Die Spiegel
[33]
Wie das kichert und wie das schwätzt!
Wie das zierlich die Füßchen setzt,
und in die dunklen Fichten hinein
trippelt und hüpft von Stein zu Stein!
Ja, diese Wunder! Sie schaut und schaut:
Gräser, Farne und Heidelbeerkraut!
Droben die Sonne! Harziger Duft!
Stieglitze, Finken! Du Guckindieluft!
Wenn ich nur könnt, ich kriegt Dich beim Ohr.
Sieh vor die Füße! Sieh nicht empor!
Mädel, gib acht! Jetzt geht es schief;
springen mußt Du fünf Klafter tief.
Schieß nicht koppheister!... Bist schon im Grund?
Lebst noch, Du Racker, bist noch gesund?
Läuft schon weiter?... Hab guten Schritt,
aber da laufe ein anderer mit!
Da ist der Teich! Das glitzernde Ding,
flitzt hinein wie ein Sticherling,
wiegt sich und schmiegt sich im Sonnenschein.
Wart nur! Jetzt hol’ ich Dich wieder ein.
Hinter dem Striegel drüben am Damm
gehn wir beide wieder zusamm.
Kind, was horchst Du? Das sprudelt und schwätzt,
kommt von den Bergen heruntergesetzt.
Brüderlein, Schwesterlein? Jedenfalls
werfen sie kichernd sich Dir an den Hals.
Alle wollen nach Wildemann,
schließen sich meinem Prinzeßchen an.
O wie Du stolz bist!... Doch nun ist es aus.
Jungfer Innerste läd Dich ins Haus.
In dem Schliechsand bis an die Knie
mußt Du schaffen und schuften wie sie.
Bist noch so jung und plauschtest so froh,
aber das Leben, Kind, ist nun mal so.