Die zween Hunde

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Textdaten
Autor: Gottlieb Konrad Pfeffel
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Titel: Die zween Hunde
Untertitel:
aus: Poetische Versuche. 3. Theil, 2. Buch. S. 73-74
Herausgeber:
Auflage: 4. rechtmäßige, verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1803
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: Tübingen
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[73]
Die zween Hunde.
An meinen August.

Ein Junker hielt sich ein Paar Hunde;
Es war ein Pudel und sein Sohn.
Der junge, Namens Pantalon,
Vertrieb dem Herrchen manche Stunde.

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Er konnte tanzen, Wache stehn,

Den Schubkarrn ziehn, ins Wasser gehn,
Und alles dieses aus dem Grunde.
Der schlaue Fritz, des Jägers Kind,
War Lehrer unsers Hunds gewesen,

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Und dieser lernte so geschwind,

Als mancher Knabe kaum das Lesen.
Einst fiel dem kleinen Junker ein,
Es müßte noch viel leichter seyn,
Den alten Hund gelehrt zu machen. –

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Herr Schnurr war sonst ein gutes Vieh,

Doch seine Herrschaft zog ihn nie,
Zu solchen hochstudierten Sachen;
Er konnte blos das Haus bewachen.
Der Knabe nimmt ihn vor die Hand

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Und stellt ihn aufrecht an die Wand,
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Allein der Hund fällt immer wieder

Auf seine Vorderfüße nieder.
Man rufet den Professor Fritz,
Auch der erschöpfet seinen Witz;

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Umsonst, es will ihm nicht gelingen

Den alten Schüler zu bezwingen.
Vielleicht, sprach Fritze, hilft der Stock:
Er holt den Stock, man prügelt Schnurren;
Noch bleibt er steifer als ein Bock,

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Und endlich fängt er an zu murren.

Was wollt ihr, sprach der arme Tropf,
Ihr werdet meinen grauen Kopf
Doch nimmermehr zum Doctor schlagen;
Geht, werdet durch mein Beyspiel klug,

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Ihr Kinder, lernet itzt genug,

Ihr lernt nichts mehr in alten Tagen.