Die höchste Weyhe
Wer, als Melpomen’ ihn weihte,
Heilig ihr Veredlung schwur,
Selbstgefühl der Götter leite
Den durch Wüst’ und Blumenflur!
Wann der Lenz der Erde naht,
Wallt die freundlichste der Horen
Treu mit ihm des Daseyns Pfad.
Wo Vernunft und Hochsinn wohnen
Rein erklingt in allen Zonen
Ihm des Weltalls Harmonie.
Ihn entzückt der Meere Spiegel
Und die Silberperl am Kraut,
Und die Ros’ im Kranz der Braut;
Ihm erhebt der Katarakten
Donnersturz den trunknen Geist,
Ihm das Bächlein, so vom nakten
Er vernimmt der Hoffnung Wehen
Hoch vom lichten Sternenraum,
Hebt, wo Blumen auferstehen,
Ihres Schleiers goldnen Saum;
Mit dem Adler Himmelsglanz,
Windet auf beschneiter Haide
Dunkles Immergrün zum Kranz;
Sieht um Platons Kelch die Rosen
Roms Ruinen sich entmoosen,
Und Athens Gefilde blühn.
Beßrer Zukunft Bilder schweben
Wo Gewölk’ ihn trüb’ umzieht,
Tönt im Volk sein höhres Lied.
Stät, wie Vestas Flamme, lodert,
Troz der Erdenstürme Wuth,
Bis die schwarze Bark’ ihn sodert,