Die Ursache des Einschlagens vom Blitze:Seite 46
mit Kupfer oder anderem Metalle gedecket, so brauchet man nur von dem Ende des Daches an die Ableitung zu machen. Ueberhaupt könnten allenthalben, wo bleierne Rinnen an bequemen Orten herab gehen, selbige, so wie oben erwähnet, zu diesem Nutzen angewendet werden *). §. 16. Wenn ein metallener Drath zur Ableitung gebrauchet wird, so erinnert Hr. Watson[1], daß es rathsam sey, ihn von Kupfer zu nehmen, indem ein eiserner, wenn er durch und durch rostet, ungeschickt zum Zwecke würde, und ein messingner Drath, wenn er lange der freyen Luft ausgesetzt ist, spröde wird und leicht abbricht **). Die Dicke eines solches Drathes müßte wenigstens als eine starke Schreibfeder seyn, da er sich dann noch leicht nach Erfodern biegen läßt. Diese Dicke nimmt Hr Watson nach der oben erwähnten Erfahrung von der Pendulstange an, indem solche unbeschädigt einen
*) Bey der von Hrn. Sonnin[2] neuerbauten Michaeliskirche ist es sehr gut eingerichtet, daß von dem mit Kupfer belegten Kirchendache aus der Rinne acht kupferne, unterwärts mit eisernen sich endigende Röhren beynahe bis auf die Erde herunter gehen; dabey nichts mehr nöthig wäre, als ein Stück Metall von dem Ende jeder Röhre so tief in die Erde zu leiten, bis man Wasser anträfe. **) Aus eben der Ursache sollte die obere Spitze an der Gewitterstange von Kupfer oder vergoldetem Eisen seyn. |
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Hr. Watson – William Watson (1715–1787), englischer Apotheker, Arzt und Naturforscher. Als Mitglied der Londoner Royal Society führte Watson ab 1744 zahlreiche Experimente zur Elektrizität durch. Besondere Bekanntheit erlangte er für seine Forschungen zur sogenannten „Leidener Flasche“, der frühesten Bauform eines Kondensators. Aufbauend auf den Experimenten Benjamin Franklins veröffentlichte er 1764 einen eigenen Vorschlag zum Schutz von Pulvermagazinen vor Blitzen.
- ↑ Hrn. Sonnin – …