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Die wunderbare Musik im Hause Goethe’s

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: B. S.
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Titel: Die wunderbare Musik im Hause Goethe’s
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 26, S. 416
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[416] Die wunderbare Musik im Hause Goethe’s (vergl. Nr. 16 der Gartenlaube) findet in folgendem Fall ein Gegenstück, welches den Schlüssel zu manchem ähnlichen Räthsel bieten dürfte. In einem Hause zu R. vernahmen Einwohner und Vorbeigehende im März d. J. eigenthümliche Töne, die mit kleinen Unterbrechungen erklangen und von Manchen mit dem leisen Summen von Orgelpfeifen, von Andern mit den Tönen eines Fagotts, einer Windharfe oder Mundharmonika verglichen wurden. Nach vielen fruchtlosen Nachforschungen in Oefen und Schlöten ergab sich folgender Sachverhalt. In einer Fensterscheibe der Küche war zwischen zwei, im spitzen Winkel zusammenstoßenden Sprüngen eine lange schmale Glaszunge entstanden, deren breiterer Grund im Falze des Rahmens festsaß, während ihre Spitze und Ränder durch das Eis so weit nach außen gedrängt waren, daß sie frei hervorragten. Dieser Glassplitter, welcher vollkommen der Zunge einer Mundharmonika glich, wurde von der kalten zuströmenden Luft in Erzitterungen versetzt, die nur dann aufgehoben wurden, wenn durch Oeffnung der dem Fenster gegenüberliegenden Küchenthür ein Gegenzug entstand. Das Tönen verstummte sogleich, als ein Holzspähnchen in die klaffende Spalte der Glasscheibe eingeführt wurde.
B. S.