Die Worte des Engels
Du bist nicht näher an Gott als wir;
wir sind ihm alle weit.
Aber wunderbar sind Dir
die Hände benedeit.
so schimmernd aus dem Saum:
ich bin der Tag, ich bin der Thau,
Du aber bist der Baum.
Ich bin jetzt matt, mein Weg war weit,
was er, der groß in Goldgeschmeid
wie in der Sonne saß,
Dir künden ließ, Du Sinnende,
(verwirrt hat mich der Raum).
Du aber bist der Baum.
Ich spannte meine Schwingen aus
und wurde seltsam weit;
jetzt überfließt Dein kleines Haus
Und dennoch bist Du so allein
wie nie und schaust mich kaum;
das macht: Ich bin ein Hauch im Hain,
Du aber bist der Baum.
lassen einander los:
noch nie war das Verlangen so,
so ungewiß und groß.
Vielleicht, dass etwas bald geschieht,
Gegrüßt sei, meine Seele sieht:
Du bist bereit und reifst.
Du bist ein großes, hohes Tor,
und aufgehn wirst Du bald.
jetzt fühle ich: Mein Wort verlor
sich in Dir wie im Wald.
So kam ich und vollendete
Dir tausendeinen Traum.
Du aber bist der Baum.