Die araner mundart/Das lautgefüge

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« Die konsonanten Die araner mundart Lautangleichung, lautkürzung und lautschwund »
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Zweiter abschnitt.
Das lautgefüge.

Vorbemerkung.

§ 227. In diesem drei kapitel umfassenden abschnitte sollen einerseits die wichtigsten der veränderungen behandelt werden, denen die bisher für die betrachtung möglichst isolierten laute je nach ihrer stellung im lautgefüge unterliegen und andrerseits die beim einzellaut naturgemäss nicht darstellbaren stärkeunterschiede der einzelnen satzglieder.

Im ersten kapitel werden die durch bestimmte wörter oder wortformen bedingten, bruchstücksweise schon behandelten veränderungen zu übersichtlicher darstellung zusammengefasst werden, nämlich die in der irischen grammatik durch die namen „aspiration“ und „eklipse“ vereinigten vorgänge sowie die prothese von h.

Im zweiten kapitel werden diejenigen fälle von lautwechsel und lautschwund behandelt werden, die auf dem einflusse benachbarter laute oder silben beruhen, bei denen es nicht in betracht kommt, welchem worte sie angehören, nämlich lautangleichungen, lautkürzungen und lautschwund.

Im dritten kapitel endlich wird der der einzelnen silbe im verhältnis zu den anderen gliedern des satzes verliehene nachdruck soweit bestimmt werden, als es sich um sprechgewohnheiten handelt, die ohne jede rücksicht auf ein streben nach einer in besonderen fällen etwa berechtigt erscheinenden hervorhebung walten.


Erstes kapitel.
Aspiration, eklipse, prothese von h.
A) Aspiration.
Vgl. Z.-E. 176. 177. 180–184; Windisch, Kurzgef. ir. gramm. § 59–68. 91–96; Brugmann, Grundr.¹ I § 658; Holger Pedersen, Aspirationen i Irsk, Leipz. 1897; ders. Kuhns zeitschr. XXXV 315–444.

§ 228. Die sogenannte aspiration besteht – wenn man sich auf die betrachtung der lebenden sprache beschränkt – in einer meist die artikulation erleichternden veränderung wortanlautender konsonanten nach bestimmten wörtern und wortformen.

§ 229. Die der aspiration unterworfenen konsonanten sind: b d ȷ f ǵ g k ḱ l̄ ĺ m n̄ ń p s (vor einem vokal oder einem der konsonanten l̄ n r) š (vor einem vokal oder einem der konsonanten ĺ ń ŕ) t c.

§ 230. Die veränderung, die die § 229 aufgezählten konsonanten in den §§ 232. 233. 247. 263 erwähnten fällen erleiden, ergiebt sich aus folgender übersicht:

Der verschlusslaut: reibelaut:
b mit gutturo-labialem gleitlaut (vgl. hinsichtlich der bezeichnung § 98 anm.)  wird zum w;
b mit palatalem gleitlaut (vgl. hinsichtlich der bezeichnung § 98 anm.) wird zum v;
p wird zum f;
m mit gutturo-labialem gleitlaut (vgl. hinsichtlich der bezeichnung § 98 anm.) wird zum w;
m mit palatalem gleitlaut (vgl. hinsichtlich der bezeichnung § 98 anm.) wird zum v;
d wird zum ʒ;
ȷ wird zum j;
t wird zum h;
c wird zum
h
ç in
dem vom stamm
cūr gebildeten fut.
und konditionalis
von veŕĭm „gebe“.
Der verschlusslaut: verschlusslaut:
wird zum n;
ń wird zum n.
Der reibelaut: reibelaut:
s wird zum h;
š wird zum 
h;
ç in den wörtern šǡn
„Johann“, šōršə
„Georg“, šūmrə
„zimmer“, šōl „segel“ u.
den von diesem
abgeleiteten, šūl
„wandeln“, und den von
diesen abgeleiteten,
šīlĭm „meine, denke“,
šūkrə „zucker“.
wird zum l;
ĺ wird zum l.

Der reibelaut:

f mit gutturo-labialem
gleitlaut (vgl. hinsichtlich der
bezeichnung § 98 anm.)


schwindet mit labialisierung des
unmittelbar vorausgehenden
konsonanten;
f mit palatalem gleitlaut
(vgl. hinsichtlich der
bezeichnung § 98 anm.)


schwindet mit palatalisierung des
unmittelbar vorausgehenden
konsonanten.

§ 231. Hinsichtlich des eintritts der aspiration empfiehlt es sich, die § 229 genannten konsonanten auf vier gruppen zu verteilen:

a) l̄ ĺ n̄ ń (vgl. § 232);
b) d ȷ t c s š (vgl. §§ 233–246);
c) g ǵ k ḱ (vgl. §§ 247–262);
d) b f p m (vgl. §§ 263–277).

§ 232. Wörter mit anlautenden l̄ ĺ n̄ oder ń unterliegen der aspiration nur nach den possessivpronomen „mein“, „dein“, ə „sein“. Beispiele sind: tor əm mə lāvənī! „Gieb mir meine handschuhe!“ [lāvənī aus l̄āvənī, plur. zu l̄āvənə]; vī mē də lorəg „Ich suchte dich“ [lorəg aus l̄orəg]; tōŕ n̥ c‑iəsk šə eǵ mə hȧx; vērə mə wāhŕ̥ ə luəx ʒic „Bringe die fische nach meinem hause; meine mutter wird sie dir bezahlen“ [luəx aus l̄uəx]; mə lēn! „Ach, o!“ [lēn aus ĺēn]; tor əm iəsəxt də līrōȷ! „Leihe mir deinen fussball!“ [līrōȷ aus l̄īrōȷ]; fuəŕ ə lȧs-wāhŕ̥ bās əńḗ „Gestern ist seine stiefmutter gestorben“ [lȧs-wāhŕ̥ aus lȧs-wāhŕ̥]; š ē mə nāwəȷ ē „Er ist mein feind“ [nāwəȷ aus n̄āwəȷ]; wil də nȳnān bĭō fōs? „Lebt dein kind noch?“ [nȳnān aus n̄ȳnān, II 287, 28]; n̄oxtə šē ə nȳnān „Er entkleidete sein kind“; tā mə nīn cīń „Meine tochter ist leidend“ [nīn aus ńīn, II 287, 36, wo jedoch irrtümlich nīn statt ńīn und brūntənə statt brūntənəs]; də nȧrt „deine kraft“ zu ńȧrt; ə nȧd „sein nest“ zu ńȧd.

§ 233. Die mit d ȷ t c s š anlautenden wörter unterliegen der aspiration ausser nach den § 232 genannten possessivpronomen (s. § 234) auch noch in folgenden fällen:

a) nach der vokativpartikel ə (s. § 235);
b) nach dem zahlworte (ʒā) „zwei“ (s. § 236);
c) zuweilen nach den zahlwörtern crī „drei“, çerə „vier“, xūǵ „fünf“, šē (še) „sechs“, falls dem sich anschliessenden im falle der aspiration meist im singular stehenden substantivum das zuweilen auch aspirierte ȷēg „zehn“ oder fīd (fihəd) „zwanzig“ unmittelbar folgt (s. § 237);
d) im gen. sing. von eigennamen, denen ein gattungsname unmittelbar vorausgeht, mit ausnahme der mit mak „sohn“ gebildeten patronymica (s. § 238);
e) im zweiten glied eines kompositums, wofern das erste nicht die negativ-partikel ē- ist oder auf einen der konsonanten d ȷ t c s š l̄ ĺ l n̄ ń n auslautet (s. § 239);
f) im gen. sing. masc., vok. sing. masc., nom. gen. dat. vok. sing. fem. der attributiven adjektiva mit ausnahme der mit d ȷ t oder c anlautenden, denen einer der auslaute n̄ ń n vorausgeht, ferner im nom. vok. plur. masc. fem. der attributiven adjektiva mit ausnahme der mit d ȷ t oder c anlautenden, denen einer der laute n̄ ń n unmittelbar vorausgeht, sowie derjenigen beliebigen anlaute, die einem vokalisch auslautenden substantiv folgen (s. § 240);
g) nach ilə (ylə) „jeder“ (s. § 241);
h) nach ńī „nicht“ (s. § 242);
i) nach „wenn“ (s. § 243);
k) in aktiven verben nach der häufig zu ergänzenden verbalpartikel (d ȷ ə) im perf., kond., in der forma relativa praesentis und futuri sowie nach den durch verschmelzung mit der verbalpartikel ro entstandenen formen dār, n̄ar (vgl. II 287, 13), ər (ə r̥), ńīr (vgl. II 288, 1), gr̥ (s. § 244).
l) im prädikativen nomen nach den durch verschmelzung mit dem perf. von is „ist“ entstandenen formen ər, ńīr, n̄ar, gr̥, dār (s. § 245);
m) nach den präpositionen (ə) = do, eȷŕ̥, ō, hŕī, fȳ, sowie nach har und , falls von dem ihnen folgenden nomen ein anderes abhängt (s. § 246).

§ 234. Beispiele für die aspiration von d ȷ t c s š nach den possessivpronomen „mein“, „dein“, ə „sein“ (vgl. § 233 anfang und § 232) sind: xodl̥̄ mē mə ʒōn „Ich habe genug geschlafen“ [ʒōn aus dōn dūn], vērə mē də ʒuəlgəs ʒic „Ich werde dir geben, was dir zukommt“ [ʒuəlgəs aus duəlgəs]; tā ə ʒrīm bŕišcə „Sein rückgrat ist gebrochen“ [ʒrīm aus drīm]; mə jiə „hinter mir“, də jiə „hinter dir“, n‑ə jiə „hinter ihm“ [jiə aus ȷiə]; š ē mə hūŕm̥, gr̥ imīmr̥ æs gȧĺə eǵ ə ḱȧŕ ō xlog n̥ l̄ā ūd „Ich mein, wir wären an jenem tage um vier uhr von Galway fortgegangen“ [hūŕm̥ aus tūŕm̥]; fān tu də huərəstl̥ rē gə ĺōr „Du erntest deinen lohn bequem genug“ [huərəstl̥ aus tuərəstl̥, II 294, 19]; tā šē n‑ə hālūr „Er ist schneider“ [hālūr aus tālūr]; mə hȧx „mein haus“ [hȧx aus cȧx]; n̄ā fāg də hīŕ! „Verlasse dein vaterland nicht!“ [hīŕ aus cīŕ], ə hin̄əs „seine krankheit“ [hin̄əs aus cin̄əs]; tā mə hā agm̥ „Ich bin satt“ [ aus ]; wil tū gə mŭȧ də hl̄aincə? „Befindest du dich wohl?“ [hl̄aincə aus sl̄aincə]; vī še n‑ə høst „Er schwieg“ [høst aus søst]; mə hȧrək! „Mein liebling!“ [hȧrək aus šȧrək]; tā šē də heləv „Es ist in deinem besitz“ [heləv aus šeləv]; tā šē n‑ə hńȧxtə „Es schneit“ [hńȧxtə aus šńȧxtə].

§ 235. Beispiele für die aspiration von d ȷ t c s š nach der vokativpartikel ə (vgl. § 233a) sind: gə mæn̄ə jiə ʒic, ə ʒinə uəšl̥! „Guten tag, herr!“ [ʒinə aus dinə]; ə jiə (neben ə jē), ȷīn trōkəŕə orm̥! „Gott, erbarme dich meiner!“ [jiə aus ȷiə]; ə homā́š, tōŕ iəsəxt də šḱinə ʒom! „Thomas, leihe mir dein messer!“ [homā́š aus tomā́š, vok. zu tomā́s]; ə hiərnə, ēšc liń! „Herr, erhöre uns!“ [hiərnə aus ciərnə]; ə n̄ȳv wiŕə, ə hē onṓrī, giv orń̥ə! „Heilige Maria, du verehrungswürdiges gefäss, bitte für uns!“ [ aus , vok. zu sēx]; ə hērləš, tor m̥ də lāv! „Karl, gieb mir deine hand!“ [hērləš aus šērləš, vok. zu šērləs].

§ 236. Beispiele für die aspiration von d ȷ t c s š nach dem zahlworte (ʒā) „zwei“ (vgl. § 233b) sind: dā ʒinə „zwei leute“ [ʒinə aus dinə]; tā ʒā jŕāhŕ̥ agm̥ „Ich habe zwei brüder“ [jŕāhŕ̥ aus ȷŕāhŕ̥]; dā hre „zwei fuss“ [hre aus tre]; ʒā hŕīn „zwei drittel“ [hŕīn aus cŕīn, criən, II 295, 28]; dā hēx „zwei fahrzeuge“ [hēx aus sēx]; dā çūmrə „zwei zimmer“ [çūmrə aus šūmrə; vgl. § 230].

§ 237. Beispiele für die nach § 233c zuweilen eintretende aspiration von d ȷ t c s š sind: cŕī ʒinə jēg, çerə ʒinə jēg, xūǵ ʒinə jēg, šē ʒinə ȷēg „dreizehn, vierzehn, fünfzehn, sechzehn personen“ [ʒinə aus dinə]; cŕī ʒinə īd, çerə ʒinə īd, xūǵ ʒinə īd, šē ʒinə īd „dreiundzwanzig, vierundzwanzig, fünfundzwanzig, sechsundzwanzig leute“ [ʒinə aus dinə und īd aus fīd, fihəd]; cŕī jīŋ ȷēg „dreizehn keile“ [jīŋ aus ȷīŋ]; tā mə wād šē hre īd eŕ ad „Mein boot ist sechsundzwanzig fuss lang“ [hre aus tre]; tā oləs eǵə eŕ xūǵ hæŋə jeg „Er kennt fünfzehn sprachen“ [hæŋə aus cæŋə]; çeŕə hrāȷ jēg „vierzehn strassen“ [hrāȷ aus srāȷ]; xūǵ çūmrə īd „fünfundzwanzig zimmer“ [çūmrə aus šūmrə; vgl. § 230].

Neben diesen formen werden die nicht aspirierten, wie es scheint, unterschiedslos gebraucht. Bevorzugt werden diese, wenn die pluralform des substantivs angewandt wird. So heisst es beispielsweise fast immer xūǵ trehə fid „fünfundzwanzig fuss“ gegenüber den annähernd gleich häufigen xūǵ hre īd und xūǵ tre fid.

§ 238. Beispiele für die nach § 233d eintretende aspiration von d ȷ t c s š im genitiv von eigennamen sind: bŕīȷ ńī ʒōnĺ „Brigitta O’Donell“ [ʒōnĺ aus dōnĺ, gen. sing. zu dōnl̥̄]; tōriəxt jiərmədə „Die verfolgung des Diarmuid“ [jiərmədə aus ȷiərmədə, gen. sing. zu ȷiərməȷ]; l̄āv homā́š „des Thomas hand“ [homā́š aus tomā́š, gen. sing. zu tomā́s]; māŕə ńī hiərnə „Maria Tiarney“ [hiərnə aus ciərnə]; ə gundē hĺiǵə „In der grafschaft Sligo“ [hĺiǵə aus šliǵə, gen. sing. zu šĺiǵəx, Sligeach].

§ 239. Beispiele für die nach § 233e eintretende aspiration von d ȷ t c s š sind: ȷȧ-ʒinə „guter mensch“ zu ȷȧ und dinə; mī-jéŕə „endmonat“ (mī-jeŕə jīvŕə „dezember“, mī-jeŕə n tavrə „juli“, mī-jeŕə n ūvŕ̥ „october“) zu und ȷeŕə, ḱȧrū-jeŕə „hinterstück“ zu ḱȧrū und ȷeŕə; ḱȧrū-høsə „vorderstück“ zu ḱȧrū und tøsəx; mī-hæńōx „unangenehm“ zu mī- „negativpräfix“ und tæńōx; drox-ūl „böses auge“ aus *drox-hūl zu drox und sūl; lȧ-hūləx „einäugig“ zu ĺȧ und sūləx; rī-he „sehr heiss“ zu und ce. Vgl. damit an̄inə „bösewicht“ zu an und dinə; ēdrəm „leicht“ zu ē und trūm; bȧncŕəx „witwe“, bain-treabhach; lȧs-ȷŕāhŕ̥ „stiefbruder“ zu ĺȧs und ȷŕāhŕ̥; lȧs-ȷrauhr̥ „stiefschwester“ zu ĺȧs und ȷŕauhr̥.

§ 240. Beispiele für die nach §233f eintretende aspiration von d ȷ t c s š sind: əń iŕ ʒāĺ „des blinden mannes“, ə iŕ ʒāĺ! „blinder mann!“; nə fiŕ ʒāl̄ə „die blinden männer“; ə iŕ ʒāl̄ə! „blinde männer!“ zum nom. sing. n̥ fȧr dāl̄; ən væn ʒāl̄ „die blinde frau“; ən wōhŕ̥ jīŕī „des geraden weges“ zum nom. ən bōhr̥ ȷīrəx; ən ʒinə hīń „des kranken menschen“; ə ʒinə hiń! „kranker mensch!“ zum nom. ən dinə cīń, plur. nə dȳnə cīńə; ən xos hīń „der kranke fuss“; nə fiŕ hŕēnə „die starken männer“; ən wōhŕ̥ halī „des schmutzigen weges“ zum nom. ən bōhr̥ saləx; ən wō hȧsk „die milchlose kuh“; ən išḱə he „des heissen wassers“; ən ēŕ hæš „des feuchten rasens“.

§ 241. Beispiele für die nach ilə (ylə) „jeder“ eintretende aspiration von d ȷ t c s h (vgl. § 233g) sind: x ilə ʒinə „jedermann“ zu dinə, x ilə jox „jedes getränk“ zu ȷox; x ilə horə „jede frucht“ zu torə; x ilə hīŕ „jedes land“ zu cīŕ; x ilə hēx „jedes fahrzeug“ zu sēx; x ilə hȧxtn̥ „jede woche“ zu šȧxtn̥.

§ 242. Beispiele für die nach ńī „nicht“ eintretende aspiration von d ȷ t c s š (vgl. § 233h) sich: ńī ʒūnə mē n dorəs „Ich werde die thür nicht schliessen“ [ʒūnə aus dūnĭm]; ńī jērəx šē šin, ʒā mĭøx ḱiəl̄ eǵə „Wenn er vernünftig wäre, würde er das nicht sagen“ [jērəx aus ȷērəx zu ȷeŕĭm]; ńī hȧstīn̄ mə xūnə wōb „Sie begehren meine hülfe nicht“ [hȧstīn̄ zu tȧstīm]; ńī hiǵn̥̄ šē mē „Er versteht mich nicht“ [hiǵn̥̄ zu ciǵĭm]; ńī hāsōx šē mišə „Das würde mir nicht gefallen“ [hāsōx zu sāsīm]; ńī çūlə mē leš „Ich werde nicht mit ihm gehn“ [çūlə aus šūlə zu šūlĭm, vgl. § 230]; ńī hēnń̥ šin „Ich würde das nicht leugnen“ [hēnń̥ aus šēnń̥ zu šēnĭm].

§ 243. Beispiele für die nach „wenn“ eintretende aspiration von d ȷ t c s š (vgl. § 233i) sind: mā ʒriȷn̥̄ tū bĭøgān ənū́n̄, bai āc ʒomsə „Wenn du ein wenig weiter fortrückst, wird platz für mich vorhanden sein“ [ʒriȷn̥̄ aus drijn̥̄ zu driȷĭm]; mā ȷīnn̥̄ tū də xiȷ aibŕə ḱȧrt, sāsō tū də wāšcŕ̥ „Wenn du deine arbeit gut besorgst, wird dein meister mit dir zufrieden sein“ [jīnn̥̄ zu ȷīnĭm], mā hȧn̄n̥̄ šib suəs bĭøgān, bai āc ʒomsə „Wenn ihr etwas zusammenrückt, wird platz für mich vorhanden sein“ [hȧn̄n̥̄ aus cȧn̄n̥̄ zu cȧnĭm, II 295, 8]; ȷīnfr̥ ē, mā hȧstīn̄ šē ə jīnə „Wenn es verlangt wird, wird es geschehen“ [hȧstīn̄ zu tȧstīm]; mā halīn̄ tū də lāvə, buəlfr̥ hū „Wenn du dir die hände schmutzig machst, wirst du schlage bekommen“ [halīn̄ zu salīm; mā çūln̥̄ šib əmáx, cukə šib suəs leš „Wenn ihr euch beeilt, werdet ihr ihn einholen“.

§ 244. Beispiele für die nach § 233k eintretende aspiration von d ȷ t c s h sind:

a) Nach der häufig zu ergänzenden verbalpartikel im perf., kond., in der forma relativa praes. und fut.: ə ʒō mē mə vēr „Ich habe mir den finger verbrannt“ [ʒō aus zu dōĭm]; ə jīl mē mə hȧx „Ich habe mein haus verkauft“ [jīl zu ȷīlĭm]; ə harn̥ šē nȧḱə nə trā „Er näherte sich dem strand“ [harn̥ perf. zu tȧŕnīm; hinsichtlich nȧḱə vgl. II 288, 2]; ə hŕēȷ šē ə wāhŕ̥ „Er hat seine mutter verlassen“ [hŕēȷ zu cŕēȷĭm]; ḱē hal ē šin? „Wer hat das schmutzig gemacht?“ [hal mit zu ergänzendem, in ḱē aufgegangenem ə (= ) zu salīm]; ə hȧs šē əŕ m ai „Er stand vor mir“ [hȧs zu sȧsĭm]; ʒōń n̥ ȧmn̥, ax ńīl ām agm̥ əníš „Ich möchte den meertang wohl brennen, aber ich habe jetzt keine zeit“ [ʒōń zu dōĭm]; jērā lom n̥ ryd, ə duəŕc šē lȧt, ʒā mĭøx əs agəd ē „Du würdest mir die geschichte erzählen, die er dir mitgeteilt hat, wenn du sie überhaupt könntest“ [jērā aus ȷērā zu ȷerĭm; əs aus fis]; ḱē n fad ə hōgəs šē ə ʒøl gə ȷī n stēšn̥? „Wie lange geht man bis zum bahnhof?“ [hōgəs zu togĭm]; nuəŕ ə haiəs tū harm̥, bērə mē ort „Wenn du an mir vorüberkommst, werde ich dich schon fassen“ [haiəs zu caim]; hāsōx šē mišə gə rī-wōr „Das würde mir sehr gut gefallen“ [hāsōx zu sāsĭm]; bə mišə n dinə ȷeŕənəx, ə hēnəx šē „Ich würde der letzte sein, das zu leugnen“ [hēnəx zu šēnĭm].

Anm. Ob das ə des letzten Beispiels von dem heute irisch sprechenden als verbalpräfix aufgefasst wird oder als relativpronomen, lässt sich, wie in den meisten ähnlichen fällen, nicht entscheiden. Vgl. II 269, 21 ff.

b) Nach den durch verschmelzung mit der verbalpartikel ro entstandenen formen dar, n̄ar (vgl. II 287, 13), ər ńīr (vgl. II 288, 1) und gr̥: ȷerfīm ʒic, n̄ar ʒūn mē n dorəs „Ich gebe dir die versicherung, dass ich die thür nicht geschlossen habe“ [ʒūn zu dūnĭm]; šin ē n fā n̄ar jīl mē mə xapl̥̄ „Das ist der grund, weshalb ich mein pferd verkauft habe“ [jīl aus ȷīlĭm]; ńīr hȧstə mə xūnə wōb „Sie begehrten meine hülfe nicht“ [hȧstə zu tȧstĭm]; ər høš tū n krān̄? „Hast du den mast gemessen?“ [høš von tøš tūš zu tūšĭm tøšĭm; vgl. II 294, 26]; xuələ mē, gr̥ hŕēȷ šē ə āc-ʒū́xəs „Ich habe gehört, er habe seine heimat verlassen“ [hŕēȷ zu cŕēȷĭm], ńīr çūl šē ān̄, vī kār eǵə „Er ging nicht zu fuss dorthin; er hatte einen wagen“ [çūl zu šūlĭm].

§ 245. Beispiele für die nach § 233l eintretende aspiration von d ȷ t c s š sind: ər ʒȳr ē? „War das teuer?“ [ʒȳr aus dȳr]; n̄ar jȧs ē šin? „War das nicht hübsch?“ [jȧs aus ȷȧs]; ńīr jīrəx n̥ bōhr̥ ē „Es war kein gerader weg“ [jīrəx aus ȷīrəx]; dūŕc šē gr̥ hrūm n̥ obŕ ī „Er erklärte es für eine schwere arbeit“ [hrūm aus trūm]; dūŕc šē lm̥, n̄ar harəvəx ē „Er sagte mir, es wäre nicht vorteilhaft“ [harəvəx aus tarəvəx]; n̄ar hŕēn n̥ fȧr ē? „War das nicht ein starker mann?“ [hŕēn aus cŕēn]; jeŕĭm lȧt, gr̥ hūrəx n̥ fȧr ē „Ich sage dir, dass er ein verächtlicher kerl war“ [hūrəx aus sūrəx]; hug šē n t‑æŕəǵəd gə çān ō vŕiən, dar jrāhŕ̥ ē „Er gab das geld John O’Brien, dessen bruder er war“ [jŕāhr̥ aus ȷŕāhr̥].

§ 246. Beispiele für die nach den präpositionen (= do, de), eȷŕ̥, ō, hŕī, fȳ, har, eŕ eintretende aspiration von d ȷ t c s š (vgl. § 233m) sind: dūŕc mē leš n̥ dorəs ə ʒūnə „Ich sagte ihm, er möge die thür schliessen“ [ʒūnə aus dūnə]; n̄ā ȷīn ȷȧrməd eŕ də wrōgə ə jȧsū „Vergiss nicht deine schuhe zu flicken“ [jȧsū aus ȷȧsū]; tōŕ gə homā́s ē! „Gieb das Thomas!“ [homā́s aus tomā́s]; tōr gə hēməs ē! „Gieb das dem Jakob!“ [hēməs aus šēməs]; ō ʒynə gə dynə „von mann zu mann“ [ʒynə aus dynə]; bŭȧl ō jiə rt! „Gott segne dich!“ [jiə aus ȷiə]; ō huə „von norden“ zu tuə; ō hȧx gə cȧx „von haus zu haus“ [hȧx aus cȧx]; fuəŕ mē ō hērləs ē „Ich habe es von Karl bekommen“ [hērləs aus šērləs]; tā n wō fȳ ʒāŕ „Die kuh ist heiss“ [ʒāŕ aus dāŕ]; fȳ jeŕə „endlich“ zu ȷeŕə; tā šē fȳ huən „Er liegt im schlafe“ [huən aus suən]; eȷŕ̥ jȧ-ʒȳnə agəs drox-ʒȳnə „Die guten wie auch die bösen“ [jȧ-ʒȳnə aus jȧ-ʒȳnə[1] zu ȷȧ-dinə]; xuə šē hŕī hēməs gə rī wōr „Es hat Jakob sehr ergriffen“ [hēməs šēməs]; əs bĭøg ās šib əŕ høn nə h‑aibrə „Ihr bekommt wenig für die arbeit“ [høn aus søn; II 291, 18]; eŕ hūs ən dauən „Im anfang der welt“ [hūs aus tūs]; cȧn̄ bĭøgān ńīs ǵørə ŕ̥ hȳv də l̄āvə ȷesə „Rücke etwas näher nach rechts heran!“ [hȳv aus tȳv]; xuə šē har ʒūn xnoxūŕ „Er ging an Dun Connor vorbei“ [ʒūn aus dūn].

§ 247. Die mit g ǵ k ḱ anlautenden wörter unterliegen der aspiration:

a) in den § 232 und § 233 besprochenen fällen (s. §§ 248 bis 260); ausserdem noch:
b) nach dem artikel im nom. sing. fem., gen. sing. masc. sowie im dat. sing. masc. fem., im letztgenannten falle jedoch nur, wenn dem artikel die präposition = do und de vorausgeht (s. § 261);
c) im zweiten glied jedes kompositums, dessen erstes glied nicht die negativpartikel ē ist (s. § 253);
d) nach den zahlwörtern ēn „ein“ und çēd „erster“ (s. 262);
e) im gen. sing. masc., voc. sing. masc., nom. gen. dat. vok. sing. fem. aller attributiven adjektiva sowie im nom. vok. plur. masc. fem. der einem konsonantisch auslautenden substantiv folgenden (s. § 254).

§ 248. Beispiele für die nach den possessivpronomen „mein“, „dein“, ə „sein“ eintretende aspiration von g ǵ k ḱ (vgl. § 247 a und § 232) sind: mə ʒarī „mein garten“ zu garī, də ʒlūn „dein knie“ zu glūn; ə ʒølə „sein magen“ zu gølə; mə jiəl̄ „meine kinnlade“ zu ǵiəl̄; də jlikəxt „deine schlauheit“ zu ǵlikəxt; ə jŕēsī „sein Schuhmacher“ zu ǵŕēsī, mə xarəȷ „mein freund“ zu karəȷ; də xluəs „dein ohr“ zu kluəs; ə xorp „seine leiche“ zu korp; mə çǡn̄ „mein kopf“ zu ḱǡn̄; də çiəl̄ „dein verstand“ zu ḱiəl̄; ə çintəs „sein fehler“ zu ḱintəs.

§ 249. Beispiele für die nach der vokativpartikel ə eintretende aspiration von g ǵ k ḱ (vgl. § 247a und § 233a) sind: ə ʒau! „schmied!“ zu gau; ə jŕēsī! „schuhmacher!“ zu ǵŕēsī; ə xomrādə! „kamerad!“ zu komrādə; ə çŕīst! „Christe!“ zu ḱŕīst.

§ 250. Beispiele für die nach dem zahlworte dā ʒā „zwei“ eintretende aspiration von g ǵ k ḱ (vgl. § 247a und § 233b) sind: dā ʒlūn „zwei kniee“ zu glūn; dā jēgān „zwei äste“ zu ǵēgān; dā xilān „zwei junge hunde“ zu kilān; dā çǡn̄ „zwei köpfe“ zu ḱǡn̄.

§ 251. Beispiele für die zuweilen nach cŕī „drei“, çeŕə „vier“, xūǵ „fünf“, šē (še) „sechs“ eintretende aspiration von g ǵ k ḱ (vgl. § 247 a und § 233 c) sind: cŕī ʒlynə ȷēg „dreizehn gläser“ neben cŕī glynə ȷēg; çeŕə jē fīd „vierundzwanzig gänse“ neben çeŕə ǵē fīd; xūǵ xapl̥̄ ȷēg „fünfzehn pferde“ neben xūǵ kapl̥̄ ȷēg; šē çišān fīd „sechsundzwanzig körbe“ neben šē ḱisān fīd.

§ 252. Beispiele für die nach den §§ 247a und 233d im gen. sing. von eigennamen eintretende aspiration der laute g ǵ k ḱ sind: dūn xnoxūŕ „Connor’s fort“ zu knoxūr; ə gūndē xorkə „in der grafschaft Cork“ zu korkə; kūndē çiərī „die grafschaft Kerry“ zu ḱiərī; kāc ńī jȧrə „Kate O’Garry“ (O’Geara); māblə ńī ʒrādə „Mabel O’Grady“.

§ 253. Beispiele für die beim zweiten glied eines kompositums eintretende aspiration von g ǵ k ḱ (vgl. § 247a, 233e, 247c) sind: doxəsəxfrauenhaar“ [adjantum capillus veneris] aus „schwarz“ *kosəx *kasəx von kos „fuss“; ȷī-cēĺī[2] „unvernünftig“ aus dem privativpräfix ȷī und ḱēĺī zu ḱiəl̄; ilə-xūxtə „allmacht“ aus ilə und kūxtə; ilə-xūxtəx „allmächtig“ aus ilə und kūxtəx; ĺȧ-xrūn „half-a-crown“ zu ĺȧ und krūn; mī-xlū „übler ruf“ zu , negativpräfix, und klū „ruf“; šȧn-xūrsə „alter bekannter“ zu šȧn und kūrsə.

§ 254. Beispiele für die bei attributiven adjektiven nach § 247e eintretende aspiration der laute g ǵ k ḱ sind: ən væn jliḱ „die schlaue frau“ zu ǵliḱ; ə væn xōŕ! „Meine dame!“, ə ʒynə xōŕ! „Mein herr!“ zu kōŕ; ən ȧŕ ʒrān̄ə „des hässlichen mannes“, gə n ær ʒrān̄ə „dem hässlichen manne“, nə fiŕ ʒran̄ə[3] „die hässlichen männer“, gə nə fiŕ ʒrān̄ə „den hässlichen männern“; ən šḱiən jēr „das scharfe messer“ zu ǵēr; leš n̥ šḱiən jēr „mit dem scharfen messer“; ən wōhŕ̥ xruə „des harten weges“ zu kruə; ən l̄āv jȧrəbəx „die schorfige hand“ zu ǵȧrəbəx; ən wȧȷə xȳl „des dünnen stockes“ zu kȳl; nə fiŕ çēĺī „die vernünftigen männer“ zu ḱēĺī.

§ 255. Beispiele für die nach ilə „jeder“ eintretende aspiration von g ǵ k ḱ (vgl. § 247a und § 233g) sind: x ilə ʒlynə „jedes glas“ zu glynə; x ilə ʒnō „jedes geschäft“ zu gnō; x ilə jȧl̄ „jedes pfand“ zu ǵȧl̄; x ilə jē „jede gans“ zu ǵē; x ilə xārdə „jede karte“ zu kārdə; x ilə xornān „jeder haufen“ zu kornān; x ilə çēm „jeder schritt“ zu ḱēm.

§ 256. Beispiele für die nach ńī „nicht“ eintretende aspiration von g ǵ k ḱ (vgl. § 247a und § 233h) sind: ńī ʒau mē ān̄ „Ich werde nicht dorthin gehn“ [ʒau aus gau zu caim]; ńī jǡrə myȷ ən fēr fōs „Wir werden das gras noch nicht schneiden“ [jǡrə aus ǵǡrə zu ǵǡrĭm]; ńī xȧhn̥̄ šē təbák „Er raucht nicht“ [xȧhn̥̄ aus kȧhn̥̄ zu kȧhĭm]; ńī çȧn̄ō mē šin „Ich werde das nicht kaufen“ [çȧnō aus ḱȧn̄ō zu ḱȧn̄īm].

§ 257. Beispiele für die nach „wenn“ eintretende aspiration von g ǵ k ḱ (vgl. § 247a und § 233i) sind: mā ʒlakn̥̄ tū wæm ē, raxə mē lȧt „Wenn du gestattest, werde ich dich begleiten“ [ʒlakn̥̄ zu glakĭm, II 125, 3 ff., wo irrtümlich glakn̥̄ und ə statt ʒlakn̥̄ und ē]; mā jȧl̄n̥ tū ʒom ə hȧxt ərǽš xō l̄uə əs fēȷŕ̥ ē, vērə mē ḱȧd ʒic iməxt „Wenn du mir versprichst sobald wie möglich zurückzukehren, werde ich dir erlauben zu gehn“ [jȧl̄n̥̄ zu ǵȧl̄ĭm]; bŕišə mē də hrōn, mā xiŕn̥̄ tū fȧrəg orm̥ „Ich werde dir die nase zerschlagen, wenn du mich ärgerst“ [xiŕn̥̄ aus kiŕn̥̄ zu kiŕĭm]: mā çȧŋlīn̄ n̥ bād gə mŭȧ, ńī hȧrnō n ʒȳ ē „Wenn du das boot gut befestigt, wird der wind es nicht losreissen“ [çȧŋlīn̄ aus ḱȧŋlīn̄ zu kȧŋlīm].

§ 258. Beispiele für die nach § 247a und § 233k eintretende aspiration von g ǵ k ḱ sind:

a) Nach der häufig zu ergänzenden verbalpartikel im perf., kond., in der forma relativa praesentis und futuri: ʒøȷ šē mə xapl̥̄ „Er hat mein pferd gestohlen“ [ʒøȷ zu gøȷĭm], jlēsədr̥ də lūn ʒic „Man hat dein essen fertig gemacht“ [jlēsədr̥ zu ǵlēsĭm]; xivnə šē eŕ x ilə okl̥ „Er erinnerte sich jedes wortes“ [xivnə zu kimnīm];[4] çŕīxnə šē ə xiȷ aibŕə „Er hat seine arbeit vollendet“ [çŕīxnə zu ḱŕīxnīm]; ʒauən̄ ān̄, ʒā mĭøx n̥ t‑ēr glan „Ich würde hingehen, wenn es klares wetter wäre“ [ʒauən zu caim]; jǡrəx myȷ a fēr, ax ńīl n̥ æmšŕ̥ ān̄ „Wir würden das gras mähen, wenn die richtige zeit da wäre“ [jǡrəx (nicht jǡrə, wie irrtümlich II 24, 9) zu ǵǡŕĭm, wozu II 275, 14 zu vergleichen ist]; xȧhń̥ n̥ vī šə høgń̥ ə gūndē xorkə, ʒā mĭøx n̥ t‑æŕəǵəd agm̥ „Wenn ich das geld dazu hätte, würde ich den nächsten monat in der grafschaft Cork verbringen“ [xȧhń̥ zu kȧhĭm]; çȧn̄ōx mē n kapl̥̄ ūd, ax tā šē ro dȳr „Ich würde das pferd kaufen, wenn es nicht zu teuer wäre“ [çȧn̄ōx zu ḱȧnīm]; fan šȧxtn̥ elə søl ə ʒluəšəs tū „Schiebe deine abreise noch eine woche auf!“ [ʒluəšəs zu gluəšĭm]; n̄ā ȷīn ȷȧrməd əŕ nə ńī ə jǡl̄n̥̄s tū „Vergiss nie, was du versprichst!“ [jǡl̄n̥̄s zu ǵǡl̄ĭm]; nuər ə ʒauəs tū ān̄, abŕ̥ leš ə hȧxt ərǽš xō lūə əs fēȷŕ ē „Wenn du hinkommst, ersuche ihn so schnell wie möglich zurückzukommen“ [ʒauəs zu caim]; tā s ē eǵ nə dȳnə əlúg ə xivnīn̄s n̥ [5] ūd „Das wissen alle, die sich jenes tages erinnern“ [xivnīn̄s zu kivnīm].

b) Nach den durch verschmelzung mit der verbalpartikel ro entstandenen formen n̄ar (vgl. II 287, 13), dār, ər, ńīr (vgl. II 288, 1) und gr̥: šin ē n fā, n̄ar ʒluəš šē fōs „Das ist der grund, weshalb er noch nicht abgereist ist“ [ʒluəš zu gluəšĭm]; ȷeŕ šē, n̄ar jǡl̄ šē ēń ńī „Er behauptet nichts versprochen zu haben“ [jǡl̄ zu ǵǡl̄ĭm]; ȷeŕ šē, n̄ar xuələ šē ēn ńī „Er behauptet nichts gehört zu haben“ [xuələ zu klyšĭm]; tā fŭȧcçīs orm, n̄ar çȧŋl̥ tū n cēd gə mŭȧ „Ich befürchte, du hast das tau nicht gut befestigt“ [çȧŋl̥ zu ḱȧŋlīm]; xivnə šē eŕ x ilə ryd, dār xuələ šē „Er erinnerte sich jeder angelegenheit, von der er gehört hatte“ [xuələ zu klyšĭm]; hug šē ʒom x ēń ńī, dār ʒlak šē „Er gab mir alles, was er in empfang genommen hatte“ [ʒlak zu glakĭm]; vī s ē əǵ x ēń ńȧx, dār xivnə əŕ „Das wusste jeder, der sich seiner erinnerte“ [xivnə zu kivnīm]; ər ʒlak šib vr̥ bāī əńú? „Seid ihr heute gelöhnt worden?“ [ʒlak zu glakĭm]; ər jǡr šib n̥ fēr fōs? „Habt ihr schon das gras gemäht?“ [jǡr zu ǵǡrĭm]; ər xȧĺ šē ə spərān? „Hat er seine börse verloren?“ [xȧĺ zu kǡĺĭm]; ər çŕīxnə šib ə giȷ aibŕə? „Seid ihr mit eurer arbeit fertig?“ [çŕīxnə zu ḱŕīxnīm]; ńīr ʒlȳ n̥ køləx fōs „Der hahn hat noch nicht gekräht“ [ʒlȳ zu glȳĭm]; ńīr jǡl̄əs ʒic ə hȧxt ərǽš „Ich habe dir nicht versprochen zurückzukommen“ [jǡl̄əs zu ǵǡl̄ĭm]; ńīr xiŕ šē glas eŕ n̥̄ dorəs „Er hat die thür nicht abgeschlossen“ [xiŕ zu kiŕĭm]; ńīr çel šē ən īŕń̥ə „Er leugnete die wahrheit nicht“ [çel zu ḱelĭm]; ȷeŕ šē, gr̥ ʒluəš šē mī ō hin əg tuəŕĭm ən amə šə „Er behauptet, vor einem monat um diese zeit abgereist zu sein“ [ʒluəš zu gluəšĭm; zu tuəŕĭm vgl. II 294, 20]; xuələ mē, gr̥ jǡrə šib ə fēr fōs „Ich höre,[6] ihr habt das gras schon abgemäht“ [jǡrə zu ǵȧrīm]; ḱȧpim, gr̥ xruə šē n l̄āhr̥ šə l̄ē n‑ə wuələ „Ich glaube, dass er dieses leder durch klopfen gehärtet hat“ [xruə zu kruīm]; ȷeŕ šē, gr̥ çȧŋl̥ šē šin gə mŭȧ „Er behauptet es gut befestigt zu haben“ [çȧŋl̥ zu ḱȧŋlīm].

§ 259. Beispiele für die nach § 247a und § 233l eintretende aspiration von g ǵ k ḱ sind: ər jørə ē n̄ā ešn̥? „War es kürzer als das da?“ [jørə aus ǵørə zu ǵǡr]; ər xōŕ ə ȷīnə šin? „War es recht, so zu handeln?“ [xōŕ aus kōŕ]; əŕ çēlī n fȧr ē? „War er ein vernünftiger mann?“ [çēlī aus ḱēlī]; ər ʒlan n̥ æmšŕ̥ ī? „War das wetter klar?“ [ʒlan aus glan]; ńīr ʒarəv n̥ l̄ā ē „Es war kein rauher tag“ [ʒarəv aus garəv]; ńīr jǡr, gr̥ hāniǵ šē ərǽš „Es währte ziemlich lange, ehe er zurückkehrte“ [jǡr aus ǵǡr]; ńīr xōŕ ē „Das war nicht recht“ [xōŕ aus kōŕ]; ńīr çlišcə n fȧr ē „Er war kein geschickter mann“ [çlišcə aus klišcə]; xuələ mē, n̄ar ʒāfəx n̥ fȧr ē „Ich habe gehört, er wäre kein besonders stattlicher mann gewesen“ [ʒāfəx aus gāfəx]; ȷeŕĭm, n̄ar jliḱ n̥ væn ī „Ich behaupte, sie war keine schlaue frau“ [jliḱ aus ǵliḱ]; dūŕc šib gə miniḱ ńī n̄ar xōŕ jīb „Ihr habt oft unpassende dinge erwähnt“ [xōŕ aus kōr]; dūrədr̥ lom, n̄ar çȧləgəx n̥ fȧr ē „Man hat mir gesagt, er sei kein leidenschaftlicher mann gewesen“ [çȧləgəx aus ḱȧləgəx]; tā s ām gə rī-wōr, gr̥ ʒān̥̄ n̥ c‑iəsk n̥ l̄ā hȧnə „Ich weiss sehr gut, dass es neulich wenig fisch gab [ʒān̥̄ aus gān̥̄]; çītr̥ ʒom, gr̥ jliḱ n̥ væn ī „Sie scheint mir ein schlaues weib gewesen zu sein“ [jliḱ aus ǵliḱ]; ȷ iniš šē n šḱēl gə n din uəsl̥, dār xūrsə ē „Er erzählte die geschichte dem herrn, dessen nachbar er war“ [xūrsə aus kūrsə].

§ 260. Beispiele für die nach den präpositionen (= do), eȷŕ̥, ō, hrī, fȳ, har, eŕ eintretende aspiration von g ǵ k ḱ (vgl. § 247a und 233m) sind: tōŕ gə xāc n̥ ĺauər šə! „Gieb Katharina dieses buch!“ [xāc aus kāc]; tā mē gøl ə xol̄ə „Ich gehe schlafen“ [xol̄ə aus kol̄ə]; ō çǡn̥̄ nə bliənə gə ȷī n ḱǡn̥̄ elə „Vom anfang bis zum ende des jahres“ [çǡn̥̄ aus ḱǡn̥̄]; fuəŕ šē miĺān ō xāc „Er ist von Katharina getadelt worden“ [xāc aus kāc]; fā myȷ kār fȳ xyńə nə h‑ī! „Lasst uns einen wagen für die nacht bestellen!“ [xyńə aus kyńə]; ńī ēn æŕəǵəd eǵə fȳ xūŕ ə æšcŕ̥ „Er hat gar kein geld für seine reise“ [xūŕ aus kūŕ]; lēm šē har çǡn̥̄ ən wadrə šin „Er sprang über den kopf des hundes“ [çǡn̥̄ aus ḱǡn̄]; de[7] lēm šē əŕ xlai ən ʒort „Er sprang auf die steinumzäunung des ackers“ [xlai aus klai]; kiŕ n̥ l̄ampə əŕ xlār ə wauŕȷ! „Stelle die lampe auf das tischbrett“ [xlār aus klār].

§ 261. Beispiele für die nach § 247 b eintretende aspiration von g ǵ k ḱ sind: l̄aurīn̄ šē n ʒēlǵə gə rī-wȧ „Er spricht sehr gut irisch“ [ʒēlǵə aus gēlǵə]; kā l n̥ ʒȳ? „Woher kommt der wind?“ [ʒȳ aus ]; šin ī ən jŕiən! „Da ist die sonne! Da kommt die sonne hervor!“ [jŕiən aus ǵŕiən]; tā n xlox šə rō-wōr „Dieser stein ist zu gross“ [xlox aus klox]; abŕ̥ n̥ çr̥ē![8] „Sage das glaubensbekenntnis auf!“ [çŕē aus ḱŕē]; ḱērd ē fāŕšńə n̥ ʒarī šə? „Wie gross ist dieser garten?“ [ʒarī aus garī]; vī mē eǵ cȧx n̥ jŕēsī „Ich war am hause des schuhmachers“ [jŕēsī aus ǵŕēsī]; krox də hatə æs ǵēgān ən xrīń! „Hänge deinen hut an einem aste des baumes auf!“ [xrīń aus krīń zu krān̄]; vī mē ə l̄ār n̥ çō „Ich war mitten im nebel“ [çō aus ḱō]; tōŕ gə n ʒau ən t‑aurd šə! „Gieb dem schmied diesen hammer!“ [ʒau aus gau]; tōŕ gə n jŕēsī nə brōgə šə! „Gieb dem schuhmacher diese schuhe!“ [jŕēsī aus ǵŕēsī]; is ēǵn̥̄ gə n xȧlīn iməxt əníš „Das mädchen muss sich jetzt auf den weg machen“ [xȧlīn aus kȧlīn]; bŭæn gə n xȧlīn n̥ t‑uələx šə! „Nimm dem mädchen die last ab!“

§ 262. Beispiele für die nach ēn „ein“ und çēd „erster“ eintretende aspiration von g ǵ k ḱ (vgl. § 247d) sind: ńīl agm̥ ax ēn ʒauər „Ich besitze nur eine ziege“ [ʒauər aus gauər]; ńīl ax ēn jŕēsī n‑ə xūnī sə mŭȧlə šə „Es wohnt nur ein schuhmacher im dorfe“ [jŕēsī aus ǵŕēsī]; ńīr hug mē ēn xūnə ʒōb „Ich habe ihnen nicht die geringste hülfe geleistet“ [xūnə aus kūnə]; ńīl ēn çō ax šin? „Weiter nichts als das?“ [çō aus ḱō]; tōŕ nə h‑æŕm šə eǵ n̥ çēd ʒort əŕ hȳv də lāvə ḱlī „Trage diese geräte auf das erste feld zur linken“ [ʒort aus gort]; ən çēd jīvŕə „der erste winter“ zu ǵīvŕə; əǵ n̥ çēd xaurnēr eŕ hȳv nə ḱitōǵə „an der ersten ecke links“ zu kaurnēr; ən çēd çešc „die erste frage“ zu ḱešc.

§ 263. Die mit einem der laute b f p m beginnenden wörter unterliegen der aspiration:

a) in den § 232–262 behandelten fällen (s. § 264–276).

Anm. Eine scheinbare ausnahme bilden die mit f anlautenden wörter nach den durch verschmelzung mit dem perf. von is entstandenen formen ər, gr̥, n̄ar, ńīr, dar, nach denen f durch w oder v ersetzt wird. Dieser stimmhafte reibelaut gehört jedoch zu der vorausgehenden partikel, nach der es nur vor konsonantischen wörtern schwindet, also vor dem durch die aspiration des f vokalischen anlaut wieder erscheinen muss.

b) Im prädikatsnomen nach bə, b, dem perf., fut., kond. und imperf. von is „ist“ (s. § 277).

§ 264. Beispiele für die nach den possessivpronomen „mein“, „dein“, ə „sein“ eintretende aspiration von b f p m (vgl. §§ 263a. 232. 234. 248) sind: mə wād „mein boot“ zu bād; mə væn „meine frau“ zu bæn, m uamnū „meine aussprache“ zu fuamnū, mŭ il „mein blut“ zu fŭil; m ȧr „mein mann“ zu fȧr, mĭ ōl „mein fleisch“ zu fĭōl; mə wak „mein sohn“ zu mak; mə viḱ „meine söhne“ zu miḱ; mə fōkə „meine tasche“ zu pōkə; də wō „deine kuh“ zu ; də vēsə „dein betragen“ zu bēsə; t il „dein blut“ zu fŭil; c ær „dein mann“ zu fær; də wāhŕ̥ „deine mutter“ zu māhŕ̥; də vȧs „deine meinung“ zu mȧs; də flēsk „deine hirnschale“ zu plēsk; də fæn „deine schreibfeder“ zu pæn; ə wohān „seine hütte“ zu bohān; ə vēl „sein mund“ zu bēl; ə okl̥ „sein wort“ zu fokl̥; ə is „sein wissen“ zu fis; ə wadrə „sein hund“ zu madrə; ə vēr „sein finger“ zu mēr; ə fāī „seine löhnung“ zu pāī; ə fȧkə „seine sünde“ zu pȧkə.

§ 265. Beispiele für die nach der vokativpartikel eintretende aspiration von b f p m (vgl. §§ 263a. 233a. 235. 049[9]) sind: cȧr ənšó a woxl̥! „Komm her, junge!“ [woxl̥ aus boxl̥]; gə mænə ȷiə ʒic, ə væn! „Guten tag, frau!“ [væn aus bæn]; ə iŕ, abŕ̥ lom, kā l ən bōhr̥ n̄uə „Mann, sage mir, wo der neue weg ist!“ [ aus fiŕ zu fȧr]; ə wȧmə, tor m̥ ciĺə gə n xākə, mā š ē də hil ē! „Mama, bitte gieb mir noch ein stück kuchen!“ [wȧmə aus mŭȧmə]; ə fāriǵ, tor əm iəsəxt də fæn! „Leihe mir deine feder, Patrick!“ [fāriǵ aus pāriǵ].

§ 266. Beispiele für die nach dem zahlworte dā ʒā „zwei“ eintretende aspiration von b f m p (vgl. §§ 263a. 233b. 236. 250] sind: ʒā vliən „zwei jahre“ zu bliən; ʒā woxl̥ „zwei knaben“ zu boxl̥; ʒā ȧr „zwei männer“ zu fȧr; dā wak „zwei söhne“ zu mak; ʒā fīn „twopence“.

§ 267. Beispiele für die zuweilen nach den zahlwörtern cŕī, çeŕə, xūǵ, šē (šē[10]) eintretende aspiration von b f m p (vgl. §§ 263a. 233c. 237. 251) sind: cŕī vliənə jēg „dreizehn jahre“, xūǵ vliənə fīd „fünfundzwanzig jahre“ zu bliən; çeŕə vī ȷēg „vierzehn monate“, šē vī fīd „sechsundzwanzig monate“ zu ; cŕī fīkə (oder fīkī, plur.) jēg „dreizehn gabeln“ zu pīkə.

§ 268. Beispiele für die aspiration von b f m p in eigennamen, denen ein gattungsname unmittelbar vorausgeht (vgl. §§ 263a. 233d. 238. 252) sind: cȧmpl̥̄ vŕekān „Brecans kirche“ zu bŕekān; n̄ūrə ńī vŕ̥iən[11] „Nora O’Brien“ zu bŕiən; l̄āv wāŕə „Marias hand“ zu māŕə; ḱǡn̄ fārəǵ „Patricks kopf“ zu pārəǵ; kos vihāl „Michaels fuss“ zu mihāl; sūl fǡdr̥ „Peters auge“ zu pȧdr̥.

§ 269. Beispiele für die im zweiten glied eines kompositums eintretende aspiration von b f m p (vgl. §§ 263a. 247c. 233e. 239. 253) sind: drox-iəkl̥ „schlechter zahn“ aus drox und fiəkl̥; drox-unə „ungezogenheit“ aus drox und mūnə; drox-vēsəx „von schlechtem betragen“ aus drox und bēsəx; ȷȧ-vēsəx „von gutem betragen“ aus ȷȧ und bēsəx; ēn-wak „eingeborener sohn“ aus ēn und mak; kȳr-ōl „hammelfleisch“ aus kȳrə und fĭōl; ĺȧs-wāhŕ̥ „stiefmutter“ aus ĺȧs und māhŕ̥; ĺȧ-fīn „halfpenny“ aus ĺȧ und pīn; mī-vēr „mittelfinger“ aus , mir. mid, und mēr.

§ 270. Beispiele für die bei attributiven adjektiven eintretende aspiration von b f m p (vgl. §§ 263a. 233f. 240. 247e. 254) sind: n̄ūrə vøg „die kleine Nora“ zu bĭøg; ən væn wauər „die taube frau“ zu bauər; mora ʒic, ə xȧlīn viǵ! „Guten morgen, kleines mädchen!“ [viǵ aus biǵ zu bĭøg]; ən xapĺ̥ wān „des schimmels“ zu bān; ən væn vŕǡ „die schöne frau“ zu bŕā; nə fiŕ vŕēgəxə „die lügnerischen männer“ zu bŕēgəx; bō wī „eine gelbe kuh“ zu bŭī; ḱǡn̄ ən wōhŕ̥ adə „Das ende des langen weges“ [adə aus fadə]; ən xȧĺəx ȧrəgəx „Die zornige hexe“ [ȧrəgəx aus fȧrəgəx]; nə fiŕ wōrə „die einflussreichen männer“ [wōrə aus mōrə zu mōr]; bō wȳl „eine kuh ohne hörner“ zu mȳl; bæn fusəx „ein verdriessliches weib“ zu pusəx.

§ 271. Beispiele für die nach ilə „jeder“ eintretende aspiration von b f m p (vgl. §§ 263a. 233g. 241. 255) sind: x ilə vliən „jedes jahr“ zu bliən; īmšə xilə viə (häufiger: īmšə xilə hōŕc biə) „Ich esse jede speise“ [viə aus biə]; x ilə ȧr „jeder mann“ zu fȧr; n ilə vī „jeden monat“ zu ; x ilə fȧkə „jeder sünder“ zu pȧkə.

§ 272. Beispiele für die nach ńī „nicht“ eintretende aspiration von b f m p (vgl. §§ 263a. 233h. 242. 256) sind: ńī wlasĭm ēn ńī „Ich schmecke nichts“ [wlasĭm aus blasĭm]; ńī ēdĭm ə hȧxt „Ich kann nicht kommen“ [ēdĭm aus fēdĭm]; ńī vȧl̄ə mē hū „Ich werde dich nicht betrügen“ [vȧl̄ə aus mȧl̄ə zu mȧl̄ĭm]; ńī fōsə n̥ sagr̥t iəd „Der pfarrer wird sie nie trauen“ [fōsə zu pōsĭm].

§ 273. Beispiele für die nach „wenn“ eintretende aspiration von b f m p (vgl. §§ 263a. 233i. 243. 257) sind: mā wȧnn̥̄ tū lē n‑ə ĺaurə šin, kiŕə mē əmáx hū „Wenn du die bücher berührst, werfe ich dich hinaus“ [wȧnn̥̄ zu bŭænĭm]; mā ān̄ tū n̥ ĺauər ūd ʒom, bĭai mē ān-wīx „Wenn du mir das buch besorgst, werde ich dir sehr dankbar sein“ [ān̄ aus fān̄ zu fāĭm]; mā vȧsn̥̄ tū, gə mĭai šē n‑ə wāšcə, ńī ʒau mē əŕ kūŕc ān̄ „Wenn du glaubst, dass wir regen bekommen, werde ich nicht dorthin zu besuch gehn“ [vȧsn̥̄ aus mȧsn̥̄ zu mȧsĭm]; ńī ʒau šib gə nə flæhəš, mā fȧkīn̄ šib „Wenn ihr sündigt, werdet ihr nicht in den himmel kommen“ [fȧkīn̄ zu pȧkīm].

§ 274. Beispiele für nach den §§ 263a. 233k. 244. 258 eintretende aspiration von b f m p sind:

a) Nach der häufig zu ergänzenden verbalpartikel im perf., kond., in der forma relativa praesentis und futuri: ə wā šē n madrə „Er hat den hund ertränkt“ [ zu bāĭm]; d āg šē ə spərān sə mŭȧlə „Er hat seine börse zu hause liegen lassen“ [āg aus fāg zu fāgĭm]; ə vȧl̄ tū mē „Du hast mich betrogen“ [vȧl̄ zu mȧl̄ĭm]; fȧkə šē gə mōr „Er hat schwer gesündigt“ [fȧkə zu pȧkīm]; vǡrń̥ nə kȳrə, ʒā mĭøx ȷivəs agm̥ „Wenn ich ein schermesser hätte, würde ich die schafe scheren“ [vǡrń̥ zu bǡrĭm]; d ākń̥ n̥ cīŕ, ax ńīl n̥ t-æŕəǵəd agm̥ „Ich würde auswandern, wenn ich das geld dazu hätte“ [ākń̥ aus fākń̥ zu fāgĭm]; wal̄ōx šē hū, ʒā mĭøx əs eǵə šin „Er würde dich verfluchen, wenn er das wüsste“ [wal̄ōx zu mal̄īm]; fȧkōəń gə mōr, dā ńīnń̥ ē šin „Ich würde eine grosse sünde begehn, wenn ich das thäte“ [fȧkōəń zu pȧkīm]; šūmrə ə vŕȧn̄īn̄s əmȧx šə trāȷ „Ein nach der strasse gelegenes zimmer“ [vŕȧn̄īn̄s zu bŕȧn̄īm]; ḱē n duəlgəs, ās šib? „Wieviel lohn bekommt ihr?“ [ās zu fāĭm].

b) Nach den durch verschmelzung mit der verbalpartikel ro entstandenen formen n̄ar (vgl. II 287, 13), dār, ər, ńīr (vgl. II 288, 1) und gr̥: šin ē n fā, n̄ar wuəl mē n dorəs „Das ist der grund, weshalb ich nicht angeklopft habe“ [wuəl zu buəlĭm]; tā s ām, n̄ar āg šē n cīŕ „Ich weiss, dass er das land nicht verlassen hat“ [āg zu fāgĭm]; tā fŭȧcçīs orm̥, n̄ar wūx šī n l̄ampə „Ich befürchte, sie hat die lampe nicht ausgelöscht“ [wūx zu mūxĭm]; ər vǡr tū hū hēn əńú? ńīr vǡrəs „Hast du dich heute rasiert? Nein“ [vǡr und vǡrəs zu bȧrĭm]; dūrədr̥ lom, gr̥ wuəl tū n pāšcə šə „Man hat mir gesagt, du habest dieses kind geschlagen“ [wuəl zu buəlĭm]; ər ihə tū ē šə əńú „Hast du das heute gewoben?“ [ihə zu fihĭm]; ȷeŕ šē gr̥ an šē ən̄šó „Er behauptet hier gewartet zu haben“ [an zu fanĭm]; ńīr vȧl̄ šē hū „Er hat dich nicht betrogen“ [vȧl̄ zu mȧlĭm]; ńīr warə šē bŕȧk „Nicht einen fisch hat er gefangen“ [warə zu marīm; im Wb. irrtümlich als marəvīm angeführt].

§ 275. Beispiele für die aspiration von b f m p nach den durch verschmelzung mit dem perf. von is „ist“ entstandenen formen ər, ńīr, n̄ar, gr̥, dar (vgl. §§ 263a. 233l. 245. 259) sind: ər vŕ̥ǡ[12] ən væn ī? „War sie eine schöne frau?“ [vŕǡ aus bŕǡ]; ər wō ē n̄ā išə? „War er grösser als sie?“ [ aus zu mōr]; ńīr vŕǡ m[13] æmšŕ̥ ī „Es war kein schönes wetter“; ńīr wȧ lm̥ ə gøl ə wȧlə „Ich wünschte nicht nach hause zu gehn“ [ aus mŭȧ]; n̄ar wog ən l̄ā ē? „War das nicht ein milder tag?“ [wog aus bog], n̄ar vi-wūncə n boxl̥ ē? „War das nicht ein ungezogener junge?“ [vi-wūncə aus mī-wūncə]; ȷeŕĭm gr̥ vŕēgəx ən fȧr ē „Ich behaupte, er war ein lügner“ [vŕēgəx aus bŕēgəx]; dūŕc šī gr̥ wōrən n̄āŕə ē ə vuələ n ĺȧnəv xo trūm šin „Sie sagte, es wäre eine grosse schande, das kind so sehr zu schlagen“ [wōr aus mōr]; hug šē ʒom x ēń ńī, dar viən lom „Er gab mir alles, was ich wünschte“ [viən aus miən].

Vgl. damit die mit f anlautenden wörter [vgl. 263a anm.]. n̄arəv ǡr ē šin? „War das nicht besser?“ [ǡr aus fǡr zu mŭȧ]; ńīrəv ēȷŕ̥ lm̥ ē ə jīnə „Es war mir nicht möglich es zu thun“ [ēȷŕ̥ aus fēȷŕ̥]; ńīrəv īr ē „Es war nicht wahr“ [īr aus fīr].

§ 276. Beispiele für die aspiration von b f m p nach den präpositionen (= do, de), eȷŕ̥, ō, hŕī, fȳ, eŕ und har (vgl. §§ 263a. 233m. 246. 260) sind: ə wȧlə „nach hause“ zu bŭȧlə; tā rūn agm̥ ə anəxt ən̄šín „Ich beabsichtige dort zu bleiben“ [anəxt aus fanəxt]; tōŕ gə wāŕə n øxŕ̥ šin! „Gieb Maria den schlüssel!“ [wāŕə aus māŕə]; tōŕ gə fāriǵ ən ĺauər šə! „Gieb Patric dieses buch!“ [fāriǵ aus pāriǵ]; vīdr̥ ān̄ əlúg, eȷr̥ iŕ agəs wnā „Sie waren alle da, männer und weiber“ [ aus fiŕ zu fȧr; wnā aus mnā zu bȧn]; ō vēl gə bēl „von mund zu mund“; hāniǵ šē ō vr̥zī́l „Er kommt aus Brasilien“; fuərədr̥ miĺān mōr ō fȧdr̥ „Sie sind von Peter ernstlich getadelt worden“ [fȧdr̥ aus pȧdr̥]; tā mē fȳ wōrān aibləgəȷ ʒic „Ich bin dir sehr verbunden“ [wōrān aus mōrān]; fȳ fońc fīlāȷ „unter Pontius Pilatus“; hic šē ənúəs ō wār n̥ cī „Er stürzte vom first des hauses herab“ [wār aus bār]; tā šē əŕ wār mə ʒob agm̥ „Ich habe es auf der zunge“; tā šē eŕ wruəx nə h‑uī „Er steht am rande des grabes“ [wruəx aus bruəx]; hic šē ənúəs ō wul̄əx en[14] „Er stürzte vom first des hauses herab“ [wul̄əx aus mul̄əx]; xuə n t‑ȧlə har wār en[14] „Der schwan flog über den first des hauses“ [wār aus bār].

§ 277. Beispiele für die nach § 263b eintretende aspiration von b f m p sind: bə vøg ən fȧr ē „Er war ein kleiner mann“ [vøg aus bĭøg]; bə vŕǡ ən væn ī „Sie war eine schöne frau“ [vŕǡ aus bŕǡ]; ȷīnəx šē ē, ʒā m ēȷŕ̥ leš ē jīnə „Er würde es thun, wenn er dazu imstande wäre“ [m aus nach ʒā; ēȷŕ̥ aus fēȷŕ̥]; bĭ ǡr lm̥ ə ʒøl ə wȧlə „Ich möchte lieber nach hause gehn“ [ǡr aus fǡr zu mŭȧ]; bə wȧ lom fis āl, xūǵ kārdə postə ə ve agm̥ „Ich hätte gern fünf postkarten“ [ aus mŭȧ]; bə flūr nə mæn ī „Sie war die blume der frauen“ [flūr aus plūr].

§ 278. In einer reihe von wörtern sind die aspirierten formen die allein üblichen geworden, und zwar in: har „vorbei“ und den damit zusammengestellten harm̥, hart, harəš, haršcə, harń̥, harəb, harštəb, harm̥sə, hartsə, harəšn̥, haršcəšə, harń̥ə, harəpšə, harštəpən̥[15], hŕēš; hāl̄ „drüben“; hænə hȧnə „bereits“; heŕ „im osten“; hiər „im westen“; hŕī „durch“ und den damit zusammengesetzten hŕīm, hŕīt, hŕīȷ, hŕiə, hŕīń, hŕīb, hŕiəb, hŕīmsə, hŕītsə, hŕīȷsn̥, hŕīcsn̥, hŕīšə, hŕīńə, hŕīpšə, hŕīpsn̥; huəs „oben“; hugm̥ høgmsə „zu mir“; hugəd høgətsə „zu dir“; hugń̥ høńə „zu uns“; hukəb hukəpsn̥ „zu ihnen“; „so, gleich“; xūǵ „fünf“; cēd[16] „erster“ (ausser in ȷē ḱēd-ȳn „mittwoch“); çeŕə „vier“; çīm „ich sehe“ und den dazu gehörenden formen; „mit“ und den damit zusammengesetzten lom løm lum lm, lȧt, leš, lēī lēhə lē, liń, lib, lōb, lomsə lømsə, lȧtsə, lešn̥, lēšə, lińə, lipšə, lōpsn̥; veŕĭm „gebe“ und den dazu gehörenden formen; ȷauəd[17] etc., fut. zu fāĭm; vr̥ „euer“; hīs „unten“, sowie in jȧl̄ aus ǵȧl̄ in der verbindung mar jȧl̄.

Aspirierte und nicht aspirierte formen werden ohne rücksicht auf das vorausgehende wort unterschiedslos neben einander gebraucht in dā ʒā „zwei“, dā ʒā „wenn“, dā ʒā vor einem komparativ, fēn hēn pēn „selbst“; dom dm domsə ʒom ʒm ʒomsə „zu mir“; dic dicšə ʒic ʒicšə „zu dir“; dō dōsn̥ ʒō ʒōsn̥ „zu ihm“; ȷī ȷišə ji jišə „zu ihr“; dūń dūńə ʒūń ʒūńə „zu uns“; ȷīb ȷīpšə jīb jīpšə „zu euch“; dōb dōpsn̥ ʒōb ʒōpsn̥ „zu ihnen“; fōs „bis jetzt“ mit übergang eines älteren v in f.

§ 279. Eine hinsichtlich ihres ursprungs mit der §§ 228 bis 278 behandelten aspiration verwandte erscheinung ist der übergang eines anlautenden s in t und eines anlautenden š in c nach dem artikel im nom. dat. sing. fem., gen. sing. masc. und dat. sing. masc., falls dem artikel die präposition = do oder de vorausgeht, sowie im zweiten bestandteil eines kompositums nach n̄ ń n d ȷ (vgl. §§ 127. 131 u. Z.-E. 44). Beispiele hierfür sind: cȧx n̥ tagŕ̥c „das haus des priesters“ zu sagr̥t; tōŕ gə n tagr̥t n̥ ĺauəršə „Gieb dem priester dieses buch“; ən tūl „das auge“ zu sūl; n̥ cȧxtn̥ „die woche“ zu šȧxtn̥; ān-cȧn „sehr alt“ zu šȧn; ān-tȳr „sehr billig“ zu sȳr, ān-cĺauən „sehr glatt“ zu šĺauən.

B) Eklipse.
Vgl. Z.-E. 184. 185; Windisch, Kurzgef. ir. gramm. § 97–106; Brugmann, Grundr. I § 658.

§ 280. Die sogenannte eklipse besteht – wenn man sich auf die betrachtung der lebenden sprache beschränkt – im übergang eines wortanlautenden stimmlosen oralen verschluss- oder reibelauts in den entsprechenden stimmhaften, eines wortanlautenden stimmhaften oralen verschlusslauts in den entsprechenden nasalen oder – bei vokalisch anlautenden wörtern – in der prothese von n̄ ń nach bestimmten wörtern und wortformen.

§ 281. Die der eklipse unterworfenen konsonanten sind b d ȷ f g ǵ k ḱ p t c. Die veränderungen, die diese konsonanten in den §§ 283 u. 292 erwähnten fällen erleiden, ergiebt sich aus folgender übersicht:

Der stimmlose verschlusslaut: stimmhaften verschlusslaut:
k wird zum g;
wird zum ǵ;
p wird zum b;
t wird zum d;
c wird zum ȷ;
Der stimmlose reibelaut: stimmhaften reibelaut:
f mit gutturo-labialem gleitlaut (vgl. hinsichtlich der bezeichnung § 98 anm.) wird zum w;
f mit palatalem gleitlaut (vgl. hinsichtlich der bezeichnung § 98 anm.) wird zum v.
Der stimmhafte orale verschlusslaut: stimmhaften nasalen verschlusslaut:
b wird zum m;
d wird zum ;
ȷ wird zum ń;
g wird zum ŋ;
ǵ wird zum ŋ́.

§ 282. Hinsichtlich des eintritts der eklipse empfiehlt es sich, zwei fälle zu unterscheiden:

a) wörter mit anlautendem d ȷ t oder c (s. §§ 283–291);
b) wörter mit anlautendem b f g ǵ k ḱ p oder vokal (s. §§ 292–301).

§ 283. Wörter mit einem der anlaute d ȷ t c (vgl. § 282a) erleiden eklipse in folgenden fällen:

a) nach den possessivpronomen ər ə r̥ „unser“, vr̥ wr̥ ər ə „euer“ und ə „ihr“ (eorum, earum) (s. § 284);
b) nach dem artikel im gen. plur. (s. § 285);
c) nach den zahlwörtern šȧxt „sieben“, oxt „acht“, n̄ȳ „neun“, ȷe „zehn“ (s. § 286);
d) nach dem im dativ stehenden relativpronomen (s. § 287);
e) nach dem negativpräfix ē- (s. § 288);
f) nach der präposition ə „in“ (s. § 289);
g) nach dā ʒā „wenn“ (s. § 290);
h) in verben nach den fragepartikeln ən und n̄ax, nach n̄ax „und nicht, dass nicht“, nach „dass“ sowie nach „wo“ (s. § 291).

§ 284. Beispiele für die nach den possessivpronomen ər ə ŕ̥ „unser“, vr̥ wr̥ ər ə „euer“, ə „ihr“ (eorum, earum) eintretende eklipse von d ȷ t c (vgl. § 283 a) sind: tā ər n̄ȳnə əlúg sə mŭȧlə gə mŭȧ „Den unsrigen zu hause geht’s allen gut“ [n̄ȳnə aus dȳnə zu dinə]; d āgəmr̥ mapə nə cīŕə nr̥ ńiə „Wir haben die landkarte liegen lassen“ [ńiə aus ȷiə]; tōŕ ʒūń ər duərəstl̥! „Gieb uns unseren lohn!“ [duərəstl̥ aus tuərəstl̥; II 294, 19]; tōŕ n̥ c‑iəsk šə eǵ ər ȷȧx! „Bringe diese fische nach unserem hause!“ [ȷȧx aus cȧx]; xodl̥ šib ə n̄ūn „Ihr habt genug geschlafen“ [n̄ūn aus dōn dūn]; ər āg šib n̥ t‑æŕəǵəd n‑ə ńiə? „Habt ihr das geld liegen lassen?“ [ńiə aus ȷiə]; ər xōšḱ šib ə dart? „Habt ihr euren durst gestillt?“ [dart aus tart]; tuǵī iəsəxt vr̥ ȷēȷə ʒom! „Leiht mir euer seil!“ [ȷēȷə aus cēȷə, gen. sing. zu cēd]; tā ə n̄ōn ām akəb „Sie haben genügende zeit“ [n̄ōn aus dōn]; tā šēd eŕ ə ȷehə „Sie sind auf der flucht“ [ȷehə aus cehə, verbalsubst. zu cehĭm]; vī šēd n‑ə daxtə „Sie waren am ersticken“ [daxtə aus taxtə]; jīlədr̥ ə jȧx[18] „Sie haben ihr haus verkauft“ [ȷȧx aus cȧx].

§ 285. Beispiele für die im gen. plur. nach dem artikel eintretende eklipse von d ȷ t c (vgl. 283b) sind: rī nə n̄ūl „Der herr der geschöpfe“ [n̄ūl aus dūl]; kahū nə ńauəl „Die versuchung der teufel“ [ńauəl aus ȷauəl]; eŕ wār nə don̄ī „Oben auf den wellen“ [don̄ī aus ton̄ī zu ton̄; II 239, 30 steht fälschlich ton̄ī]; is fȧr mūncə (oder mūnə) nə ȷȧŋn̥ ē „Er ist sprachlehrer“ [ȷȧŋn̥ aus cȧŋn̥ zu cȧŋə; mūncə = gen. sing. zu mūnə].

§ 286. Beispiele für die nach den zahlwörtern šȧxt oxt n̄ȳ ȷə[19] eintretende eklipse von d ȷ t c (vgl. § 283c) sind: šȧxt ȷȧmpĺ̥ „sieben kirchen“ [ȷȧmpĺ̥ aus cȧmpĺ̥ zu campl̥̄; daneben auch šȧxt cȧmpĺ̥ infolge von assimilation des ȷ an das vorausgehende t]; oxt n̄øŕšə „acht thüren“ [n̄øŕšə aus døŕšə zu dorəs]; n̄ȳ ńauəl „neun teufel“ [ńauəl aus ȷauəl]; ȷe dǡŕńī „zehn nägel“ [dǡŕńī aus tǡŕńī, plur. zu tǡŕńə].

§ 287. Beispiele für die eklipse von d ȷ t c nach dem im dativ stehenden relativpronomen (vgl. § 283d) sind: ḱē n bŭȧlə mōr, ə dāniǵ tū æs? „Aus welcher stadt stammst du?“ [dāniǵ aus tāniǵ, perf. zu cȧgĭm]; ḱē wai ȷȧgn̥̄ n̥ ʒȳ? „Woher kommt der wind?“ [ȷȧgn̥̄ zu cȧgĭm]; is fȧr bŕēgəx x ēn ńȧx dā ńeŕ šin „Jeder, der das behauptet, ist ein lügner“ [ńeŕ aus ȷeŕ zu ȷeŕĭm]; tor m̥ n̥ rōpə ə n̄æŋnīn̄ šib n̥ bād leš! „Gieb mir das tau, womit ihr das boot befestigt!“ [n̄æŋnīn̄ zu dæŋnīm].

§ 288. Beispiele für die nach dem negativpräfix ē eintretende eklipse von t (vgl. § 283e) (für d ȷ c fehlen die belege) sind: ēdoln̥ „unerträglich“, mir. étualang, kymr. annheilwng; ēdrm̥ „leicht“, air. étromm, zu trūm „schwer“; ēdrōkəŕəx „unbarmherzig“ (mir. étrócar) zu trōkəŕəx.

§ 289. Beispiele für die nach der präposition ə „in“ eintretende eklipse von d ȷ t c (vgl. § 283 f) sind: tā šē n‑ə xūnī ə n̄ūn̄əŋā́l̄ „Er wohnt in Donegal“ [n̄ūn̄əŋā́l̄ aus dūn̄əŋā́l̄, dún na n-gall]; ńiə „nach, hinter“ zu ȷiə, z. b. in bŕȧn̄ ńiə nə cenə „Sieh nach dem feuer!“; kivnīm n̥ l̄ā ə dāniǵ šē ə døsəx „Ich erinnere mich des tags, an dem er zum ersten male kam“ [døsəx aus tøsəx]; vī šē ə ȷȧx hēməš „Es war in Jakobs haus“ [ȷȧx aus cȧx].

§ 290. Beispiele für die nach dā ʒā „wenn“ eintretende eklipse von d ȷ t c (vgl. § 283g) sind: ńī vĭøx ēn xūsī fŭȧcçīs ān̄, ʒā n̄ūnā ən dorəs ə n‑ām „Es würde gar kein grund zu einer befürchtung vorliegen, wenn du die thür rechtzeitig schlössest“ [n̄ūnā aus dūnā zu dūnĭm]; fȧkōń gə mōr, dā ńīnń̥ ē šin „Ich würde eine grosse sünde begehen, wenn ich das thäte“ [ńīnń̥ zu ȷīnĭm]; l̄aurā gḗlǵə mŭȧ gə ĺōr, ʒā døkā iəriəxt əŕ „Du würdest recht gut irisch sprechen, wenn du einen versuch machen wolltest“ [døkā aus tøkā tukā, 2. pers. sing. imperf. zu veŕĭm]; ʒā ȷȧn̄əx šēd suəs bĭøgān, vøx āc ʒicšə „Wenn sie ein wenig zusammenrückten, würde platz für dich da sein“ [ȷȧn̄əx zu cȧn̄ĭm; II 295, 8].

§ 291. Beispiele für die nach § 283h eintretende eklipse von d ȷ t c sind: ə n̄ō šib guəl n̄ū mūn? „Brennt ihr kohlen oder torf?“ [n̄ō aus zu dōĭm]; ə ńȧsō tū mə wrōgə? „Willst du meine schuhe flicken?“ [ńȧsō aus ȷȧsō zu ȷȧsīm], ə dȧnīn̄ iəsk lȧtsə? „Isst du gern fisch?“ [dȧnīn̄ aus tȧnīn̄ zu tȧnīm]; ə ȷiǵn̥̄ tū? „Verstehst du?“ [ȷiǵn̥̄ zu ciǵĭm]; n̄ax n̄ȧŋnīn̄ šib n̥ bād? „Befestigt ihr das boot nicht?“ [n̄ȧŋnīn̄ aus dȧŋnīn̄ zu dȧŋnīm]; n̄ax ńeŕ tū lom, gə wil mē ḱart? „Giebst du nicht zu, dass ich recht habe?“ [ńeŕ aus ȷeŕ zu ȷeŕĭm]; n̄ax dȧnīn̄ fīn lȧtsə? „Trinkst du nicht gern wein?“ [dȧnīn̄ zu tȧnīm]; n̄ax ȷiǵn̥̄ tū mē? „Verstehst du mich nicht?“ [ȷiǵn̥̄ zu ciǵĭm]; jȧl̄ tū ʒom, n̄ax n̄ūnā n̥ dorəs „Du hast mir versprochen, die thür nicht zu schliessen“ [n̄ūnā aus dūnā, zu dūnĭm]; ȷeŕ šē, n̄ax ńīlə šē ən kapl̥̄ „Er sagt, er werde das pferd nicht verkaufen“ [ńīlə zu ȷīlĭm]; šīlĭm, n̄ax dugn̥̄ šē ēn ȧŕə eŕ nə ńī ə ȷeŕcr̥ eǵ ə maurd „Ich glaube, er achtet gar nicht auf das, was man bei tische sagt“ [dugn̥̄ aus tugn̥̄ zu veŕĭm]; tōŕ æŕə, n̄ax dicā! „Gieb acht, dass du nicht fällst!“ [dicā aus ticā zu ticĭm cicĭm], tā sūl ām, gə n̄ūnə tū nə fŭińōgī ə n-ām „Ich hoffe, du wirst die fenster rechtzeitig schliessen“ [n̄ūnə zu dūnĭm]; tā mē ḱȧpə, gə ńīnə šē n obŕ̥ gə mŭȧ „Ich bin überzeugt, dass er die arbeit gut ausführen wird“ [ńīnə zu ȷīnĭm]; gə dugə ȷiə ihə wȧ agəd! „Gute nacht!“ [dugə aus tugə, 3. sing. konj. praes. zu veŕĭm]; gə ȷȧgə də riəxt! „Dein reich komme!“ [ȷȧgə aus cȧgə, 3. sing. konj. praes. zu cȧgĭm]; kā n̄ō šib n̥ ȧmn̥? „Wo brennt ihr den meertang?“ [n̄ō zu dōĭm]; kā ńīntr̥ nə brōgə šə? „Wo werden diese schuhe angefertigt?“ [ńīntr̥ zu ȷīnĭm]; kā ȷȧgn̥̄ n̥ ʒȳ æs? „Woher kommt der wind?“ [ȷȧgn̥̄ zu cȧgĭm].

§ 292. Wörter, die mit einem vokal oder mit einem der konsonanten b f g ǵ k ḱ p anlauten, erleiden eklipse:

a) in den § 283 aufgezählten fällen (s. §§ 293–300);
b) nach dem artikel im dat. sing. masc. und fem., falls dem artikel eine andere präposition als = do oder de vorausgeht (s. § 301).

§ 293. Beispiele für die nach den possessivpronomen ər ə r̥ „unser“, vr̥ wr̥ ər ə „euer“ und ə „ihr“ (eorum earum) eintretende eklipse von b f g ǵ k ḱ p sowie vokalisch anlautender wörter (vgl. §§ 292a. 283a) sind: giv orń̥ə əŕ uəŕ ər māš! „Bitte für uns in der stunde unseres todes!“ [māš aus bāš zu bās]; mŭȧ dūń ər viəxə! „Vergieb uns unsere schulden!“ [viəxə aus fiəxə zu fiəx]; ḱē n fā vr̥ ŋāŕə? „Was lacht ihr?“ [ŋāŕə aus gāŕə]; vŕiš šib vr̥ ŋ́ȧl̄tə „Ihr habt euere versprechen nicht gehalten“ [ŋ́ȧl̄tə aus ǵȧl̄tə plur. zu ǵȧl̄]; tā šēd n‑ə gūnī sə mŭȧlə šə „Sie wohnen in diesem dorfe“ [gūnī aus kūnī]; tā šēd æs ə ǵēĺ „Sie sind verrückt“ [ǵēĺ aus ḱēĺ zu ḱial̄]; ə ŋlakə šēd ə bāī əńú? „Werden sie heute gelöhnt werden?“ [bāī aus pāī]; tōŕ dūń əńú ər n‑ərā́n l̄ēhūl! „Gieb uns heute unser täglich brot!“; hȧs šē eŕ ə n‑ai „Er stand vor ihnen“.

§ 294. Beispiele für die nach dem artikel im gen. plur. eintretende eklipse von wörtern, die mit einem vokal oder einem der konsonanten b f g ǵ k ḱ p anlauten (vgl. § 292a und § 283b) sind: š ī plūr nə mæn ī „Sie ist die blume der frauen“ [mæn aus bæn]; fuəm nə wokl̥ „Der klang der worte“ [wokl̥ aus fokl̥]; æl nə ŋlasōg „Bolchenfels“ [ŋlasōg aus glasōg]; tā gobī nə ŋ́ē bŭī „Die schnäbel der gänse sind gelb“ [ŋ́ē aus ǵē]; bāŕ nə glȧvī „Die spitzen der schwerter“ [glȧvī aus klȧvī zu klȧvə]; tā mē eǵ iərə nə ǵliəv „Ich bitte um die körbe“ [ǵliəv aus ḱliəv]; mŭȧhə nə bȧkī „Die vergebung der sünden“ [bȧkī aus pȧkī zu pȧkə]; ḱŕē nə n‑apstl̥ „Das glaubensbekenntnis“.

§ 295. Beispiele für die nach den zahlwörtern šȧxt, oxt, n̄ȳ, ȷe eintretende eklipse von wörtern, die mit einem vokal oder einem der konsonanten b f g ǵ k ḱ p anlauten (vgl. § 292a und § 283c) sind: tā šȧxt mliənə ō hin, vī mē ə sasənə „Vor sieben jahren war ich in England“ [mliənə aus bliənə zu bliən]; xøn̄iḱ mē oxt wylān „Ich habe acht möven gesehn“ [wylān aus fylān]; tā n̄ȳ ŋūnə eḱī „Sie besitzt neun kleider“ [ŋūnə aus gūnə]; xuə ȷe ŋ́ē harm̥ sn̥ ēr „Es flogen zehn gänse über mich hinweg“ [ŋ́ē aus ǵē]; vī šȧxt gapĺ̥ eŕ ə ŋort „Es befanden sich sieben pferde auf dem felde“ [gapĺ̥ aus kapĺ̥ zu kapl̥̄]; ȷe ǵēm „zehn schritte“ [ǵēm aus ḱēm]; oxt bīnə ȷēg „anderthalb schilling“ [bīnə aus pīnə zu pīn]; tā n̄ȳ ń‑øxrəxə agm̥ „Ich habe neun schlüssel“ [øxrəxə plur. zu øxŕ̥].

§ 296. Beispiele für die nach dem relativpronomen eintretende eklipse von wörtern, die mit einem vokal oder einem der konsonanten b f g ǵ k ḱ p anlauten (vgl. § 292a und § 293d) sind: ḱē ən ḱŕeȷə, ə mŭȧnn̥̄ tøsə leš? „Zu welchem glauben bekennst du dich? [mŭȧnn̥̄ aus bŭȧnn̥̄ zu bŭȧnĭm]; tā s ē əǵ gax ēn ńȧx, dā wil ə l̄ār „Das weiss jeder, der zugegen ist“ [wil aus fŭil zu tāĭm]; veŕĭm bŭīxəs ʒic fȳ x ilə ńī dā ŋlakn̥̄ mē wæc „Ich bin dir für alles dankbar, was ich von dir bekomme“ [ŋlakn̥̄ zu glakĭm]; ə ń‑ē ən špȧl, ə ŋ́ǡrn̥̄ šib n̥ fēr leš? „Ist das die sichel, mit der ihr das gras schneidet?“ [ŋ́ǡrn̥̄ zu ǵǡrĭm; špȧl „sichel, sense“, speal, sbeal, mir. spel]; ḱē n bŭȧlə mōr, ə gūnīn̄ tū ān̄? „In welcher stadt hast du deinen wohnsitz?“ [gūnīn̄ zu kūnīm]; kā l ən çīr, a ǵīrn̥̄ tū də çǡn̄ leš? „Wo ist der kamm, den du in gebrauch hast? [ǵīrn̥̄ zu ḱīrĭm] š ē ən ńī ə bȧkīn̄ šib leš „Das ist’s, wodurch ihr sündigt“ [bȧkīn̄ zu pȧkīm]; ḱē n t‑ām ə n̄‑aiŕīn̄ šib? „Um welche zeit pflegt ihr aufzustehn?“

§ 297. Beispiele für die nach dem negativpräfix ē- eintretende eklipse von k und (vgl. § 292a und § 283e; belege für b f g ǵ p und vokalische anlaute sind nicht vorhanden) sind: ēgōŕ „ungerechtigkeit“ zu kōŕ, dazu ēgōrəx „ungerecht“; ēgruə „schwächlich“ zu kruə; ēǵərt „ungerecht“ zu ḱart.

Anm. Eine ausnahme bilden ēkrāv „gottlosigkeit“, éagcrábhadh, Keat., und ēkrāfəx „ungläubig, gottlos“, éagcráibhtheach, mir. écraibdech.

§ 298. Beispiele für die nach ə „in“ eintretende eklipse von wörtern, die mit einem vokal oder einem der konsonanten b f g ǵ k ḱ p anlauten (vgl. § 292a und § 283f) sind: ḱērd əs ḱiəl̄ dō šin ə mērlə? „Was bedeutet das im englischen?“ [mērlə aus bērlə]; tā mōrān døxəsəx ə fās ə viāntəs eŕ n̥ ilān šə „Es wächst viel wildes frauenhaar auf dieser insel“ [viāntəs aus fiāntəs]; vī šē ə ŋāv mōr „Er war in grosser gefahr“ [ŋāv aus gāv]; cŕī vliənə ō hin, vī mē ə ŋ́erəmān „Vor drei jahren war ich in Deutschland“ [ŋ́erəmān aus ǵerəmān]; ə gūnī „immer“ zu kūnī; kiŕ ə ǵēĺ gə də wāhŕ̥ mē! „Empfiehl mich deiner mutter!“ [ǵēĺ aus ḱēĺ zu ḱiəl̄]; tā ĺecŕ̥ agm̥ lē kør ə bostə „Ich habe einen brief aufzugeben“ [bostə aus postə]; bĭai myȷ ān̄ ə n‑ām „Wir werden rechtzeitig dort sein“.

§ 299. Beispiele für die nach dā ʒā „wenn“ eintretende eklipse von wörtern, die mit einem vokal oder einem der konsonanten b f g ǵ k ḱ p anlauten (vgl. § 292a und § 283g), sind: ȷ īnšōx šī ən šḱēl əlǿg, dā mĭøx əs eḱə ī „Sie würde die ganze geschichte erzählen, wenn sie sie wüsste“ [mĭøx aus bĭøx zu tāĭm]; vøx mē māl̄, dā wanń̥ ən̄šó „Wenn ich noch länger hierbliebe, würde ich zu spät kommen“ [wanń̥ zu fanĭm]; ȷ airōx šiəd, ʒā ŋlȳā orəb „Wenn du sie wecktest, würden sie aufstehn“ [ŋlȳā aus glȳā zu glȳĭm]; d ākfŭī ən̄šó ē, ʒā ŋ́ȧl̄tī ē āgāl ān̄ „Es würde hier liegen gelassen werden, wenn es versprochen worden wäre“ [ŋ́ȧl̄tī zu ǵȧl̄ĭm]; jīnəx šē mŭȧ ʒic, ʒā gȧcā əvǿxə əŕ mŭȧȷn̥ „Es würde gut für dich sein, wenn du morgens eier ässest“ [gȧcā aus kȧcā, 2. pers. sing. imperf. zu kȧhĭm]; jauəx šēd ə duərəstl̥, dā ǵŕīxnōx šēd ə giȷ aibŕə „Sie würden ihren lohn bekommen, wenn sie ihre arbeit fertig machten“ [ǵŕīxnōx zu ḱŕīxnīm]; vøx ās mōr ort, ʒā bōsəx šē hū „Du würdest sehr froh sein, wenn er dich heiratete“ [bōsəx zu pōsĭm]; jauā bās, ʒā n‑ōlā ē, mar əs ńev ē „Du würdest sterben, wenn du das tränkest; denn es ist gift“.

§ 300. Beispiele für die nach §§ 292a. 283h eintretende eklipse von wörtern, die mit einem vokal oder einem der konsonanten b f g ǵ k ḱ p anlauten, sind: ə n̄‑ōlə tū glyńə elə fīn? „Willst du noch ein glas wein trinken?“; ə mērə šib ē lib ə wȧlə? „Wollt ihr das mit nach hause nehmen?“ [mērə aus bērə zu beŕĭm]; ə veḱn̥̄ tū n bād šin wæc? „Siehst du das boot dort in der ferne?“ [veḱn̥̄ aus feḱn̥̄ zu feḱĭm]; ə ŋau tū ān̄? „Wirst du hingehn?“ [ŋau aus gau zu caim]; ə ŋ́ȧl̄ə tū ʒom ə hȧxt ərǽš? „Willst du mir versprechen, zurückzukommen?“ [ŋ́ȧl̄ə zu ǵȧl̄ĭm]; ə gȧhn̥̄ tū təbák? „Rauchst du?“ [gȧhn̥̄ zu kȧhĭm]; ə ǵȧpn̥̄ tū, gə mĭai tū ān̄ ə n‑ām? „Glaubst du, dass du rechtzeitig dort sein wirst? [ǵȧpn̥̄ zu ḱȧpĭm]; ə bōsə tū mē? „Wirst du mich heiraten?“ [bōsə zu pōsĭm]; n̄ax ń‑airō tū əníš? „Wirst du jetzt nicht aufstehn?“; n̄ax mŕȧn̄īn̄ šē gə rī ʒønə? „Sieht er nicht sehr schlecht aus?“ [mŕȧn̄īn̄ zu bŕȧn̄īn̄]; n̄ax wākə tū də xōtə mōr də jiə? „Willst du nicht deinen überzieher zurücklassen?“ [wākə aus fākə, fut. zu fāgĭm]; n̄ax ŋlanə šē suəs? „Wird es [nämlich das wetter] sich nicht aufklären?“ [ŋlanə zu glanĭm]; n̄ax ŋ́ŕȧmŭīn̄ šib nə pāpēŕ lē plūr bricə? „Klebt ihr die tapeten nicht mit gekochtem mehl an?“ [ŋ́ŕȧmŭīn̄ zu ǵŕȧmŭīm]; n̄ax gimnīn̄ tū orəb? „Erinnerst du dich ihrer nicht?“ [gimnīn̄ zu kimnīm]; n̄ax ǵīrn̥̄ tū də çān̄? „Kämmst du dich nicht?“ [ǵīrn̥̄ zu ǵīrĭm];[20] n̄ax bȧkīn̄ myȷ lē šin ə jīnə? „Sündigen wir nicht, wenn wir das thun?“ [bȧkīn̄ zu pȧkīm]; jȧl̄ šē ʒom, n̄ax n‑īnšōx šē ən šḱēl ūd „Er hat mir versprochen, die geschichte nicht zu erzählen“; tā mē ḱīńcə, n̄ax mērə šib əŕ ə ĺīrōȷ „Ich bin fest davon überzeugt, dass ihr den ball nicht greifen werdet“ [mērə aus mērə zu beŕĭm; ḱīńcə, cinnte, Keat., zu air. cinnim, écintech]; tā fŭȧcçīs orm̥, n̄ax wil šē rē fōs „Ich befürchte, er ist noch nicht fertig“ [wil aus fŭil zu tāĭm]; tā fŭȧcçīs orm̥, n̄ax ŋlakfr̥ mē „Ich befürchte, man wird mich nicht zulassen“ [ŋlakfr̥ zu glakfr̥]; ȷeŕ šēd, n̄ax ŋ́ǡrə šēd ə fēr fōs „Sie sagen, sie würden das gras noch nicht schneiden“ [ŋ́ǡrə zu ǵǡrĭm]; tā sūl ām, n̄ax giŕə šē glas eŕ n̥ dorəs „Hoffentlich wird er die thür nicht verschliessen“ [giŕə zu kiŕĭm]; tā mē šūrālcə, n̄ax ǵȧn̄ō šē n kapl̥̄ šə „Ich bin überzeugt, dass er dieses pferd nicht kaufen wird“ [ǵȧn̄ō zu ḱȧn̄īm]; is mōr ə t‑ā, n̄ax bōsə šē hū „Es ist ein grosses glück, dass er dich nicht heiraten wird“ [bōsə zu pōsĭm]; gə mæn̄ə ȷiə ʒic! „Grüss gott!“ [mæn̄ə zu bæn̄īm]; tā sūl ām, gə veḱə mē əŕī́šc hū! „Auf wiedersehn!“ [veḱə zu feḱĭm]; gə n‑aiŕī t æšcŕ̥ lȧt! „Glückliche reise!“; tā sūl ām, gə ŋau šib nə rōgəŕī „Hoffentlich werdet ihr die schurken fassen“ [ŋau aus gau zu gōĭm]; tā sūl ām, gə givnō tū eŕ də jȧl̄ə „Ich hoffe, du wirst dich deines versprechens erinnern“ [givnō zu kivnīm kimnīm]; īnšīŕ əmȧ́s nə n̄ȳnə, gə ǵȧn̄ō tū ən cȧx šə „Es wird erzählt, du wollest dieses haus kaufen“ [ǵȧn̄ō zu ḱȧn̄īm]; ȷerfŭīm ʒic, gə bōsə šē mē „Ich gebe dir die versicherung, dass er mich heiraten wird“ [bōsə zu pōsĭm]; kā mĭai tū ən cȧxtn̥ šə høgń̥ə əǵ tuəŕĭm ən amə šə? „Wo wirst du nächste woche um diese zeit sein?“ [mĭai zu bĭai; hinsichtlich tuəŕĭm vgl. II 294, 20]; kā l də jŕāhŕ̥? „Wo ist dein bruder?“ [l aus wil aus fŭil zu tāĭm]; ka ŋlākn̥̄ šib ə bāī? „Wo werdet ihr gelöhnt?“ [ŋlakn̥̄ zu glakĭm]; kā gońīcr̥ nə behī šə ŋ́īvŕə? „Wo wird das vieh im winter gehalten?“ [gońīcr̥ zu końīm].

§ 301. Beispiele für die nach § 292b eintretende eklipse von wörtern, die mit einem vokal oder einem der konsonanten b f g ǵ k ḱ p anlauten, sind: caiəx myȷ eǵ ə mād! „Lasst uns an bord gehn!“ [mād aus bād]; wil mišə sə mȧləx? „Stehe ich im weg?“ [mȧləx aus bȧləx]; nā si šīs eŕ ə vēr! „Setze dich nicht aufs gras!“ [vēr aus fēr]; tā knevə sə vōl šin „Es sind würmer in dem fleisch“ [vōl aus fĭōl]; tā rēhəxt əŕ ə ŋauər „Die geiss ist bockig“ [ŋauər aus gauər]; xuə mē eǵ ə ŋau „Ich ging zum schmied“ [ŋau aus gau]; sə ŋ́īvŕə „im winter“ zu ǵīvŕə; tā katəxəs eǵ ə gat „die katze ist heiss“ [gat aus kat]; tā ḱlī eŕ ə ǵēš „Die sau ist heiss“ [ǵēš aus ḱēš]; ḱē n vēd, tā sə bāŕḱ šə? „Wie gross ist dieser park?“ [bāŕḱ aus pāŕḱ]; ńīl ēn wlas eŕ ə bŕiāl „Die brühe hat gar keinen geschmack“ [bŕiāl aus pŕiāl; vgl. II 264, 28].

§ 302. Nach der präposition „mit“ wird den possessivpronomen sowie den vokalisch anlautenden verbalsubstantiven ein oder ń vorgesetzt, und zwar erscheint vor gutturalem, ń vor palatalem vokal. Das possessivpronomen der zweiten person pluralis hat in diesem falle stets die form ə. Nach ə „zu“, chum dochum, air. dochum dochom, wird dem artikel ein n vorgesetzt.

Beispiele sind: a) für : tor m̥ ryd əḱī́nc lē n̄ōl![21] „Gieb mir etwas zu trinken!“ wil ēn ryd agəd lē ń‑īə? „Hast du irgend etwas zu essen?“; ḱē vēd tā lē ń‑īk? „Wieviel ist zu bezahlen?“; tā mōrān ńī agm̥ lē ń‑īnšəxt ʒic „Ich habe dir mancherlei zu erzählen“; hāniǵ šē lē n̄‑ə æhŕ̥ „Er kam mit seinem vater“; lē n̄‑ə jlikəxt vȧl̄ šē māŕə šōjəš æs ə kiȷ talū „Mit seiner schlauheit hat er Maria Joyce um ihr land betrogen“.

b) Für ə chum dochum (mit folgendem genitiv): ə ȷaiən̄ tu[22] gə miniḱ ə n‑ən ȳnə? „Gehst du oft zum markt?“; cai myȷ ə n‑ə warəgə fȳ ʒā sə cȧxtn̥ „Wir gehn zweimal wöchentlich zum markt“; cȧr ə n‑ə cī lm̥! „Komm mit nach meinem hause!“; tā mē gøl ə nə[23] køĺə „Ich gehe zum walde“.
C) Prothese von h.
Vgl. Z.-E. 48; Windisch, Kurzgef. ir. gramm. § 107.

§ 303. Vokalisch anlautenden wörtern mit ausnahme des artikels wird in folgenden fällen ein h vorgesetzt:

a) nach der präposition go, air. co cu (s. § 304);
b) nach xō xo „so“ (s. § 305);
c) nach dem artikel im gen. sing. fem. sowie im nom. dat. plur. masc. und fem. (s. § 306);
d) nach dem possessivpronomen ə „ihr“ [fem.] (s. § 307);
e) nach der prohibitivpartikel n̄ā (s. § 308);
f) zuweilen nach der präposition „mit“ ausser in den § 302 genannten fällen (s. § 309);
g) nach ō „enkel“ und ȷē „tag“ (s. § 310);
h) nach den kardinalzahlen cŕī çeŕə šē, nach allen auf -ū -ə, -adh, endigenden ordinalzahlen sowie nach darə „zweiter“ (s. § 311);
i) nach ńī „ist nicht“ (s. § 312);
k) nach der numeralpartikel ə (s. § 313);
l) nach „wenn, ob“, dem verbalpräfix , ńī „nicht“ und den durch verschmelzung mit ro entstandenen formen ər ńīr (vgl. II 288, 1) n̄ar (vgl. II 587, 13) gr̥, wenn das folgende verbum im passum[24] steht (s. § 314);
m) nach ḱē „wer ist“ etc. und , dem fut. kond. und perf. von is „ist“, sofern das folgende wort ein pronomen personale ist (s. § 315).

§ 304. Beispiele für die nach § 303a eintretende prothese von h sind: ə ŋau šib gə h‑iniš-mĭā́n əńú? „Werdet ihr heute nach Inismeadhon fahren?“; vī šē ǵ īncń̥ eǵ ə ʒøl gə h‑ȧdāńə „Er beabsichtigte, nach Italien zu reisen“; gau mē gə h-ēŕń̥ ə mliənə „Ich werde in diesem jahre nach Irland reisen“; ńīl is agm̥ gə h‑ømlān „Ich weiss es nicht genau“; d ȧn mē gə h‑ēskə ē „Ich erkannte ihn mit leichtigkeit“; l̄auŕ gə h‑ārd! „Sprich laut!“; ńī jīnəd gə h-ēg ē „Nicht für die welt werde ich das thun“.

§ 305. Beispiele für die nach § 303b eintretende prothese von h sind: nā l̄auŕ xō h‑ārd! „Sprich nicht so laut!“; ńīl šē xō h‑ēskə agəs vŕȧn̄īn̄ šē ə ve „Das ist nicht so leicht, wie es aussieht“; wil šē xō h‑ōg fōs agəs dūŕc šī? „Ist sie noch so jung, wie sie behauptet hat?“; tā šē xō h‑ārd leš n̥ mal̄ə šə „Er ist so gross, wie diese mauer hoch ist“.

§ 306. Beispiele für die nach § 303c eintretende prothese von h sind: vī šē eŕ dūs nə h‑æmšŕ̥ə šin „Das war zu beginn unserer zeitrechnung“; vī mē mə hiə eŕ wruəx nə h‑aivńə „Ich sass am ufer des flusses“; tā šē eŕ wruəx nə h‑ūī „Er steht am rande des grabes“; tā nə h‑aivńəxə əlúg rōcə „Alle flüsse sind zugefroren“; ə dāniǵ tū leš nə h‑ilān eḱāl? „Bist du gekommen, um dir die inseln anzusehn?“; nə h‑æhŕəxə nȳfə „Die kirchenväter“; kā l nə h‑æŕm̥, ə vī ən̄šó? „Wo ist das werkzeug, das hier lag?“

§ 307. Beispiele für die nach § 303d eintretende prothese von h sind: tā šī n‑ə h‑ōī „Sie ist noch eine jungfrau“ [ōī, óigh, air. óg, uag]; tā alt ə h‑aurdōǵ ĺūntə „Ihr daumen ist verrenkt“; ńīl ēn æŕəǵəd eḱī fȳ xūŕ ə h‑æšcŕ̥ə „Sie hat gar kein geld für ihre reise“ [vgl. zu kūŕ II 283, 7]; tā šē n‑ə h‑ēn-inīn əwā́n „Sie ist die einzige tochter“; tā mark əŕ ə h‑ēdn̥ „Sie hat ein kennzeichen (muttermal) im gesicht“.

§ 308. Beispiele für die nach § 303e eintretende prothese von h sind: n̄ā h‑ōl ē šin! š ńev ē „Trinke das nicht!! Es ist gift“; n̄ā h‑ømpr̥ ən trøŋk šə suəs ə staiŕə! „Trage den koffer nicht hinauf!“; n̄ā h‑arə c īncń̥ xō miniḱ! „Ändere nicht so oft deine meinung!“; n̄ā h‑imī fōs! „Gehe noch nicht fort!“; n̄ā h‑īǵī imr̥kə gə n kākə, ə xlan̄! „Esst nicht zuviel von dem kuchen, kinder!“

§ 309. Beispiele für die nach § 303f zuweilen eintretende prothese von h sind: ȷ imī šē lē h‑aiŕī nə ǵŕēnə „Er ging mit sonnenaufgang fort“: dūŕc šē lē h‑art n̥ c-ēdəx ə hōŕc ərǽš „Er befahl Arthur, die kleider zurückzubringen“.

§ 310. Beispiele für die nach § 303g eintretende prothese von h sind: šān ō h‑ȧŕc „Johann O’Hart“ zu art (vgl. St.-B. 19); šēməs ō h‑ȳ „Jakob O’Hughes“ zu Aodh, air. Aed (vgl. Glück, Die bei Jul. Caesar vorkommenden keltischen namen, s. 9 ff.); ȷē h‑ȳnə „freitag“ zu mir. aine, air. oine, lat. jejunium (vgl. ȷē ḱēd-ȳn „donnerstag“[25] ohne prothese eines h).

§ 311. Beispiele für die nach § 303h eintretende prothese von h sind: tōŕ nə cŕī h‑ēšḱ šə eǵ mə hȧx! „Bringe diese drei fische nach meinem hause!“; tā çeŕə h‑at i n‑ə wunāl „Er hat vier geschwüre am halse“; tā šē h‑aivńəxə rōcə „Sechs flüsse sind zugefroren“; ən šēvə h‑alt ȷēg „Das sechzehnte kapitel“ [vgl. II 292, 16]; ən n̄ȳvū h‑uəŕ „Die neunte stunde“.

§ 312. Beispiele für die nach § 303i eintretende prothese von h sind: ńī h‑ȧ „nein“; n̥ ʒēlǵə, l̄aurīr ə gūǵə mūn, ńī h‑ønn̥̄ ī s ə ʒēlǵə š agń̥ə „Das irische, das in der provinz Munster gesprochen wird, ist nicht dasselbe wie das unsrige“; ńī h‑āl lom ē „Das gefällt mir nicht“; ńī h‑ē ən ńī ə hȧstīn̄s wæm „Das ist es nicht, was ich wünsche“.

§ 313. Beispiele für die nach § 303k eintretende prothese von h sind: wil is agət, ər wuəl šē ə h‑oxt hȧnə? „Weisst du, ob es schon acht geschlagen hat?“; ərḗŕ eŕ ə h‑oxt ō xlog hug šē ə hl̄ān dūń „Gestern abend um acht hat er sich von uns verabschiedet“; cimpl̥̄ ə h‑ȳn ȷēg ō xlōg „gegen elf uhr“; vī šē eǵ ə h‑ȳn ō xlog, nuəŕ xuəmr̥ ə wȧlə „Es war ein uhr, als wir nach hause gingen“.

§ 314. Beispiele für die nach § 303l eintretende prothese von h sind: vērfr̥ ə ḱīs, mā h‑ēlīr ē „Auf verlangen wird die miete bezahlt werden“; ńī h‑ēlīr ēn çīs go ḱǡn̄ ʒā vliən elə „Bis zum ende der nächsten beiden jahre ist keine miete fällig“; ər h‑ēlū ən ḱīs hȧnə? „Ist das mietsgeld schon gefordert worden?“; veŕ šēd mōrān ȷēŕḱə, nuəŕ ə h‑iərtr̥ ī „Sie geben reichlich almosen, wenn man sie darum bittet“; ńīr h‑īkū ē „Es ist nicht bezahlt worden“; n̄ar h‑osklū ən dorəs fōs? „Ist die thür noch nicht geöffnet worden?“; dūŕc šē lm̥ gr̥ h‑ōləv ən fīn hȧnə „Er sagte mir, der Wein wäre bereits getrunken“.

§315. Beispiele für die nach § 303m eintretende prothese von h sind: ḱē h‑ē? „Wer ist das?“; ḱē h‑ū? „Wer bist du?“;[26] bə h‑ī māŕə ńī hiərnə, ə ȷ el n pāšcə šə „Maria Tiarney war es, die dieses kind nährte“; bə h‑ē ən çēd okl̥, ə dūŕc šē „Das war das erste wort, das er sprach“.


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Anmerkungen (Wikisource)[Bearbeiten]

  1. Sic; ȷȧ-ʒȳnə
  2. Sic; ȷī-çēĺī
  3. Sic; ʒrān̄ə
  4. Sic; kivnīm
  5. Sic; l̄ā
  6. Sic; hörte
  7. Sic;
  8. Sic; çŕē
  9. Sic; 249
  10. Sic; še
  11. Sic; vŕiən
  12. Sic; vŕǡ
  13. Sic; n
  14. a b Sic; ən
  15. Sic; harštəpən
  16. Sic; çēd
  17. Sic; jauəd
  18. Sic; ȷȧx
  19. Sic; ȷe
  20. Sic; ḱīrĭm
  21. Sic; n̄‑ōl
  22. Sic;
  23. Sic; n‑ə
  24. Sic; Passiv
  25. Sic; eigentlich Mittwoch
  26. Fincks Interpretation dieses Satzes ist wohl falsch. Es heißt ḱē hū? mit dem sogenannten „Akkusativ“ des Pronomens in einem Nominalsatz (s. §§ 486, 510bγ). Man schreibt Cé thú?; das h ist also keine Prothese sondern die Lenition von t.