Die Kostspieligkeit der Leichenbegängnisse in Amerika

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Autor: D.
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Titel: Die Kost­spielig­keit der Leichen­begängnisse in Amerika
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 188
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1876
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[188] Die Kostspieligkeit der Leichenbegängnisse in Amerika. Auch in Deutschland kostet es in manchen Gegenden den Hinterbliebenen viel Geld, ihren Todten die letzte Ruhestätte zu bereiten, ja es sind oft die schreiendsten Mißstände, wie Leichenschmauserei, damit verbunden gewesen. Nirgend aber kommen Leichenbegängnisse so theuer zu stehen, wie in den größeren Städten Amerikas, wozu allerdings der Umstand Einiges beitragen mag, daß die Begräbnißplätze von den Städten und Dörfern ziemlich weit entfernt zu sein pflegen.

Ein Begräbniß erster Classe kostet in New-York eine Summe von mehr als zweitausend Dollars, wie nachstehend auseinandergesetzt:

der Sarg von Rosenholz, mit Sammt ausgelegt  300  Doll.,
die Sargplatte (der Name und Titel etc. wird gratis eingravirt)  12 
acht silberplattirte Handhaben  30 
ein Kasten, den Koffer vor Beschädigung zu schützen  8 
eine (schon gebrauchte) Eiskiste  15 
das Bahrtuch  25 
die Bahre  10 
zehn Kutschen nach Greenwood (dem Begräbnißplatze)  70 
acht Paar Handschuhe den Bahrtuchhaltern  20 
acht Trauerflöre und einen an die Hausthür  10 
die Gebühr des Undertaker (des Mannes, der alles zum Begräbnisse Nothwendige, einschließlich der Fuhrwerke, herbeischafft und das Ganze leitet) für seine persönliche Anwesenheit  25 
vier Träger, welche den Sarg aus dem Hause zu tragen haben  6 
der Küster der betreffenden Kirche, zu welcher der Verstorbene gehörte  15 
der Organist und das Chor  40 
Blumen  100 
Begräbnißplatz  600 
Todtengräber  5 
Grabmonument aus Quincygranit und von einem hiesigen Steinhauer angefertigt  900 
Im Ganzen   2191  Doll.

Selbst in gewöhnlichen Familien, bei Handwerkern z. B., kostet das Begräbniß dreihundert bis fünfhundert Dollars.

D.