Die Marketenderin
Eine Marketenderin kenn’ ich,
Die zog in den Kriegen den Deutschen nach;
Gern theilte sie, nahm sie den letzten Pfennig,
War dem Lager getreu in Sieg und Schmach.
Das ist ja die Gustel aus Blasewitz.
Es war ihr ein alter Bekannter
Der lange Peter von Itzehöe,
Ihr Herzens- und Buchverwandter
Was? der Blitz!
Das ist ja die Gustel aus Blasewitz.
In ihrem Zelt’ war Alles zu haben;
Was machet der Deutsche nicht für’s Geld!
Wie’s Schlechten beliebt und Guten gefällt.
Was? der Blitz!
Das ist ja die Gustel aus Blasewitz.
Wenn Einer nun gar was zum Besten bescherte,
Da rieben einander die Witze sich auf.
Was? der Blitz!
Das ist ja die Gustel aus Blasewitz.
Sie machte sich wahrlich sehr wenig d’raus:
Viel’ Schneider, die hat sie auf Lagerstätte,
Und Dichter, die gehen gleich ein und aus.
Was? der Blitz!
Jüngst ist sie geworden zur prunkenden Dame,
Spricht viel von Recht und Philosophie.
Aus tausend Posaunen nun bläset ihr Name:
Sie nennt sich die neueste Poesie.
Das ist ja die Gustel aus Blasewitz.