Die Ratte
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Die Ratte
Eine dicke dunkelbraune Ratte
nagt des Nachts an meinem Rückenmark,
und an meine Glieder hängt sich eine matte
dumpfe Schwere. –
Wüßt’ ich nur, wie ich der Ratte wehre!
Wären meine schlaffen Sehnen stark!
Doch umsonst. All meine beste Habe, –
alles, was ich war und was ich hatte,
nagt sie, knabbert sie in sich hinein. –
Trägt man mich dereinst zu Grabe,
senkt mich saftlos, kraftlos in das Erdreich ein,
folgt – ich wett’ – als erste dem Gebein
trauervoll und dankbar eine satte,
dicke dunkelbraune Ratte.
Erich Mühsam