Die Vertheilung Afrikas unter die europäischen Mächte
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Die Vertheilung Afrikas unter die europäischen Mächte.
Als zu Anfang der achtziger Jahre Stanley die ersten Grundsteine zum Aufbau des künftigen Kongostaates mit der Behauptung gelegt hatte, ein zweites Indien dem ausfuhrbedürftigen Europa erschlossen zu haben, da erscholl in Deutschland der schmerzliche Ruf: „Jetzt ist die Welt ganz vertheilt und wir stehen wieder mit leeren Händen und Taschen da!“
Kaum aber hatte Lüderitz ungeheure Strecken, wenn auch scheinbar wüsten Landes, durch Verträge mit eingeborenen Häuptlingen erworben, kaum hatte das Deutsche Reich zu allgemeiner Ueberraschung seine Flagge in Togo und Kamerun gehißt, da zeigte es sich, daß noch weitausgedehnte Gebiete innerhalb des afrikanischen Festlandes unberührt und herrscherlos dalagen und daß einzelne Sitze an der Küste, die von politischer Bedeutung oder von Wichtigkeit für den Handel waren, nur den Schein einer Herrschaft bis in das Innere verbreitet hatten. Dem Vorwärtsdrängen von den Gestaden des Atlantischen und Indischen Oceans aus gab die Berliner Kongokonferenz von 1885 eine vorläufig geregelte Richtung, indem sie das Hinterland dem Besitzer des Küstenstriches zuerkannte, zugleich aber die Besitzergreifer mit Einsetzung einer wirksamen Behörde belastete. Am raschesten und tiefsten griff darauf der Entdeckungszug des deutschen Forschers Peters in den dunklen Welttheil hinein; durch die Zertrümmerung der Scheinherrschaft des Sultans von Sansibar schuf er freie Bahn für weitblickende Kolonialunternehmungen, sodaß die seit Jahrzehnten an der Küste thätigen Engländer erkannten, die Zeit allmählicher und langsamer Ausbreitung ihres Einflusses sei jetzt vorüber und ein thatkräftiges Vorwärtsgehen auch ihrerseits geboten. Franzosen und Portugiesen wurden von demselben Ausbreitungstrieb erfaßt. Die Grundlagen und die Ausgangspunkte der kolonialen Eroberungszüge nach dem Inneren waren durch gegenseitige Abkommen der betheiligten Staaten wohl vorläufig geregelt; allein von Jahr zu Jahr verlängerten sich die zu kurz bemessenen Ansatzlinien, und es ergab sich, daß diese so, wie sie den verschienenen Nationen angehörten und zugebilligt waren, nicht parallel zu einander verliefen, sondern sich kreuzten und zu Zwistigkeiten führen mußten. Das sollte vermieden werden, um so mehr, als anerkannt gültige Vorrechte bei dem Mangel thatsächlicher Besitzergreifung häufig fehlten. Man einigte sich endlich im Sommer 1890 und Frühjahr 1891 in den Abmachungen zwischen Deutschland, England, Frankreich, Italien und Portugal, welche das Kolonisationsgebiet jedes einzelnen Staates begrenzten; allein [699] auch hier gelang es nicht, einen vollkommenen Abschluß zu erzielen, da einzelne „Interessensphären“ in gänzlich unerforschte oder noch nicht genügend erforschte Gegenden verlaufen und deshalb hier die Grenzlinie hätte ins Blaue hinein gezogen werden müssen.
Nachdem durch eine derartige vorläufige Vertheilung Afrikas eine gewisse Stetigkeit in das koloniale Drängen gekommen ist, so mag es erwünscht sein, den Werth und die Entwicklungsfähigkeit sämmtlicher, also auch der längstbestehenden europäischen Kolonien in Afrika, ihre Beziehungen zu einander und die Möglichkeit künftiger Meinungsverschiedenheiten einer Betrachtung zu unterwerfen.
Bei der Werthbeurtheilung der europäischen Besitzungen in Afrika, namentlich in dem innerhalb der Wendekreise gelegenen Theil desselben, hat man sich einerseits vor allzu hoffnungsvoller Vergleichung mit den Leistungen anderer Welttheile und damit vor Ueberschätzung zu hüten, andererseits aber ebenso vor Unterschätzung sämmtlicher Kolonien in Bausch und Bogen, mit Rücksicht auf die thatsächlich seit Jahrzehnten sich steigernde Ertragsfähigkeit einzelner Gebiete. Afrika birgt nicht den überquellenden Reichthum an kostbaren Naturerzeugnissen wie Ost- oder Westindien; es liefert nur dann Schätze von namhaftem Betrage, wenn andauernde geistige und körperliche Thätigkeit von Europäern in Verbindung mit europäischem Kapital die Kulturarbeit übernimmt. Da – abgesehen von der Mittelmeerküste und von Abessinien – allein in Südafrika die klimatischen Verhältnisse eine massenhafte Verwendung europäischer Arbeiter gestatten, so ist auch Südafrika das lohnendste Kolonisationsfeld geworden und geblieben. Die Thatsache, daß die übrigen Kolonien der Engländer, Franzosen und Portugiesen im „tropischen“, innerhalb der Wendekreise gelegenen Theil von Afrika trotz jahrzehnte-, ja jahrhundertelangen Bestehens nur einen verhältnißmäßig bescheidenen Ertrag abwerfen, verringert unbedingt die allgemeine Glaubwürdigkeit und Brauchbarkeit jener Reiseberichte, welche in begeisterten Worten von einem „Paradies“ Innerafrikas zu erzählen wissen. Die vorhandene und durch europäischen Einfluß gewiß zu vermehrende Menge von Naturerzeugnissen im tropischen Afrika reicht gerade hin, um den Aufwand von Kräften und Kapital einigermaßen zu rechtfertigen und mäßige Ansprüche auf Gewinn zu befriedigen.
Nordwestafrika, von Tripolis bis zu den Mündungen des Niger, zerfällt in zwei Handelsgebiete: im Norden und Westen herrscht der französische, im Süden der englische Einfluß vor. Frankreich gebietet hier über zwei alte Kolonien, Algier und Senegambien, welche zwar durch die Sahara auseinander gehalten sind, in Timbuktu aber einen magnetisch wirkenden Vereinigungspunkt besitzen. Während die Wüste ein Fortschreiten vom Mittelmeer nach Süden wesentlich hemmte, wurde vom Atlantischen Ocean aus der zeitweise weithinauf schiffbare Senegal die verlockende Straße, welcher die Franzosen bis tief in das Innere folgten, bis sie den Niger und mit ihm einen Wasserweg nach Timbuktu erreichten. Der Reichthum Senegambiens an Erdnüssen, Gummi, Palmöl, Straußenfedern und Elfenbein und namentlich die ungemein fruchtbaren Gebirgsgegenden von Futa Djalon und die märchenhaft glitzernden Goldländereien von Bure übten in früheren Zeiten eine mächtige Anziehungskraft aus, die jedoch allmählich sich abschwächte. Der vermeintliche Goldreichthum erwies sich als geringwerthig, die Kosten der Verwaltung sind äußerst hoch. Die französische Kolonialpolitik strebt deshalb danach, durch gewinnreichere Handelsbeziehungen bis tief in das Innere des Landes die Höhe der Ausgaben auszugleichen; sie begnügt sich nicht mehr mit der Beherrschung des oberen Senegal und des Nigerlaufes bis Timbuktu, sondern sie strebt unzweifelhaft danach, in dem ganzen Bereich zwischen dem Nigerbogen und der Guineaküste (also in Wassullu, Kenedugu, Kong, Muschi und Dagomba) ihren Einfluß zum allein geltenden zu machen. Als Stützpunkt dienen die alten gesicherten Besitzungen am oberen Niger und am Golf von Guinea, Groß-Bassam und Porto Novo. Damit aber droht Frankreich in den englischen Machtbereich an der Goldküste und in den deutschen im Togolande hinterrücks einzugreifen. Salaga ist der Punkt, wo es seine Kraft einsetzen müßte, um sich des gesammten Handelsverkehrs zwischen dem West-Sudan und der Südküste zu bemächtigen. Deutschland hat sich schon mit England über die Neutralität von Salaga verständigt. In der Zukunft liegt es, ob Frankreich diese Neutralität anerkennen wird oder nicht. Von den wichtigen Haussastaaten (Sokoto und Adamaua) sind die Franzosen durch ihren jüngsten Vertrag mit England ausgeschlossen. Dagegen ist ihnen der unbehinderte Zugang nach Bornu vom Mittelmeer aus vollkommen gesichert worden. In jüngster Zeit hatte man in der französischen Expedition Crampels (1890/91), welche vom Kongo und Ubangi aus in gerader Linie nach Norden ging, um den Weg zum Tsadsee und nach Bornu aufzuschließen, eine That von außerordentlicher kolonialpolitischer Tragweite gesehen. Allein nach den neuesten Nachrichten ist die Unternehmung auf dem Marsche verunglückt.
Eingekeilt in Französisch-Senegambien liegen die englischen Niederlassungen am Gambia und in Freetown, sowie Portugiesisch-Guinea. Hier begnügt man sich mit den nicht gerade bedeutenden Erträgnissen der Küstenstriche. Die Engländer haben sich von den Franzosen in der Ausdehnung des politischen Einflusses nach dem Inneren (Futa Djalon) überflügeln lassen. Es ist bisher eine Eigenthümlichkeit der englischen Kronkolonien gewesen – und zu diesen gehören die an der Guineaküste gelegenen –, alle Kraft auf die Ausbeutung der vom Meer oder von den Flüssen aus zu beherrschenden Landstriche zu vereinigen und den etwaigen Zuzug aus dem Hinterland abzuwarten, es sei denn, daß ihre Küstenstellungen durch unmittelbare Feindseligkeiten, wie z. B. 1873 durch die der Asante, ernsthaft bedroht würden.
Den südlichen Theil des Handelsgebietes von Nordwestafrika nehmen in zunehmender Stärke die Engländer ein: an der Goldküste, in Lagos, den Niger und Benuë aufwärts bis in das Herz der Haussastaaten, im Oelflüssegebtet von den Nigermündungen bis zum Old Calabar. Die Begrenzung nach dem Inneren ist an der Goldküste und bei Lagos bestimmt gezogen, auch für die „Royal Niger Company“ (wenige Kilometer landeinwärts zu beiden Seiten des Niger bis Bida und des Benuë bis Ribago), welche bis tief in die Haussaländer eingreift. Der neueste englisch-französische Vertrag, welcher den Einfluß Frankreichs durch die Grenzlinie Say-Barrua von den reichen Ländern zwischen dem mittleren Niger und dem Tsadsee ausschließt, weist auf die Absicht Englands hin, mit der Zeit auch Bornu, und zwar von der Grundlage des Niger und Benuë aus, in seinen Machtkreis zu ziehen. Die wichtigsten Ausfuhrartikel der Guineaküste sind: Palmöl, Palmkerne, Gold, Kautschuk, Kolanüsse, Elfenbein. Gold wird nur als Goldstaub in ziemlicher Menge an der Goldküste gewonnen. Am meisten von allen englischen Kolonien in Nordwestafrika gedeihen die Unternehmungen der „Royal Niger Company“; sie besitzt 50 bis 60 Stationen und eine Stromflotte von 20 bis 30 Dampfern.
Als die für England empfindlichste Einkeilung in seinen Kolonialbesitz am Golf von Guinea muß die aufblühende deutsche Niederlassung im Togoland angesehen werden. Die Engländer hatten es daher an den mannigfachsten Ränken gegen uns nicht fehlen lassen, um mindestens die Entwicklung der deutschen Kolonie zu hemmen, bis endlich mit dem Abkommen vom 1. Juli 1890 das Hinterland, das wir für Togo nothwendig brauchen, uns gesichert und dadurch der altgewohnte Karawanenverkehr wieder von Salaga nach Lome, also in deutsches Gebiet geleitet wurde. Die mit Frankreich vereinbarte Ostgrenze von Togo reicht nur bis 7° 50′ nördlicher Breite; sie bedarf bei zunehmender Ausdehnung der beiderseitigen Handelsbestrebungen eines endgültigen Abschlusses in nordwestlicher Richtung. Togoland ist ungemein fruchtbar und liefert nicht nur eine reichliche Ausbeute an Palmöl und Kautschuk, sondern verspricht auch dem jetzt begonnenen Plantagenbau von Kokospalmen und Baumwolle lohnende Früchte. Endlich verdient das Hochland nördlich des Abossogebirges Beachtung, da es sich vielleicht zu einträglicher Schafzucht eignet.
An der Westküste von Afrika folgen aufeinander, durch bestimmte Grenzen fast überall geschieden, das deutsche Kamerun, Französisch-Kongo (Gabonie), der Kongostaat, das portugiesische Angola, das deutsche Südwestafrika und das englische Kapland.
Die Nordgrenze von Kamerun konnte bei der Mangelhaftigkeit des vorhandenen Kartenmaterials noch nicht genau zwischen Deutschland und England festgestellt werden, vorläufig gilt als solche eine von der Mündung des Old Calabar nach Jola in Adamaua gezogene Linie. Gegen Osten dehnt sich Kamerun bis jetzt noch uneingeschränkt aus. Doch hat die erwähnte Expedition des Franzosen Crampel gerade den Raum zu durchschneiden versucht, welchen wir bisher als unerforschtes und herrenloses Hinterland in Gedanken zu unserer Kolonie geschlagen haben. Eine billige Verständigung mit den Franzosen dürfte jedoch um so [700] leichter sein, als der nächste Zielpunkt unserer Handelsinteressen nicht im Osten von Kamerun, sondern im Norden, in Adamaua, also westlich vom 15. Grad östlicher Länge gelegen ist. Dem wurde auch in dem deutsch-englischen Abkommen Rechnung getragen, welches uns vollkommene Handelsfreiheit und „freien Durchgangsverkehr in den Gegenden nördlich vom Benuë und nach dem Tsadsee“ sichert. Das für Kamerun wichtigste und längst erstrebte Ereigniß bleiben die beiden erfolgreichen Expeditionen von Dr. Zintgraff und Lieutenant Morgen 1889 und 1890; durch sie wurde der Urwaldgürtel am Mungo und Sannaga durchbrochen, Verbindungen mit den jenseits wohnenden Eingeborenen angeknüpft und damit das Handelsmonopol der Duallahäuptlinge vernichtet. Kamerun ist entschieden im Aufblühen begriffen. Ohne wesentliche Störung durch Feindseligkeiten der Eingeborenen mehrt sich in der jungen Kolonie der Handel mit Palmöl, Kautschuk, Elfenbein und europäischen Erzeugnissen von Jahr zu Jahr; auch der Plantagenbau steigert gleichmäßig seine Erträgnisse. Die Kolonisation hat hier ohne viel Lärm, weil langsam, sich Bahn gebrochen und festen Grund unter den Füßen gewonnen.
Französisch-Kongo, von Gabun aus mühsam erworben, weitausgedehnt nach dem Inneren bis zu den Ufern des Ubangi, fristet bis jetzt ein kümmerliches Dasein, denn der versuchte Plantagenbau in der Nähe von Libreville kostet mehr, als er einbringt.
Weitaus den größten Raum von allen europäischen Kolonien in Afrika nimmt der internationale oder vielmehr belgische Kongostaat – auf der Karte ein. Er ist die Schöpfung Stanleys und besitzt wie alle Unternehmungen dieses Mannes den Charakter des Großartigen, wenigstens dem Scheine nach. In Wirklichkeit mußte er nach achtjährigem Bestehen einer Umgestaltung, und zwar in finanzieller Beziehung, unterworfen werden, d. h. ohne Umschweife: er war bankrott. Die Verwaltungskosten vermehrten sich von Jahr zu Jahr, die Einnahmen aus den Ausfuhrzöllen blieben unter der berechneten Höhe; trotz der Zuschüsse des Königs der Belgier verblieb ein jährlicher Fehlbetrag von mehr als 2 Millionen Mark. Der Staat Belgien leistete im Juli 1890 Hilfe: er gewährte ein unverzinsliches Darlehen von 20 Millionen Mark unter der Bedingung, nach 10 Jahren den Kongostaat als Kolonie in Besitz nehmen zu dürfen. Durch die Brüsseler Afrikakonferenz wurde am 9. Februar 1891 dem Kongostaat zur Vermehrung seiner Einnahmen die Erhebung von Einfuhrzöllen, welche die Kongoakte von 1888 ausgeschlossen hatte, und ebenso eine ziemliche Steigerung der Ausfuhrzölle zugestanden. Trotzdem erscheint in dem Staatshaushalte für 1891 ein Zuschuß von 3 Millionen Franken aus der belgischen Kabinetts- und Staatskasse bei einer Gesammteinnahme von 3 511 000 Franken. Wohl haben die Erträgnisse des Handelverkehrs seit 1890 einen bedeutenden Aufschwung genommen. Der Werth der Gesammtausfuhr betrug 1887 nur etwa 6 Millionen Mark, 1890 dagegen schon 11 Millionen Mark (wozu jedoch das Gebiet des Kongostaates selbst nur für 6½ Millionen Mark Güter lieferte). Der werthvollste Artikel ist Elfenbein (4 Millionen Mark); außerdem spielen Palmöl und Kautschuk eine nicht unbedeutende Rolle. Dennoch bleibt es sehr fraglich, ob die seit 1890 im Bau begriffene Eisenbahn vom unteren Kongo nach dem Stanley Pool sich jemals rentieren wird. Denn die unausbleiblichen Zerstörungen durch die tropischen Regengüsse werden die Kosten der Unterhaltung ganz außerordentlich steigern und die Regelmäßigkeit eines gewinnbringenden Frachtverkehrs muß so lange bezweifelt werden, bis die dauernde und massenhafte Ansammlung von Naturerzeugnissen aus dem oberen Kongobecken sichergestellt ist, was gegenwärtig noch nicht der Fall sein dürfte. In einer Beziehung aber hat der Kongostaat Unvergängliches geleistet: er hat durch seine zahlreichen Stationen und Entdeckungszüge die geographische Kenntniß eines großen Theiles von Innerafrika in kurzer Zeit uns erschlossen.
Zu den ältesten europäischen Niederlassungen im tropischen Afrika gehört die portugiesische Kolonie Angola; zuerst fast ausschließlich einträgliche Ausfuhrgegend für den Sklavenhandel, dann Einfuhrgebiet für deportierte Verbrecher, hat sie sich in den letzten Jahrzehnten durch ausgedehnteren Plantagenbetrieb einigermaßen in die Höhe gearbeitet; wirklich ergiebige Fruchtbarkeit beschränkt sich auf das von Kaffeepflanzungen strotzende Lucallathal und auf den Küstenstrich zwischen Benguela und Mossamedes. Uebrigens zieht der Volkswohlstand Portugals geringen oder fast gar keinen Nutzen aus dieser Kolonie; ein unnöthig zahlreiches Beamtenpersonal vermehrt die Verwaltungskosten, die übermäßig großen Landgüter werfen bei der Trägheit und Sorglosigkeit ihrer Besitzer karge Erträgnisse ab.
Ein lange Zeit drohender Zusammenstoß mit dem Kongostaat wurde im Mai 1891 durch einen Vertrag beseitigt, nach welchem beide Mächte das Reich des Matiamvo unter sich theilten und den Oberlauf des Kassai als Grenzlinie bestimmten.
Deutsch-Südwestafrika (Damara- und Namaland) gilt zur Zeit als ein recht trostloses Gebiet. Und doch könnte vielleicht hier mit Aufwand von Kapital und unternehmungslustiger Arbeit eine überraschende Veränderung zum Besseren eintreten. Ein wichtiger Umstand begünstigt die Möglichkeit einer solchen Aussicht: ein überaus gesundes Klima, welches die dauernde Ansiedlung von Europäern gestattet. Das ganze Land ist eine ungeheure Weidefläche, der Boden an und für sich ist nicht ertragsunfähig; er bedarf nur einer regelmäßigen Bewässerung, welche durch Anlegung von Teichen und Cisternen, freilich erst allmählich und mühselig, erreicht werden könnte. Alle Arbeitskraft müßte sich in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten auf sachgemäßen Betrieb der Viehzucht richten; es wäre des Versuches werth, ob man mit der Schafzucht nicht ähnliche Erfolge erzielen könnte wie in den Karroofeldern der Kapkolonie und in dem sandigen Australien. Bei ausgiebiger Bebauung und Besiedelung des Landes kann der Zufall vielleicht zu Goldminen führen wie in Transvaal; denn Gold ist thatsächlich vorhanden. Doch Arbeit bleibt immer und überall der einzige Begründer wachsenden Wohlstandes, und auf sie soll man in erster Linie vertrauen, nicht auf zufällige Geschenke der Natur. Mißlich sind allerdings die Hafenverhältnisse. Die günstig gelegene Walfischbai gehört der Kapkolonie, die nicht geneigt ist, sie an Deutschland abzutreten; noch besser ist Sandwichhafen, aus dem aber der Aufstieg zum Binnenland große Schwierigkeiten bereitet, auch Kap Croß oder die Mündung des Tsoachoubflusses. Am besten ist der Hafen von Angra Pequena, doch liegt dieser sehr entfernt von dem geeignetsten Kolonisationsgebiet. Wir stoßen allenthalben auf Schwierigkeiten; allein sie wurden stets und überall da überwunden, wo die klimatischen Verhältnisse dem Europäer erlaubten, mit zielbewußter Arbeitskraft einzusetzen, und das könnte in Damara- und Namaland der Fall sein.
Wer sich überzeugen will, wo die wirklichen Reichthümer des modernen Afrika zu suchen sind, der vergleiche den Warenumsatz der Kapkolonie, des kleinen Natal, der schwachbevölkerten Boersstaaten mit jenen von Senegambien, von der Goldküste, von Angola. Hier an der Südspitze Afrikas sind diese Schätze in Massen aufgethürmt und vermehren sich von Jahr zu Jahr. Bei eingehender Betrachtung findet man, daß sie durchaus nicht, wie man oberflächlich annehmen könnte, hauptsächlich aus Diamanten und Gold bestehen, sondern in Früchten, welche europäische Arbeitskraft einer widerspenstigen Natur abgerungen hat. Die Edelmetalle spielten wie in Kalifornien und Australien nur die Rolle der Verführer; sie lockten die Menge heran, bereicherten rasch die ersten Ankömmlinge und zwangen die später Gekommenen zur Bearbeitung des an anderen Naturerzeugnissen ziemlich ergiebigen Bodens. Bei dem Mangel an größeren und schiffbaren Flüssen, bei der Feindseligkeit der kriegslustigen Eingeborenen entwickelte sich Südafrika sehr langsam; ein plötzlicher Aufschwung begann im Anfang der siebziger Jahre, als die Entdeckung der Diamantgruben von Kimberley europäische Unternehmungslust weckte, massenhafte Einwanderer in das Land führte und der südwestliche Theil mit einem Netz von Eisenbahnen überspannt wurde. Der umfangreichste Ausfuhrartikel ist jetzt Schafwolle; in der Kapkolonie allein beläuft sich die Anzahl von Schafen und Angoraziegen auf beinahe 20 Millionen Stück. Im großen und ganzen betreiben die Hafenstädte der Kapkolonie den Handel; die Boersstaaten Getreidebau, Viehzucht und Goldgräberei; Natal Plantagenbau (Zuckerrohr und in jüngster Zeit auch Thee). Südafrika birgt in sich die Nothwendigkeit eines einheitlichen Wirthschaftsgebietes, aber gegenwärtig trennt noch nationale Abneigung und Absonderung die unternehmungstüchtigen Engländer von den zäh-konservativen Boers. Die Engländer drängen mittels der „südafrikanischen Gesellschaft“ nach dem Norden, nach dem fruchtbaren Goldland der Matebele und Maschona, während die vom Weltverkehr bisher fast ganz ausgeschlossenen Transvaaler jetzt vor allem danach trachten, eine von der Kapregierung unabhängige [702] Bahnverbindung mit der portugiesischen Hafenstadt Lorenzo Marques herzustellen und sich in der Sordwana-Bucht im Amatongaland einen ihnen allein gehörigen Ausfuhrplatz zu verschaffen. Doch die Partei der „Afrikander“ (die politische Vereinigung aller im ganzen Kapland geborenen Weißen) treibt unablässig zur Verwirklichung einer allgemeinen südafrikanischen Republik. Ihr dürfte es zuzuschreiben sein, daß der „Volksraad“ von Pretoria, wenn auch widerwillig, im August v. J. die sogenannte „Swasi-Konvention“ genehmigte, wonach Transvaal sich bereit erklärt, der Gebietserweiterung der Engländer im Matebeleland nicht entgegenzuwirken, dagegen möglicherweise binnen 6 Monaten einem Zollverband mit der Kapkolonie, dem Oranje-Freistaat und dem Betschuanenland beizutreten.
Mit unleugbarer Rücksichtslosigkeit gegen das kleine Portugal und mit unermüdlichem Scharfsinn hat die „Britische südafrikanische Gesellschaft“, seit 1889 unterstützt von der heimischen Regierung, die für sie vortheilhafteste Grenzregulierung zwischen Matebeleland und Manika-Gasaland durchgesetzt und die Bestätigung derselben durch den englisch-portugiesischen Vertrag vom Mai 1891 erhalten. Ihr Bestreben war zuerst auf eine über den Sambesi reichende Vereinigung mit der „englischen Seengesellschaft“ gerichtet, welche seit 1879 die Uferlandschaften des Njassa- und Tanganikasees, allerdings mit geringem Erfolg, für den Handel ausbeutete. Sobald sie aber die Herrschaft über das ganze Matebeleland gewonnen hatte und durch die Goldfunde immer weiter nach Osten verlockt worden war, mußte sie bei der zunehmenden Entfernung von der Kapstadt (2880 Kilometer) eine kürzere Ausfuhrstraße und zwar nach dem Indischen Ocean ins Auge fassen, und diese bot sich, in einer Länge von nur 400 Kilometern, in dem Thale des Pungwe dar. Während die „Südafrikanische Gesellschaft“ auf ein möglichst nahes Heranrücken an die Ostküste erpicht war, verlangte die „Seengesellschaft“ unablässig den Besitz des Makolololandes und die Freiheit des Schiffverkehrs auf dem Sambesi. Beide Ziele erreichte die englische Politik, indem sie zuerst übertriebene Forderungen stellte und dann durch Nachgiebigkeit in Nebendingen die verletzten Portugiesen einigermaßen befriedigte. So überließ England großmüthig einen mächtigen, aber wohl ziemlich werthlosen Landstrich nördlich vom Sambesi (zwischen dem Schire und Loangwa) an Portugal und nahm dafür als Entschädigung den räumlich unbedeutenden, durch seinen Goldreichthum aber sehr wichtigen Ostrand der Manika-Hochebene für sich in Anspruch. „Njassaland“ ist seit Frühjahr 1891 die offizielle Bezeichnung der englischen Schutzgebiete nördlich und südlich vom Sambesi; die gebräuchlichste Benennung des letzteren Theiles ist Britisch-Sambesia.
Während man nun der „Seengesellschaft“ troz dieser Vergrößerung ihres Gebietes nicht eben eine günstige Zukunft voraussagen kann, erscheinen in Deutsch-Ostafrika die Aussichten auf kolonisatorische Erfolge ungleich besser. Diese Kolonie besitzt zwei wesentliche Vortheile: erstens ein einheitliches Handelsgebiet von großem Umfang und zweitens Landstriche, die sich zum Plantagenbau eignen. Der unmittelbarste Nutzen fließt aus dem Handelsgebiet, dessen althergebrachte Verkehrsstraßen an den Gestaden der drei mächtigen Binnenseen (des Njassa, Tanganika und Viktoria-Njansa) beginnen und an den Küsten des Indischen Oceans enden. Sie gehören nach dem deutsch-englischen Vertrag ausschließlich dem deutschen Machtbereich an. So umfangreich schon jetzt dieser Handelsverkehr erscheint, so wird er doch noch sehr gesteigert werden, wenn in erster Linie die Beseitigung des Wegzolles in Ugogo und des Räuberunwesens in Usukuma die Beförderungskosten vermindert hat, und wenn in zweiter Linie Militärstationen in größerer Anzahl den Karawanen Sicherheit gewähren. Wie sehr diese Sicherheit trotz aller Schutzmaßregeln noch immer bedroht ist, wie viel die Kraft der räuberischen Stämme noch vermag, das zeigt neuerdings das traurige Schicksal der Expedition des Lieutenants von Zelewski, die den größten Theil unserer ostafrikanischen Schutztruppe umfaßte und trotzdem der Uebermacht der Wahehe zum Opfer gefallen ist. Möglicherweise hat neben den angeführten Maßregeln in dieser Beziehung einen bessernden Einfluß auch die Einrichtung einer Dampfschiffahrt auf den Seen, wenn dadurch die Handelsbeziehungen der Uferbevölkerung mit der deutschen Kolonie in einen lebhafteren Zusammenhang gebracht sein werden.
Sesam, Kautschuk, Kopal und vor allem Elfenbein werden gegenwärtig noch in namhaften Massen ausgeführt. Die Zunahme marktfähiger Naturerzeugnisse kann mit der gesteigerten Thätigkeit der Eingeborenen und mit dem wahrscheinlichen Aufblühen des Plantagenbetriebes im Küstengebiet eintreten. Letzterer beweist trotz seiner spärlichen Anfänge das Vorhandensein eines anbaufähigen Bodens und die theilweise Verwendbarkeit der einheimischen Bevölkerung als Arbeiter.
Der Nachtheil, welcher Deutsch-Ostafrika unvertilgbar anhaftet, besteht darin, daß eine Benutzung europäischer Arbeitskräfte unmöglich ist. Es wird deshalb auch nie an eine starke Einwanderung von Weißen zu denken sein, welche allein den Bedarf von Einfuhrwaren in großen Mengen sichern würde. Aus diesem Grunde wird das kleine Natal stets reichere Erträgnisse abwerfen als die weitausgedehnte deutsche Kolonie; dennoch hat diese nach der Ansicht selbst nüchterner Berichterstatter eine gleiche, wenn nicht größere Zukunft als die Mehrzahl der europäischen Niederlassungen im tropischen Afrika. Wohl sind mehr als zwei Drittel des Landes unbebaut und unfruchtbar, wohl kann vorläufig das mächtige Seengebiet nur als Handelsgebiet in Anschlag gebracht werden; aber dennoch dürfte eine nicht zu große Anzahl von Kaufleuten und Pflanzern gute Erfolge erwarten; auch wird es möglich sein, bisher unbenützten Boden in den Kreis der Bebauung zu ziehen. Alles kommt darauf an, nicht auf einmal zu viel Kapital vertrauensselig in ostafrikanische Geschäfte zu stecken. Man wird gut thun, zuerst den Ertrag der jetzt in Angriff genommenen kurzen Eisenbahnstrecken von Bagamoio nach Dar es Salaam und von Tanga nach Korogwe abzuwarten, ehe man zu größeren Unternehmungen schreitet.
Hätten nicht schon seit Jahrzehnten englische Konsuln, Kaufleute und Missionare eine den Arabern und Schwarzen imponierende Stellung im Palaste des Sultans von Sansibar und in den größeren Orten des Festlandes eingenommen und jede Gelegenheit zur Mehrung und Stärkung ihrer Handelsverbindungen ausgenützt: unzweifelhaft würde dann heute die deutsche Flagge längs der ganzen Sansibarküste und auf den vorgelagerten Inseln wehen. Unter den bestehenden Verhältnissen aber waren wir auch nach unserem verblüffenden Auftreten von 1884 bis 1888 nicht imstande, die Engländer ganz aus ihrer Stellung zu verdrängen, und mußten zu diplomatischen Auseinandersetzungen greifen. Die erste von 1886 genügte nicht; die zweite vom 1. Juli 1890 beseitigte durch eine beträchtliche Erweiterung von Englisch-Ostafrika die bestehenden Streitpunkte und jedmögliche Veranlassung zu künftigen Reibungen. Der werthvollste Besitz für die englisch-ostafrikanische Gesellschaft ist zur Zeit unstreitig das Protektorat über die Insel Sansibar; denn dort ist der ganze ostafrikanische Handel zwischen Indien und Europa seit langer und noch für lange Zeit vereinigt.
Die Küste von Englisch-Ostafrika selbst hat bei weitem nicht die zum Plantagenbau einladende Beschaffenheit wie jene von Deutsch-Ostafrika. Das unmittelbare Hinterland von Mombas ist Wüste, wie zum größten Theil das zwischen dem Tana und Juba liegende Gebiet; nur ein schmaler Streifen wirklich fruchtbaren Bodens umsäumt die beiden Ufer des Tana. Daß die Engländer auf die Erwerbung Ugandas einen ganz besonderen Werth legten, läßt sich nicht ausschließlich aus dessen Reichthum an Kaffee- und Bananenpflanzungen erklären; auch nicht aus der Absicht, den Handel der Waganda von dort nach Mombas zu leiten, denn dieser wird vorläufig den sicheren und altgewohnten Weg durch das deutsche Gebiet beibehalten; eine Erklärung liegt vielmehr nur in der Erwartung der Engländer, ihren jetzt in Aegypten herrschenden Einfluß dermaleinst über das ganze Nilgebiet auszubreiten und den Handelsverkehr aus dem Inneren Afrikas auf dessen bequemster Wasserstraße, dem Nil, in die Hand zu bekommen. Um die Erreichung dieses Zieles zu beschleunigen, trachteten sie danach, am Viktoria-Njansa festen Fuß zu fassen und so vom Süden her schrittweis nach Norden vorzurücken. Das scheinen die großen, fernen Ziele der englischen Regierung zu sein.
Die englische Besetzung der Insel Sokotra und der Küstenstrecken am Golf von Aden von Zeila bis Bender Gasim gilt vornehmlich der Sicherung des Seewegs nach Indien.
England traf in jüngster Zeit hier und in Oberägypten mit den Kolonisationsbestrebungen der Italiener zusammen, welche durch kriegerische Erfolge die Umgegend von Massaua und die Schutzherrschaft über Abessinien und durch Verträge die ganze [703] Somaliküste vom Jub bis zur Negrobai erworben hatten. Die englisch-italienische Uebereinkunft vom März 1891 regelt in befriedigender Weise die beiderseitigen Ansprüche und Wünsche; nur wurde Italien mit allem Nachdruck von jeder Beziehung zum Nilgebiet ferngehalten. Es wird und muß den Schwerpunkt seiner sogenannten „Erythräischen“ Kolonie in der Beherrschung, vielleicht auch Besiedelung des klimatisch günstigen Abessinien suchen. Dagegen dürfte es aus dem noch wenig erforschten Somaliland schwerlich einen nennenswerthen Gewinn herausschlagen.
Zum Schlusse dieser Uebersicht der europäischen Machtbereiche in Afrika und zur Bestätigung mancher dabei aufgestellter Behauptungen wird eine Uebersicht über den Werthbetrag der Ein- und Ausfuhr in den größeren Kolonien nicht ohne Interesse sein. Wenn auch die einzelnen Zahlen in ihrer Entstehung auf verschiedenen Grundlagen beruhen und als streng genau nicht betrachtet werden können, so ist doch die Größe der Unterschiede so bedeutend, daß ein Vergleich zu einer richtigen Werthbemessung beitragen kann. Unter dem gleichen Vorbehalt – da selbstverständlich auch hier nur annäherungsweise bestimmte Zahlen gegeben werden können – sind auch der Gebietsumfang und die Stärke der Bevölkerung beigefügt.
Nation | Kolonie | Im Jahre |
Waren- umfang in Mill. ℳ |
Flächen- inhalt in Qu. Kilom. |
Bevölkerung |
---|---|---|---|---|---|
Französisch | Senegambien | 1888 | 27 | 358 500 | 1 850 000(?) |
Englisch | Sierra Leone | 1889 | 12 | 7 800 | 75 000 |
Englisch | Goldküste | 1889 | 17 | 76 100 | 1 426 000 |
Englisch | Lagos | 1889 | 18,5 | 2 700 | 100 000 |
Englisch | Royal Niger Company | 1890 | ? | 260 000 | ? |
Deutsch | Togo | 1888 | 4 | 61 000 | ? |
Deutsch | Kamerun | 1888 | 5 | 319 500 | ? |
Französisch | Französisch-Kongo | 1888 | 5 | 670 000 | 1 700 000 |
International | Kongostaat | 1890 | 17(?) | 2 091 000 | 700 000(?) |
Portugiesisch | Angola | 1886 | 10,5 | 300 000 | 1 000 000 |
Deutsch | Südwestafrika | 1888 | – | 832 600 | ? |
Englisch | Kapkolonie mit Basuto und Zululand |
1889 | 367 | 640 290 | 1 800 000 |
Englisch | Natal | 1889 | 123,5 | 54 000 | 530 000 |
Englisch | Njassaland mit Matebeleland |
1890 | – | 800 000(?) | ? |
Holländisch | Oranje-Freistaat | 1887 | 40 | 107 493 | 133 500 |
Holländisch | Transvaal | 1889 | 100(?) | 315 590 | 800 000 |
Portugiesisch | Mozambique | 1888 | 16,5 | 208 000 | 500 000 |
Deutsch | Ostafrika | 1888/89 | 7 | 939 100 | ? |
Englisch | Ostafrika mit Sansibar | 1890 | ? | 1 000 000(?) | ? |
Italienisch | Erythräa mit Abessinien | 1891 | – | 1 000 000(?) | ? |