Die wirtschaftliche Frauenschule

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Titel: Die wirtschaftliche Frauenschule
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 14, S. 451
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[451] Die wirtschaftliche Frauenschule zu Nieder-Ofleiden in Oberhessen, von deren Gründung wir seinerzeit berichteten (Jahrg. 1897, S. 675), hat ihr erstes Arbeitsjahr vollendet und darf mit Befriedigung auf dessen Resultate blicken. In lieblicher Landschaft zwischen großen Gärten und anstoßenden Feldern erhebt sich das Schulgebäude, in welchem 24 Mädchen den vielseitigen Unterricht der Anstalt erhielten. Der praktische Teil gliedert sich in die Hauptgruppen Kochen, Hausarbeit, Wäsche, Gärtnerei, Bienen- und Geflügelzucht, jede von ihnen wird in kurzen zeitlichen Abständen stets wiederholt und gründlich von der Pike auf geübt, und der stärkende Einfluß dieser Arbeiten in guter Landluft macht sich aufs erfreulichste im Gesundheitszustand der Schülerinnen geltend. Die theoretischen Fächer gehen in wohlberechneter Weise ergänzend nebenher. Die in dem nahen Dorfe Ofleiden neu gegründeten Anstalten, Kleinkinderschule und Wirtschaftsschule für Landmädchen, führen sowohl die Zöglinge in die Wohlfahrtspflepe ein, als sie ihnen auch Gelegenheit geben, sich auf die Leitung ländlicher Haushaltschulen vorzubereiten, was bei der vielfach von den Behörden in Aussicht genommenen Gründung von solchen als sehr wichtiger Umstand zu betrachten ist. Sieben Zöglinge erhielten in der Prüfung vom 1. April 1898 das Zeugnis: „Befähigt zu leitenden Stellungen in wirtschaftlicher Frauenarbeit“ und traten teils in den Dienst des Hauses selbst, teils in auswärtige Stellungen ein.

Selbstverständlich braucht es noch größerer Teilnahme in weiten Kreisen und sehr vermehrter Geldspenden, um dieses wirtschaftlich so wertvolle Unternehmen auf feste Basis zu stellen und seine Grundzwecke:

1. Erschließung der praktischen Arbeitsgebiete für Frauen,

2. Erziehliche Einwirkung auf die ärmere ländliche Bevölkerung,

3. Belebung des allgemeinen Interesses für Wirtschaftsbetrieb und Wohlfahrtspflege auf dem Lande,

der Erfüllung näher zu bringen. In Berlin wird demnächst ein selbständiger Verein zur Gründung wirtschaftlicher Frauenschulen mit einem Jahresbeitrag von 3 Mark an ins Leben treten. Wer zum Beitritt geneigt ist, möge seine Adresse einsenden an Freifrau v. Dobeneck, Nettelbeckstraße 24, oder an Fräulein I. v. Teichmann, Ansbacherstraße 54, oder an Fräulein G. Hermes, Genthinerstr. 15.

Den Eltern im ganzen Reich aber sei es ans ^erz gelegt, bei der heute mehr und mehr sich aufdrängenden Frage: „Was für einen Beruf soll unsere Tochter ergreifen?“ der praktischen Ausbildung durch die wirtschaftliche Frauenschule zu gedenken!

Anfragen und Anmeldungen sind zu richten an Fräulein v. Kortzfleisch, Hannover, Hildesheimerstraße 23, oder Freifrau Schenk zu Schweinsbera, Nieder-Osleiden (Oberhessen).