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Die abschriefft auß dem Original so der Turck geschriben haben

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Autor: unbekannt
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Titel: Die abschriefft auß dem Original so der Turck sampt dem könig von Cathey vnd Persien allen Christlichen stenden des Römischen Reichs geschriben haben.
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Entstehungsdatum: 1526
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Quelle: Digitalisat der Ungarischen Elektronischen Bibliothek, Scans auf Commons
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[5]

Die abschriefft auß
dem Original so der Turck sampt
dem könig von Cathey[1] vnd Persien allen Christlichen
stenden des Römischen Reichs geschriben haben.


Des Küniges von Hungern sendt-
brieff an Keyserlich Stathalter vnd Regiment / Zuge-
sagter hülff gegen Türckischer Tyranney
merunge etc. betreffendt.

[6]

Die abschrifft auß dem Original / so der

Türck sampt dem König von Cathei / vnd von Persien allen Christen des Römischen Reichs geschriben hat

WIr Theseus[2] mit Gottes krafft Türckischer Keyser zu Idume Alexandria / Anthiochia / Capadocia / Constantinopoli / Dalmacien / Croacien / Boarien zu Salamin vnd Leben / König vnd gewaltiger herr / Hertzog zu Region / Pattalion / Asson / Tyron / Tragalon / Chyon Iconion / Pauon vnd Mileten / vnnd vber xix Christliche königreich / vnd zu Candien / groß Fürst zu Rodiß / Stathalter des mers Oceani / vnd wir Saladimus auß Gottes verhencknus könig zu Cathey vnd Alkeyro / zu Jerusalem vnnd gantzem Judeam / Lantzfürst der land Galileam Samarien / Tartarian / Seilicien / Smisian / Pissidion / vnd Pamphilion / vnd Lantpfleger des grossen mers Pfradtaiades / Vnd wir Salamander von Gottes willen König zu Persien / zu Syrien / Phrygien / Hertzog zu Cesarien / Tarsen / Damasten / Phenicen / Bithinien vnnd Tetrabern / Landtuogt des grossen mers Phrates Tyberiades / Entpieten allen vnd ytzlichen Geistlichen vnd Weltlichen / vnd allen stenden des Christglaubigen reichs zu dem Babst / Cardinalen / Primaten / Ertzbischoffen / Bischoffen / Conuenten / Keysern / Königen / Hertzogen / Fürsten vnd Herrn / Welcher vnd Teutscher nation / allen semptlich / Das wir vns nach wolgehabtem Rath mit grosser macht so mir vmmer vermügen vnd heres krafft also rüsten vnd zuschicken / Euch auff das aller ernste vnd hertdeste heym zusuochen allenthalben an zu greyffen vnnd zu vberziehen / Die weil wir den vesten Christen pforden Rodis erobert vnd gewaltiglich eingenummen haben / darnach wir so lange zeyt gestanden / daran sich auch der Hertzog von Achaya auß vnserm beuelh (die weil wir auf die Indianer gezogen) gantz vnd gar verkrieget / Auch das wir yedes in besunderheyt Italischen vnd Lumbardischen landes / des Königreichs Sicylien vnd des reichs Pannomen (welchs ytzt Hungern genant wirt) rechtgeborne lehenherrn / erbherrn vnd schutzherrn sein / welche vns lange zeyt her vnd vnsern vorfarn / vom Babst vnd geistlichkeyt fürgehalten sind / dauon sie den grosse dignitet[3] gemacht vnd [7] vnselig nutz / dauon entpfangen vnd eingenummen vnd gewaltiglich zu sich gerissen. In sunderheyt der Babst zu Florentz in Italen / der Ertzbischoff zu Siracusen Sicylien / vnd der Cardinal zu Gran inn Vngern / welchen vbermut sie so lang getrieben vnerzelt des schadens / so wir jerlichen vor Rodis genummen / Auch auß vrsach des konigreichs Neapolis / welchs jr auch in dreyen jaren auß vnserm reich zu euch gebettelt / ewers falschen vnd vnbestendigen glaubens halben / Darumb wir auch die zeit ytzundt vergangen die Patriachen / den von Alexandria / von Constantinopel / von Anthiochia / von Aquillegia / von Bethutia / vnd den von Canthuaria / auch dem Bischoff von Laodicea im grund vertriben vnd veriagt haben / welche auff beuelh des Babsts Newen glauben vnd gesetze auff bringen wolten / damit sie land vnd leüdt zu sich brechten / vnd zu letzt silber vnd goldt auß vnserm land kumme. Sind wir jn also vorkummen vnd in straff des elends gethan / Derhalben solche handlung vnd mercklich streyt noch / itzt vorhanden / vnderstanden. Wir wöllen auch die Propheceyen die von vnnser Maiestet zukünfftig geweyssagt volbringen / vnnd also nach kummen / vnd nicht auff hören Christenblut zuuergiessen vntz gen Cölen / vnnd dasselbig gewinnen. Der halb wöllen wir nicht im finstern vnd schleichende / sundern scheinbarlich vnnd wie ein Sonne glantz kummen. Thu ich auch solchs offenbarlich kundt mit solchem brieff / das Thescus etc. Türckischer Keyser vnns wöllen mit vnnser grosser macht durch Vngern gegen dem Osterreichischen Land herauß geben / dasselbig hertiglich zu bekrigen / in hoffnung biß gen Cölen / daselbst vnser vorfarn zu erheben vnd jre monumenta zu bestetigen. Also wöllen auch wir Saladinus Cathayscher könig etc. Vnd wir Salamander zu Persien könig vns mit gantzer heres krafft auffmachen vnd nach dem land Italia reysen / guter hoffnung biß gen Romm / daselbst vnd lang vor gehalten lehen / zu besitzen / vnd vnsere zynß zu fodern / vnd allenthalben außrichten / was wir mit Keyserlicher Maiestat beschlossen haben. Derhalben wöllen wir vnnser lang entpören land widerumb mit dem schwerdt fodern / vnd darnach mit macht trachten widerumb zu erlangen / vnd an ytzlicher bequemer stadt vnser lehen zu thun / vnser erbteyl zu fodern / vnd vnsern schutz auffs best [8] wir vermügen zu beweysen / vnd hinforder hand zuhaben. Nach dem wert jr euch wie oben stet zurichten haben. Geschehen vnd geben auf vnserm Reichstag zu Trapesunt in Grecia den dreyzehenden tag Januarij Anno .26.

Gesandt durch die Legaten vnd Ambasianer von Trapesund in Grecia gen Venedig etc.

Diser brieff ist auff Krichische sprach geschriben gen Venedig gesandt worden / vnd daselbst in Lateinische sprach / darnach entlich in Teutsche zungen verwandelt worden etc.

In dem Sigel ist eyn kop gewest / vnd ein vberschrifft / vnd den kop gepreget Kriechis

Die sterck Gottes ist aller menschen Sigel.

[9]

Ludwig von Gottes gnaden künig zu

Vngern vnd Beheym etc. Dem Durchleuchtigen Fürsten Friderichen Hertzogen zu Bayrn / Pfaltzgraffen bey Rein / Keyserlicher Maiestat im heyligen Reych Regiments Stathaltern / vnnserm liebsten freund vnd Ohamen. Auch Churfürsten vnnd Fürsten / Geystlichen vnd Weltlichen / vnd andern stenden / desselben Regiments verordenten Rethen / vnsern liebsten freunden / heyl vnd seligkeyt.

IN vnsern fordern brieffen / die wir zu ewer herrlichkeyt / am sontag Judica auß Pardowitz geben. Haben wir angezeygt / das vnsere Oratores widerumb gehalten Reychßtag zu Nürmberg anheym kummen vnd was sie vns auch von der hülffe / so vns vom heyligen reich zu rettung vnsers Reichs zu Hungern gegen dem Türcken zu gesagt doch mit condition / maß / vnd versicherung vnser beyder / des Hungerischen vnd Behemischen reichs / welcher condition oder vergewyssung / nemlich des Behemischen halber / newlich vergangen gehalten versamlung zu Prag gnug beschehen. Dann der Hungern halber auff dem tag so auff sant Georgen tag negstkumment zu Hungern sein wirdt / sunder zweyfel an verzüg auch gerathschlacht oder entschlossen. Nun haben wir ewer herrlicheyt gepetten / das die zal der zugesaten hülff gemert würde / Das jr auch mit den Fürsten des heyligen Reichs handeln wolten. Im fall so sich der Türckisch keyser mit macht wider vns erheben wolt (wi sie dan versprochen haben) vns mit hülff zuerscheinen. So haben wir auch gleich wol zur selben zeit besorgt (als die Türcken vbermessige begird zu herschen erkennen) das der Türck / so er Rodis (die aller vestest stat) gewunnen / alle sein macht gegen vns wenden würt / wie wir dann der selben zeyt von glaubhafftigen personen erfarn hetten.

Aber was der selb feind im gemüt fürgefasset / dz facht er jtzund an mit der that zuuolbringen / wie wir dann von der Botschaffte auß der Moldaw vnd der Sibenburger / auch vnsern kundschafftern / vnd darzu von vilen so geflohen / oder vertryben / vergewist sein. Nu tracht der Türckisch tyrann / vnd ist begirig zu herrschung der gantzen welt / vnd vermaint / wo er vnser reich in Hungern eroberte / das zu allen andern Reichen ein offner oder freyer zugang were / das auch nichts so starck oder so vest sein sol / das jme widerstandt thun mög. Er hat [10] auch allem seinem kriegs volck das er vnter seinem gewalt hat / gepotten / das sie bereit seyen / vnd was er auch für kriegßuolcks in Asia gehabt / hat er alle lassen vberschiffen in Europa / Vnd auch alle gepauren vnd dorfleüt / was were oder waffen tragen mügen sich zuerheben beuolhen vnd bestalt / das alle hauffen vnd kriegßuolck im Philippischen welde zusamen kummen sollen / welches kaum zehen tagreiß von vnserm reich zu Vngern gelegen ist / da sie sich dann ytzund versamlen vnd alle rüstung vnd anschlag / so dem feynd zuerberung vnd verdruckung vnsers reichs not bedunckt / gemacht würdet. Nun hat er im willen / den negstkummenden Monat an zuziehen / hat auch auf der Tunaw ein merckliche schiffung gewappent vnnd gerüst / die zu wasser angreiffen sollen / also das wir allenthalben mit feinden vmbgeben / vnd allein (wie dann ewr herrlichkeyt zuermessen haben) einem solchen feind zuschwach sein. Vnd haben derhalben zu allen Christlichen Fürsten / vmb hülff zu begern geschickt / So werden vnser vnderthan vns auch nit verlossen. Aber nach Gott / haben wir kein grosser hoffnung oder trost dann in die Fürsten des heyligen Römischen reichs / die dann allein vns vnd die gantze Christenheyt / auch die Edelsten vnd mechtigisten Teutsch Nation / von dem grymmen Tyrannen erretten vnd erlösen mügen.

Darumb so bitten wir ewer herrlichkeyt / sie wöllen dises Türckischen tyrannen fürnemmen / vnd so grosse rüstung / den Fürsten des heiligen Reichs zum aller beldisten verkünden / vnd sie warnen / ermanen / vnd bey jnen anhalten / das sie sich mit krefften rüsten wöllen / vnd bereyt sein / wie sie dann in gemelter Reychs versamlung zugesagt haben / damit sie vns zuhülff kummen / vnd den Christlichen glauben / auch vns vnd vnser Reich (dann die weil dieselben reich auffrecht / so mag auch Teutsch land in rühe bleyben) nit verlassen / Vnd so es zeit würdet / das sie mit jren sighafften fendlein vnd vnüberwintlicher veldtordnung ziehen / vnd mit vnns den wütterischen feynde angreyffen. Dann wir vertrawen mit der hülff Gottes / die hoffart des grausamen vnd wüttenden feynds nit allein zuuerdrucken / sunder auch jm am merckliche teyle seines Reichs ab zugewinnen. Aber mitler zeyt wöllen ewer herrlichkeyt nit vnterlassen die hülff auff negsten reichstag zu Nüremberg versprochen in Hungern zusenden / damit der verzug nit grossen niderlag vnd schaden gepere. Wir warten von allen [11] orten / all stund newe kundschafft von dem züg des Türckischen heeres / was nun dieselben newes bringen / werden wir euch bey tag vnd nacht zuwyssen thun / auff das ewer herrlichkeyt vnd die Fürsten des Reychs versteen mügen / wan gegen dem feyndt an zuziehen sey / Alles fleyß bittende das jr den selben Fürsten dises alles zum aller foderlichsten verkündet wöllet. Geben in vnser Stat Olmutz / am sechtzehenden tag des Monats Aprilis.

Ludouicus manu propria.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. China
  2. eigentlich war zu dieser Zeit Süleyman I. Sultan des Osmanischen Reiches
  3. von lateinisch dignitas: Würde, Würdigkeit