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Diskussion:ADB:Eisenbart, Johann Andreas

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Der Taufschein hat folgenden Wortlaut: 1)

„Eisenbarth. Daß Hannß Andreas von ehrl. Christl. Catholischen Eltern, dem Ehrenvesten und Kunstreichen, Herrn Mathia Eisenbarthen, Bürgern, Oculist, Stein- und Bruchschneidern alhier., zu Obern Vietach, Dann auch seiner ehel. Haußfrauen, Maria Magdalena, Gebohrene.. und von dem Wohl Ehrenvesten und wohlgelehrten, Herrn Johann Spengler, damahligen Pfarrer unter auffgelegter Hand der 3. Herrn Gevattern, alß des Wohl Edel Gebohrnen und Gestrengen, Herrn Andresen Wilhelmen von Satzenhoff auf Mießbach und Guetenfürst, des Ehrenvesten und Wohlweisen, Herrn Andreas Schnabels, Raths Bürgern alhier, dann auch des Ehrenvesten und Wohlvornehmen, Herrn Johann Schwertführers, Richters zu Tiefenbach Anno 1663, im Monat Martij den 27. nach Christl. Cathol. Brauch in alhiesiger Pfarrkirchen S. Johannis Baptistae alda zu besagten Obern Viehtach ·getaufft worden, wird Crafft dieß von eichen unterschriebener Handschrift und aufgedrückter gewöhnlichen Petschafft hiermit attestiret und bezeiget. Geben Obern Vietach, am 11. Aug. 1678. M. Johann Wollher Pfarrer.“

Das Bischöfliche Ordinariat in Regensburg bestätigte in einer förmlichen Urkunde vom 27. März 1963, daß die in der Abschrift des Taufscheins genannten Pfarrer Spenger und Wolherr in den angegebenen Jahren in Oberviechtach amtiert haben. Eisenbarth wurde demnach am 27. März 1663 in Oberviechtach geboren. Das auf dem Grabstein angegebene Geburtsjahr ist falsch; Eisenbarth wurde 1663, nicht 1661, geboren. Der V a t e r Mathias Eisenbarth war Oculist (Augenarzt), Bruch- und Steinschneider, also Wundarzt, in Oberviechtach. Der Ort hatte im Dreißigjährigen Krieg sehr gelitten. Die Häuser waren zerstört, die meisten Einwohner umgekommen. Vater Eisenbarth musste sich daher sein Brot als W a n d e r a r z t bei den wenigen Kranken in Oberviechtach und Umgebung sehr mühsam verdienen. 10 Jahre blieb der junge Eisenbarth in Oberviechtach und besuchte dort die Schule. Die Eindrücke, die Eisenbarth als Kind empfing, waren für sein ganzes Leben bestimmend.

1) Der genannte T a u f s c h e i n wurde Im Jahr 1678 ausgestellt, also 14 Jahre nach Geburt Eisenbarths. Offenbar benötigte ihn der junge Eisenbarth damals als Beleg. Der Taufschein hat folgenden Wortlaut:

Eisenbarth. Daß Hannß Andreas von ehrl. Christl. Catholischen Eltern, dem
Ehrenvesten und Kunstreichen, Herrn Mathia Eisenbarthen, Bürgern, Oculist,
Stein- und Bruchschneidern alhier, zu Obern Vietach, Dann auch seiner ehel.
Haußfrauen, Maria Magdalena, Gebohrne ... und von dem Wohl Ehrenvesten
und wohlgelehrten, Herrn Johann Spengler damahligen Pfarrer unter auffglegter
Hand der 3. Herrn Gevattern, alß des Wohl Edel Gebohrnen und Gestrengen,
Herrn Andresen Wilhelmen von Satzenhoff auff Mießbach und Guetenfürst,
des Ehrenvesten und Wohlweisen, Herrn Andreae Schnabels, Raths Bürgern
alhier, dann auch des Ehrenvesten und Wohlvornehmen, Herrn Johann
Schwertführers, Richtern zu Tiefenbach Anno 1663, im Monath Martij den 27.
nach Christl. Cathol. Brauch in alhiesiger Pfarrkirchen S. Johannis Baptistae
alda zu besagten 0 b e r n V i e h t a c h getaufft worden, wird Crafft dieß von
eichen unterschriebener Handschrifft und aufgedrückten gewöhnlichen Petschafft
hiermit attestiret und bezeuget. Geben Obern Vietach, den 11. Aug. 1678
M. Johann Jacob Wollherr Pfarrer

Bei der Abschrift aus dem Pfarrbuch hat der Schreiber, Pfarrer Wollherr, offensichtlich eine Zeile aus Versehen ausgelassen ( . ), denn es fehlt der Geburtsname der Ehefrau, der sicherlich angegeben war, auch gibt der Text hier keinen Sinn. Die Urkunde liegt im Landesarchiv Altenburg, Bezirk Leipzig, Akten der Landesregierung Nr. 4872, Blatt 14.

Bei seinem Schwager Biller in Bamberg erlernte er das Handwerk seines Vaters. Nach zehnjähriger Lehrzeit legte Eisenbarth 1684 seine Gehilfenprüfung ab und machte sich 1685 selbständig. Er war inzwischen zum evangelischen Glauben übergetreten und begab sich nach Altenburg in Thüringen. 2) Im Jahre 1686 erteilte ihm Herzog Friedrich I. von Sachsen Altenburg ein Privileg. Damit begann eine Laufbahn ohnegleichen.

Der V a t e r Mathias Eisenbarth war Oculist (Augenarzt), Bruch- und Steinschneider, also Wundarzt, in Oberviechtach. Der Ort hatte im Dreißigjährigen Krieg sehr gelitten. Die Häuser waren zerstört, die meisten Einwohner umgekommen. Vater Eisenbarth musste sich daher sein Brot als W a n d e r a r z t bei den wenigen Kranken in Oberviechtach und Umgebung sehr mühsam verdienen. 10 Jahre blieb der junge Eisenbarth in Oberviechtach und besuchte dort die Schule. Die Eindrücke, die Eisenbarth als Kind empfing, waren für sein ganzes Leben bestimmend.

2) Diese Lebensangaben finden sich In einem L e b e n s 1 a u f, den Eisenbarth schrieb, als er sich am 27. Juni 1686 an Herzog Friedrich I. von Sachsen-Altenburg wandte und um Erteilung eines Privilegs bat. Darin heißt es: „mein Vater selig ist gewesen Matthias Eisenbarth, Oculist, Bruch. und Steinschneider zu Viehetach, 3 Meilen von Regensburg, woselbst ich auch In die Schule gangen, und nachdem mein lieber Vater verstorben in meiner Jugend, bin ich zu meinem Schwager Herrn Alexander Billern, Kaiserlich und Fürstlich privilegiertem berühmbten Oculisten, Bruch (und) Steinschneitter und Arzt in der Stadt Bamberg in dem 10. Jahre kommen, habe auch 10 Jahre in dieser Kunst bey ihm gelernet, ich bin aber auf guttbefinden der Meinigen, und meiner Freunde, vermeinende Gott einen gefälligen Dienst zu thuen, in ein Kloster gebracht, auch darinnen ein halb Jahr blieben, aber weilen mir dieses Klosterleben nie nicht gefallen, habe ich mich aus demselben wieder begeben und beschlossen, mit meiner erlernten Kunst Gott und meinen Nechsten zu diehnen.“

Dieser Lebenslauf befindet sich im gleichen Akt wie der Taufschein im Landesarchiv Altenburg, Bezirk Leipzig, Akten der Landesregierung Nr. 4872, Blatt 12.

Eisenbarth spricht darin nur von Viechtach, nicht von Oberviechtach. Aber das ist kein Widerspruch. Beide Orte wurden damals, wie auch häufig noch heute, als Viechtach bezeichnet, wobei unser Viechtach das obere, also Oberviechtach war. In dem amtlichen Prüfungsbericht vom 29. Juli 1686 (Stadtarchiv Oberviechtach 1 - 1101, Blatt 35/38) wird ausdrücklich bescheinigt, dass Eisenbarth „von Ober Viechta bürtig“ sei.

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