Stellen erfahren, wo Gaben für die Ueberschwemmten in Empfang genommen werden, und sie möchten dann auch nicht verfehlen, die mildthätigen Hände zu öffnen und willig und reichlich zu geben.