Die Wiener Kaffeehäuser

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Balduin Groller
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Wiener Kaffeehäuser
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 13, S. 219–222
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1876
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Reihe: Federzeichnungen aus Oesterreich
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[219]

Federzeichnungen aus Oesterreich.

2. Die Wiener Kaffeehäuser.

Der Wiener, der Berlin besucht hat, ist bei seiner Heimkehr des Lobes voll über die Kaiserresidenz an der „schönen schwarzen Spree“. Er erkennt gern alle Vorzüge der deutschen Reichshauptstadt an, aber Eins hat ihm sicher gefehlt: das Kaffeehaus. Bis vor wenigen Jahren hatte Berlin gar kein Kaffeehaus; jetzt hat es eins, und noch dazu ein nach Wiener Muster eingerichtetes, aber eins ist, insbesondere für eine Stadt von einer Million Einwohnern, keins, und der Wiener wird in Berlin nach wie vor sein liebgewordenes Asyl für seine Mußestunden schwer vermissen. Mit einem Anflug moralischer Hoheit wird er die feierliche Erklärung abgeben, daß er sich am hellen Tage nicht in Wirthshäusern herumtreiben, noch weniger aber in Conditoreien mit Süßigkeiten anschlampen dürfe. Dein etwaiger Einwand, unschuldiger Leser, daß in Berlin in jedem Restaurant, sowie in jeder Conditorei auf Wunsch auch Kaffee servirt werde, würde mit einem mitleidigen Lächeln aufgenommen werden; als ob es überhaupt auf den Kaffee ankäme!

Wenn es nur das wäre! Um den Kaffee an sich handelt es sich gar nicht; es handelt sich um die ganze Atmosphäre, um das ganze Kaffeehaus mit Allem, was d’rum und d’ran ist. Diese Etablissements haben sich mit der Zeit durch die Macht der Gewohnheit zu einer allgemeinen Nothwendigkeit, und man kann sagen auch zu einer allgemeinen Calamität herausgebildet, welche der heiteren Donaustadt einen ganz besonderen Charakterzug aufgeprägt hat. Die edle Kunst des Müßiggangs findet in Wien eine ziemlich ausgiebige Pflege, und kein Mittel der Welt befördert ihn so sehr, wie das Wiener Kaffeehaus. Es ist durchaus nichts Ungewöhnliches, daß Männer der verschiedensten Berufszweige das Kaffeehaus täglich regelmäßig drei- bis viermal besuchen, und zwar zur Frühstückszeit, nach dem Mittagstisch, zum „Jausenkaffee“ (da es zu lange wäre, zwischen dem Mittagbrod und dem Nachtmahl nichts zu sich zu nehmen) und zuletzt endlich nach dem Abendbrod. Es ist sicher, daß die Kaffeehäuser eine ganz enorme Summe von Zeit und Geld absorbiren, die in privatem, wie in öffentlichem Interesse viel besser verwerthet werden könnte. Ein Gutes aber haben diese Asyle für den Müßiggang dennoch: der Massenverbrauch alkoholischer Getränke ist in Wien kein so gewaltiger, wie in anderen Weltstädten. Wie Alles in der Welt zwei Seiten hat, haben auch die Kaffeehäuser nicht nur ihre Annehmlichkeiten, sondern auch ihren Nutzen, sie hätten sonst, wie ich optimistisch genug bin zu glauben, nicht einen so ungeheuren Aufschwung nehmen können. Sie bestehen nämlich verhältnißmäßig noch nicht lange und sind erst mit dem aufblühenden Zeitungswesen in Wien so recht in Flor gekommen.

Das erste Kaffeehaus in Wien entstand unmittelbar nach der letzten Belagerung der Stadt durch die Türken. Die erste Concession zu einem solchen wurde einem Polen verliehen, der sich als Spion und Depeschenträger während der Belagerung [220] nicht unwesentliche Verdienste erworben hatte. Klopstock’s Klage in einer Schlittschuhode: „Vergraben ist in ewige Nacht der Erfinder großer Name zu oft“, findet seine Anwendung auf den Kaffeehauserfinder nicht; sein Name ist auf die Nachwelt gekommen, und der dankbare Gemeinderath von Wien hat bekanntlich eine Gasse nach ihm getauft. Der Mann hieß Kolschitzky. Wenn zwischen seinem Kaffeehause und jenen, welche heute auf der Ringstraße den Spaziergänger in so einladender Weise anlocken, doch ein Unterschied sich zeigt, so ist es jener, der auch zwischen einem Guttenberg’schen Drucke und einer Doré’schen Prachtbibel besteht. Der Luxus, mit welchem die neuen Kaffeehäuser eingerichtet sind, ist oft ein erstaunlicher; Tapezierer und Decorateure, Maler, Bildhauer und Architekten haben da zusammenwirken müssen, um [220] den behaglichen, einladenden Comfort zu Stande zu bringen, der die nicht geringste Zugkraft der Café’s bildet; es giebt Kaffeehäuser, in welchen die Tische, die Stühle, das Geschirr, namentlich aber die „Kredenz“ Kunstwerke für sich vorstellen.

Schon habe ich angedeutet, daß zwischen den Kaffeehäusern und unserem Zeitungswesen ein gewisser Causalnexus besteht; thatsächlich bilden die Zeitungen den weitaus wichtigsten Grund für das Publicum, Kaffeehäuser zu besuchen, und da die Neuigkeiten zweimal des Tages durch Morgen- und Abendblätter brühwarm zum Verschleiße gelangen, so liefern jene, die zweimal täglich die Kaffeehäuser besuchen, das stärkste Contingent zu den Gästen dieser. Für die Cafétiers – der Wiener hat für sie die gut bürgerliche Bezeichnung „Kaffeesieder“ – stellen die Journale den wirksamsten Magnet vor, und immer sind sie eifrig bemüht, diesem selbst mit sehr bedeutenden Opfern seine große Anziehungskraft zu erhalten. In den besseren Kaffeehäusern der inneren Stadt reicht der Marqueur jedem Gaste mit dem verlangten Kaffee mindestens eine Zeitung; ist es ein Stammgast, so schleppt er ihm, noch bevor er den Kaffee gebracht hat, einen ganzen Stoß derselben hin. Des Morgens zur Frühstückszeit und Nachmittags zwischen drei und vier Uhr haben die Marqueurs den schwersten Stand. Dann sind fast nur Stammgäste da, und jeder will natürlich sogleich eine Zeitung haben, was sage ich: eine Zeitung? Seine Zeitung muß er haben. Nun ist aber nichts leichter möglich, als daß zu gleicher Zeit zwanzig Stammgäste anwesend sind, die alle dieselbe Zeitung als ihr Leibblatt verehren. Auf’s Warten läßt sich der Wiener Kaffeehausbesucher nicht ein, also hat der Kaffeesieder auf zwanzig Exemplare desselben Journals zu abonniren. Abendblätter müssen in noch größerer Anzahl gehalten werden, erstens, weil Abends mehr Gäste erscheinen, als Morgens, da namentlich verheirathete Herren nur selten im Kaffeehause frühstücken, und zweites, weil die Abendblätter, die weniger umfangreich als die Morgenblätter und nicht „eingespannt“ sind, sehr oft auf unerklärliche Weise zu verschwinden lieben.

Aber nicht nur die politischen Journale werden stark begehrt, auch die illustrirten Blätter erfreuen sich lebhafter Nachfrage. Bei diesen kommt es wenig auf die Sprache an, in welcher der Text geschrieben ist. Die Hauptsache bei ihnen sind die Bilder, die mit vielem Eifer betrachtet und mit Kennermiene kritisirt werden. Sonnabend Nachmittag treffen die meisten der illustrirten Blätter, auch vom Auslande, namentlich aber auch die Wiener Witzblätter, ein. Mit wenigen Exemplaren derselben könnte ein Cafétier sein Auskommen finden, da diese Blätter eine ganze Woche lang aufliegen; nichts destoweniger müssen auch von diesen immer ziemlich viele Exemplare gehalten werden, weil die Gäste sie schon Sonnabend sehen wollen, und zwar ohne erst zu warten. Die „Gartenlaube“ liegt in jedem Wiener Kaffeehause auf. Viele Vorstadtkaffeehäuser sind sogar gezwungen, mehrere Exemplare derselben zu halten. Für größere Journale bilden die Kaffeehäuser einen großen Nachtheil, da viele, die sonst auf die Zeitung abonniren würden, hier durch wenige Exemplare befriedigt werden, kleinere Blätter dagegen, die bei einer Auflage von sechshundert oder tausend Exemplaren bestehen können, haben an den Kaffeehäusern die stärkste Stütze.

Erst nach den Zeitungen kommt die Rücksicht auf die Getränke in Frage. Die Qualität des verabreichten Kaffees hält sich fast überall auf einem anständigen Durchschnittsniveau und befriedigt in der Regel Ausländer weit mehr, als den in diesem Punkte sehr verwöhnten Wiener und Oesterreicher überhaupt. Der Fremde, der eine Portion Kaffee verlangt, ist durch seine Harmlosigkeit schon geliefert; er erhält nicht mehr als das übliche Quantum, aber anders servirt, in zwei hübschen Kännchen, und hat dafür genau das Doppelte zu bezahlen wie für eine nach einheimischer Sitte, das ist in einem Glase kredenzte Melange. Ein Wiener geradezu polizeiwidriger Kalauer lautet: Wer ist noch viel entsetzlicher, als der verstockteste Sclavenhändler? Antwort: Der Kaffeesieder, denn er verkauft nicht nur Schwarze und Weiße, sondern auch Kapuziner ohne Haut. – Das ist aber noch nicht Alles; wir genießen einen „kleinen Schwarzen“ oder „einen schwarzen Kleinen“, „eine Kleine, weiß“ (man achte auf das Geschlecht!), einen „Braunen“, einen „Kapuziner“ mit oder ohne Haut, eine kleine oder große „Melange“ mit oder ohne „Schlagoberst“. Der Preis für die „Kleinen“ beträgt vierzehn bis sechszehn, für die „Großen“ sechszehn bis achtzehn Kreuzer; die Brödchen, die zum Kaffee gereicht werden, sind geistvoll concipirt und genial ausgeführt: sie sind außerordentlich appetitlich, allein ein rechtschaffener Hunger ist durch sie fast ebensowenig zu stillen, wie durch Erdbeeren. Neben dem Kaffee spielen dann noch mehr oder minder untergeordnete Rollen allerlei Liqueure, der Punsch mit denn Diminutivum Pünscherl oder Pinscherl und mit der hochachtbaren Seitenlinie der Eierpünsche, dann die Bavaroise, auf Wienerisch Barbaras, und endlich Limonaden, moussirende Gewässer und Gefrorenes; Bier und Wein sind verpönt, werden aber Stammgästen zu Liebe und dem Gesetze zum Trotz doch hier und da eingeschmuggelt.

Ein besonderes Blatt verdienen die Kellner, die da zwischen dieser Menge von lesenden, schwatzenden, rauchenden, Billard,

[221]

In Wiener Kaffeehäusern.
Nach der Natur aufgenommen von Th. Breidwiser in Wien.

[222] Karten, Domino oder Schach spielenden Gästen mit imponirender Sicherheit und Schnelligkeit ihres Amtes walten. So ein richtiger Kellner in seinem tadellosen schwarzen Fracke, mit seiner immer ballfähigen Leibwäsche, seinem Feldherrenblicke, seinem staunenswerthen Gedächtnisse, seiner akrobatischen Gewandtheit, seinem durch nichts zu erschütternden Gleichmuthe, seiner Geschwindigkeit, seiner Unterwürfigkeit, seiner meist erstaunlichen Geschicklichkeit im Billardspiele, seiner genauen Kenntniß aller Spielgesetze, bei deren wirklicher oder vermeintlicher Verletzung er als Autorität angerufen wird, verdient als ein Stück Universalgenie respectirt zu werden.

Betrittst Du zum ersten Male sein Reich, so wird er Dich zwar höflich, aber ohne weitere Zeichen rein menschlicher Theilnahme anhören, wenn Du ihm Dein Anliegen vorbringst; das zweite Mal grüßt er Dich freundlich, wenn auch noch mit einer gewissen Zurückhaltung, das dritte Mal aber betrachtet er Dich als Stammgast. Kaum hast Du die Schwelle überschritten, so ruft er Dir laut seinen Gruß zu, indem er diesem auch Deinen Namen zufügt, den er natürlich schon kennt, damit Du nicht im Zweifel seist, daß der Gruß Dir gelte. Du hast Deinen Platz noch nicht eingenommen, und schon siehst Du Deinen Kaffee und „Deine“ Zeitungen vor Dir liegen, und nun hast Du nie mehr etwas zu bestellen – ihr kennt euch; er liest Dir den Wunsch von den Augen ab. Eine ganz selbstverständliche Sache ist es, daß er Dich taxfrei in den Adelstand erhebt, so oft er Dich anspricht.

Jean, Karl oder Julius – er capricirt sich nicht auf einen bestimmten Namen – ist im Stande, acht bis zehn Kaffeegeschirre auf einmal durch die Menge zu balanciren, dabei einem Ankömmling Posten auszurichten, Aufträge entgegenzunehmen, seinen Untergebenen Befehle zu ertheilen, mit einem Blicke die Gäste und ihre an den Wänden hängenden Hüte und Ueberröcke zu controlliren, denn er wird für Alles verantwortlich gemacht, und die Rockdiebe gehören in Wien nicht mehr zu den Seltenheiten. Hat er seine Last abgesetzt, dann nimmt er von Gästen, die nach ihm gerufen oder geklopft haben, das Geld entgegen, bedankt sich für das nie ausbleibende Trinkgeld und langt aus allen Taschen Abendblätter hervor, die er vertheilt. Hier bringt er einem Sieger im Billardspiele seine feinsten Cigarren oder Cigarretten, die der überwundene Gegner zu bezahlen hat; dort spannt er ein grünes Tuch über den Spieltisch, legt Karten, Kreidestifte, Täfelchen und ein Blechtäßchen für den „Juden“ i. e. „pagat ultimo“ hin; hier wieder bezahlt er für einen Stammgast, der kein Geld bei sich hat, die Spielschulden; dort verlangt Einer Karten für die Oper von ihm, ein Anderer solche für’s Karl-Theater – er hat Alles.

Bald stellt er einen improvisirten Schreibtisch her für einen fliegenden Brief- oder Artikelschreiber; bald schwebt er durch die Säle und sucht einen begehrten Partner zu den Karten, zum Schach oder zum Billard, und so geht es vom frühen Morgen bis in die späte Nacht hinein fort, und nie wird man ihm die leiseste Spur einer Verdrossenheit oder der Ermüdung anmerken. Ist dann das Jahr um, so giebt ihm gern jeder Gast für den niedlichen Kalender, den er als Neujahrsangebinde seinen Clienten verehrt, den üblichen Gulden.

Ueber der imponirenden Gestalt des Kellners dürfen wir der reizenden Cassirerin nicht vergessen, die in ihrer „Kredenz“ voll Hoheit thront, als säße sie in einem Heiligenschreine. Sie nimmt kein Geld entgegen und giebt nur Obacht auf das, was die Kellner an die Gäste verabfolgen. Das ist nicht schwer, weil es doch immer dieselbe Geschichte ist; weiter hat sie auch die Huldigungen zahlreicher Schwärmer zu quittiren, doch auch das macht ihr nicht viel Kopfzerbrechen – es ist ebenfalls immer dieselbe Geschichte.

Bisher habe ich versucht, die Physiognomie der Kaffeehäuser im Allgemeinen zu schildern, jedes hat aber noch für sich seinen besonderen charakteristischen Zug, der ihm von seinem Stammpublicum aufgedrückt wird. Fast jeder Zweig des Kaufmannsstandes hat sein besonderes Kaffeehaus; es giebt Kaffeehäuser, die veritable Börsen bilden. Die Edelsteinhändler sowohl wie die Fruchthändler gehen in ihr Kaffeehaus, wie zu ihrer Börse; die officielle Wiener Waarenbörse führte vor ihrer Vereinigung mit der Effectenbörse nur ein Scheinleben, weil sie gegen die Concurrenz einiger Kaffeehäuser nicht aufzukommen vermochte; ja es giebt auch Kaffeehäuser, in welchen „Schlüsse in Effecten“ genau so ernst genommen werden, als wären sie auf der Effectenbörse gemacht worden. Geldverleiher, Agenten für Waaren, Gründe und Häuser, Schauspieler, Journalisten, Maler, Musiker, Künstler aller Art haben ihre bestimmten Kaffeehäuser, wo sie zu jeder Zeit ihre Geschäftsfreunde und Collegen zu finden wissen, und ganz natürlich haben auch die verschiedenen Nationalitäten und Landsmannschaften je ihr bevorzugtes Stammkaffeehaus.

Wer das Publicum der Kaffeehäuser zu schildern unternehmen wollte, dem würde unversehens eine förmliche culturgeschichtliche Studie aus Wiens Gegenwart unter der Feder entstehen. Die Kaffeehäuser sind sich so ähnlich, wie die Rohre der Kaleidoskope; sieht man in verschiedene Kaffeehäuser oder verschiedene Rohre hinein, so wird man zwar ganz ähnliche, nie aber ganz gleiche Bilder sehen. – Sollen wir zuletzt ein Gesammturtheil über das Wiener Kaffeehausleben abgeben, so werden wir es gern in ein Sprüchwort zusammenfassen, das mit besonderer Vorliebe von jungen englischen Damen angewendet wird: „It’s naughty, but it’s nice“ (es ist garstig, aber es ist nett). Nicht leicht wird sich in Wien Jemand der eigenthümlichen Anziehungskraft des immer bewegten, bunten und immer, selbst beim Müßiggang, geschäftigen und fröhlichen Lebens und Treibens in den Kaffeehäusern erwehren können. Die grimmigsten Feinde der Kaffeehäuser sind die Frauen, vielleicht weil sie sich, mit geringen Ausnahmen, noch keinen Platz in denselben erobert haben, vielleicht auch aus anderen und sehr berechtigten Gründen. Was die Herren der Schöpfung betrifft, so kommt es allerdings auch vor, daß Einer oder der Andere über das Kaffeehausleben seine sehr gewichtigen Bedenken hegt, allein es passirt dennoch wohl kaum, daß einer von diesen strengen Moralisten nicht doch sein Stammkaffeehaus hätte.

Balduin Groller.