Diskussion:Allgemeines Deutsches Kommersbuch:174

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Ausführliche Variante

Lindenwirtin
1. Keinen Tropfen im Becher mehr
Und der Beutel schlaff und leer,
Lechzend Herz und Zunge,
Angetan hat's mir dein Wein,
Deiner Äuglein heller Schein
|: Lindenwirtin, du junge! :|

2.a "Angekreidet wir hier nicht,
weil's an Kreide uns gebricht",
lacht die Wirtin heiter.
"Hast du keinen Heller mehr,
Gib zum Pfand dein Ränzel her,
|: Aber trinke weiter." :|

2.b Und die Wirtin lacht und spricht:
"In der Linde gibt es nicht,
Kreid' und Kerbholz leider;
Hast du keinen Heller mehr,
Gib zum Pfand dein Ränzel her,
|: Aber trinke weiter." :|

3. Tauscht der Bursch sein Ränzel ein,
Gegen einen Krug voll Wein,
Tät' zum Geh'n sich wenden.
Spricht die Wirtin: "Junges Blut,
Hast du Mantel, Stab und Hut,
|: Trink und laß dich pfänden." :|

4. Da vertrank der Wanderknab'
Mantel, Hut und Wanderstab,
Sprach betrübt: "Ich scheide.
Fahre wohl du kühler Trank,
Lindenwirtin jung und schlank,
|: liebliche Augenweide :|
(oder )|: Schönste Augenweide." :|

5. Spricht zu ihm das schöne Weib:
"Hast ja noch ein Herz im Leib,
Laß' mir's, trauter Wand'rer!
oder (Laß' es mir zum Pfande!")
Was geschah, ich tu's euch kund:
Auf der Wirtin rotem Mund
|: brannte heiß ein and'rer! :|
(oder) |: Heiß ein andrer brannte! :|

6. Der dies neue Lied erdacht,
Sang's in einer Sommernacht
Lustig in die Winde.
Vor ihm stand ein volles Glas,
Neben ihm Frau Wirtin saß
|: Unter der blühenden Linde :|


Fakultätsstrophen
(mündlich überliefert)

Theologe
a) Auch ein Herr Theologus
bat sie schüchtern um einen Kuß,
unter der blühenden Linde.
Und Frau Wirtin tat es gern,
gab ihm einen im Namen des Herrn
|: unter der blühenden Linde :|

b)
Wißt ihr, wer der Knabe war,
blau von Aug' und blond von Haar?
's war ein Theologe,
der der Theologei zum Hohn
aus dem Kasten war entfloh'n
|: unter die blühende Linde :|

Jurist:

Daß sie küßte der Jurist,
gar nicht zu verwundern ist,
denn es ist nichts Schlechtes;
hängt ja doch das Wort: jus, jus,
eng zusammen mit dem Kuß,
|: denn er ist was "Rechtes". :|

Mediziner:

a) Und der Mediziner spricht:
"Euch, Frau Wirtin, küss' ich nicht,
wegen der Bazillen.
Doch ihr habt ein Töchterlein,
weil das ist so nett, so fein,
na, um Gottes Willen,
riskier' ich die Bazillen."

b) Kam ein andrer Medikus,
bat Frau Wirtin um einen Kuß,
unter der blühenden Linde.
Sprach Frau Wirtin: "Fahre wohl,
denn du stinkst ja nach Karbol
|: unter der blühenden Linde. :|

Zahnarzt:

Und der Zahnarzt gar nicht faul,
greift Frau Wirtin in das Maul,
unter der blühenden Linde.
Denkt, sie braucht ja ganz gewiß
nach dem Kuß ein neu' Gebiß
|: unter der blühenden Linde. :|

Philosoph:

a) Und der Philosoph, nicht dumm,
bat sie um ein osculum,
wenn auch nur ein kleines;
doch Frau Wirtin lacht und spricht:
"Auf lateinisch küßt man nicht!"
|: Und sie gab ihm keines. :|

b) Doch ein Philosoph, nicht dumm,
bat sie um ein osculum,
unter der blühenden Linde;
doch da spricht Frau Wirtin: "Nein !
Denn man küßt nicht auf Latein
|: unter der blühenden Linde :|

Philologe:

Von der klass'schen Philologei
war ja auch ein Sohn dabei,
unter der blühenden Linde.
Lehrte einst doch schon Catull,
Horaz, Ovid und auch Tibull:
|: Küssen ist keine Sünde! :|

Germanist:

Auch ein Germanist errang
sich der Wirtin Minnedank;
doch er tät' ihr künden,
wie in grauer Väterzeit
Liebe geendet mit Herzeleid
|: durch ein Blatt einer Linden. :|

Pharmazeut:

Und vom vielen Küssen wund
war der Wirtin roter Mund,
horae vespertinae.
Kam ein Pharmazeut daher
und besah sich das Malheur:
|: Recipe vaselinae! :|

Techniker:

a) Hört ihr nun den Technikus,
seine Meinung über'n Kuß:
Küssen gehöret zur Technik.
Denn zwei Pole zieh'n sich an,
wenn auch nur auf momentan,
|: unter der blühenden Linde :|

b) Kam ein fescher Technikus,
bat Frau Wirtin um einen Kuß,
unter der blühenden Linde.
Doch vor lauter r2pi
kam er doch zum Küssen nie,
|: unter der blühenden Linde. :|

Elektrotechniker:

Auch ein Elektrotechnikus
bat Frau Wirtin um einen Kuß,
unter der blühenden Linde.
Und Frau Wirtin war ihm hold,
gab ihm einen von tausend Volt,
|: unter der blühenden Linde. :|

Mathematiker:

Und ein Mathematikus
bat Frau Wirtin um einen Kuß,
unter der blühenden Linde.
Aus dem einen wurden zwei,
aus den zweien 'ne unendliche Reih',
|: unter der blühenden Linde :|

Physiker:

Horch', da kommt ein Physikus,
raubt der Wirtin Kuß auf Kuß,
unter der blühenden Linde.
Und sie spricht: "Er ist ein Mann,
der recht thermisch küssen kann,
|: unter der blühenden Linde!" :|


Chemiker

a) Auch ein junger Chemikus
bat Frau Wirtin um einen Kuß,
unter der blühenden Linde.
Er hat sie zu stark jonisiert,
sodaß sie sauer reagiert,
|: unter der blühenden Linde. :|

b)Und der Studio der Chemie
saß der Wirtin vis-a-vis,
von Geburt viel schlauer.
Er erhob sein volles Glas,
prüft mit Lakmus: Was ist das ? -
|: Die Reaktion war sauer. :|

Veterinär:

Kam ein Veterinär dazu,
führt am Halfter eine kranke Kuh,
unter die blühende Linde,
Kaum tat er die Wirtin seh'n,
ließ er gleich das Rindvieh steh'n,
|: unter der blühenden Linde :|

Agrarier:

a) Ein Student der Landwirtschaft
kam auf seiner Wanderschaft
unter die blühende Linde.
Hätt' Frau Wirtin gern geküßt,
doch er stank so sehr nach Mist,
|: daß sie entfloh geschwinde :|

b) Noch ein Sohn der Landwirtschaft
kam auf seiner Wanderschaft
unter die blühende Linde.
Doch Frau Wirtin ihn nicht küßt,
denn er stank so sehr nach Mist,
|: unter der blühenden Linde :|

Welthändler:

Auch ein junger Handelsmann
hielt bei der Frau Wirtin an,
unter der blühenden Linde.
Und bei einem Kruge Wein's,
wurden sie bald handelseins,
|: küßten sich unter der Linde. :|

Hütteningenieur:

Auch so ein rußiger Hüttenmann,
trug sich um ein Küßchen an,
unter der blühenden Linde.
Keinem gab sie mehr 'nen Kuß -
weil sie sich jetzt waschen muß,
|: unter der blühenden Linde. :|

Fuchsmajor:

Und der hohe Fuchsmajor
warnt die Füchse bang davor,
in Coleur zu küssen.
Wenn es aber niemand sieht,
wenn's im Dunkels stets geschieht,
|: kann er's nur begrüßen. :|

Schlußstrophe

Als der Lindenwirt es sah,
was mit seiner Frau geschah,
hielt er es für Sünde.
Und er nahm den Wanderstab,
prügelte den Wanderknab',
|: unter der blühenden Linde. :|



1. Nulla gutta in poculo,
Nullus as in marsupio,
Languent cor et ora.
Vinum tenet lucidum
Me et nitor luminum,
Hera o decora!

2. "Notare creta non est mos,
Deficiente ea nos",
Hospita ridere.
"Si habes assem nullum iam -
Pigneri pone perulam,
Perge sed sorbere!"

3. Commutata perula
Cum spumante situla,
Ille vult meare.
Dicit hera: "Bibedum!
Laenam, baclum, pileum
Debes pignerare!"

4. Puer bibens perdit tum
Laenam, baclum, pileum,
Maestus dixit: "Cedo,
Vale, potio frigida
Et procera hospita,
Luminum dulcedo!"

5. Dixit pulchra femina:
"Si habebis pectora,
Mihi pignerato!"
Quid sit factum, narro nunc,
Ardens os in ore tunc,
Arsit inflammato.

6. Cantum qui hunc cecinit,
Nocte leni tetigit
Auras laeta mente.
Pocula sunt posita,
Iuxta sedit hospita
Tilia sub florente.


Keinen Tropfen im Becher mehr

1. Keinen Tropfen im Becher mehr und der Beutel schlaff und leer, lechzend Herz und Zunge. Angetan hat mir's dein Wein, deiner Äuglein heller Schein, [: Lindenwirtin, du junge! :]

2. "Angekreidet wird hier nicht, weil's an Kreide uns gebricht", lacht die Wirtin heiter. "Hast du keinen Heller mehr, gib zum Pfand dein Ränzel her, [: aber trinke weiter!" :]

3. Tauscht der Bursch sein Ränzel ein gegen einen Krug voll Wein, tät' zum Geh'n sich wenden. Spricht die Wirtin: "Junges Blut, hast ja Mantel, Stab und Hut; [: trink und laß dich pfänden!" :]

4. Da vertrank der Wanderknab' Mantel, Hut und Wanderstab, sprach betrübt: "Ich scheide. Fahre wohl, du kühner Trank, Lindenwirtin jung und schlank, [: liebliche Augenweide!" :]

5. Spricht zu ihm das schöne Weib: "Hast ja noch ein Herz im Leib; laß mir's trauter Wand'rer!" Was geschah, ich tu's euch kund: auf der Wirtin rotem Mund [: brannte heiß ein and'rer. :]

6. Der dies neue Lied erdacht, sang's in einer Sommernacht lustig in die Winde. Vor ihm stund ein volles Glas, neben ihm Frau Wirtin saß [: unter der blühenden Linde. :]

Fakultätsstrophen

Theologe:

Auch ein Herr Theologicus bat sie schüchtern um einen Kuß unter der blühenden Linde. Und Frau Wirtin tat es gern, gab ihm einen im Namen des Herrn [: unter der blühenden Linde. :]

Jurist:

Daß sie küßte der Jurist, gar nicht zu verwundern ist, denn es ist nichts Schlechtes: Hängt ja doch das Wort: ius, ius, eng zusammen mit dem Kuß, [: denn er ist was "Rechtes". :]

Mediziner:

a) Und der Mediziner spricht: "Euch, Frau Wirtin, küß ich nicht, wegen der Bazillen. Doch ihr habt ein Töchterlein, weil das ist so nett, so fein, na, um Gottes Willen, riskier' ich die Bazillen."

b) Kam ein and'rer Medikus, bat Frau Wirtin um einen Kuß, unter der blühenden Linde. Sprach Frau Wirtin: "Fahre wohl, denn du stinkst ja nach Karbol" [: unter der blühenden Linde. :]

Zahnarzt:

Und der Zahnarzt gar nicht faul, greift Frau Wirtin in das Maul, unter der blühenden Linde. Denkt, sie braucht ja gewiß nach dem Kuß ein neu' Gebiß [: unter der blühenden Linde. :]

Philosoph:

Und der Philosoph nicht dumm, bat sie um ein osculum, wenn auch nur ein kleines. Doch Frau Wirtin lacht und spricht: "Auf lateinisch küßt man nicht!" [: und sie gab ihm keines. :]

Philologe:

Von der klass'schen Philologei war auch ein Sohn dabei, unter der blühenden Linde. Lehrte einst doch schon Catull, Horaz, Ovid und auch Tibull: [: Küssen ist keine Sünde!:]

Germanist:

Auch ein Germanist errang sich der Wirtin Minnedank; doch er tät' ihr künden, wie in grauer Väterzeit Liebe geendet mit Herzeleid [: durch ein Blatt einer Linden. :]

Pharmazeut:

Und vom vielen Küssen wund ward der Wirtin roter Mund, horae vespertinae. Kam ein Pharmazeut daher und besah sich das Malheur: [: Recipe vaselinae! :]

Techniker:

a) Hört ihr nun den Technikus, seine Meinung über'n Kuß: Küssen gehöret zur Technik. Denn zwei Pole zieh'n sich an, wenn auch nur auf momentan, [: unter der blühenden Linde. :]

b) Kam ein fescher Technikus, bat Frau Wirtin um einen Kuß, unter der blühenden Linde. Doch vor lauter r2p kam er doch zum Küssen nie, [: unter der blühenden Linde.:]

Elektrotechniker:

Auch ein Elektrotechnikus bat Frau Wirtin um einen Kuß, unter der blühenden Linde. Und Frau Wirtin war ihm hold, gab ihm einen von tausend Volt, [: unter der blühenden Linde. :]

Mathematiker:

Und ein Mathematicus bat Frau Wirtin um einen Kuß, unter der blühenden Linde. Aus dem einen wurden zwei, aus den zweien 'ne unendliche Reih', [: unter der blühenden Linde. :]

Physiker:

Horch, da kommt ein Physikus, raubt der Wirtin Kuß auf Kuß, unter der blühenden Linde. Und sie spricht: "Er ist ein Mann, der recht thermisch küssen kann, [: unter der blühenden Linde!" :]

Chemiker:

a) Auch ein junger Chemikus bat Frau Wirtin um einen Kuß, unter der blühenden Linde. Er hat sie zu stark ionisiert, sodaß sie sauer reagiert, [: unter der blühenden Linde. :]

b) Und der Studio der Chemie saß der Wirtin vis-à-vis, von Geburt viel schlauer. Er erhob sein volles Glas, prüft mit Lackmus: Was ist das? - [: Die Reaktion war sauer. :]

Veterinär:

Kam ein Veterinär dazu, führt am Halfter eine kranke Kuh, unter die blühende Linde. Kaum tat er die Wirtin seh'n, ließ er gleich das Rindvieh steh'n, [:unter der blühenden Linde. :]

Agrarier:

Ein Student der Landwirtschaft kam auf seiner Wanderschaft unter die blühende Linde. Hätt' Frau Wirtin gern geküßt, doch er stank so sehr nach Mist, [: daß sie entfloh geschwinde! :]

Welthändler:

Auch ein junger Handelsmann hielt bei der Frau Wirtin an, unter der blühenden Linde. Und bei einem Kruge Wein's wurden sie bald handelseins, [: küßten sich unter der Linde. :]

Hütteningenieur:

Auch so ein rußiger Hüttenmann trug sich um ein Küßchen an, unter der blühenden Linde. Keinem gab sie mehr 'nen Kuß - weil sie sich jetzt waschen muß, [: unter der blühenden Linde. :]

Freiwillige Feuerwehr

Kommt ein Mann der Feuerwehr von einem Einsatz zum Wirtshaus her, und sein Durscht is net zwida. Doch als er die Wirtin sieht, ihm im Herzen ein Funken sprüht, [: und es brennt schon wieder.:]

Gymnasiast

Auch ein junger Gymnasiast, der da seuftzte unter der Last vieler Schualrbeiten, sprach zur Wirtin Töchterlein: "Küsse mich, o Mägdelein, [: aber sag’s nicht weiter!":]

Fuchs

Auch ein junge Füchselein kehrte bei der Frau Wirtin ein einstens mitternächtlich. Und er zeigt’ der Wirtin vor, was er erlernt vom Fuchsmajor, [: und das war beträchtlich! :]

Bursch

Auch ein flotter Bursche fein kehrte bei der Frau Wirtin ein unter der blühenden Linde. Tauschte mit ihr Kuß um Kuß, plötzlich aber rief er "Schluß!", [:denn sonst wär er verdurstet. :]

Philister

Kam auch ein bemoostes Haupt, küßt die Wirtin unerlaubt auf die kalte Schulter. Doch die Wirtin spricht "Mein Sohn, du in deiner Position wirst dir schon das Küssen was kosten lassen müssen.

Fuchsmajor:

Und der hohe Fuchsmajor warnt die Füchse bang davor, in Couleur zu küssen. Wenn es aber niemand sieht, wenn's im Dunkeln stets geschieht, [: kann er's nur begrüßen. :]

MKV

Auch ein Studio des MKV wollte küssen des Wirten Frau unter der blühenden Linde. Kam der Lindenwirt herbei, bracht’ ihm die Prinzipien bei [: mit einer spanischen Rinde. :]

Schlußstrophe:

Als der Lindenwirt es sah, was mit seiner Frau geschah, hielt er es für Sünde. Und der nahm den Wanderstab, prügelte den Wanderknab', [: unter der blühenden Linde.:]

Krambambuli

1. Krambambuli, das ist der Titel des Trank's, der sich bei uns bewährt; er ist ein ganz probates Mittel, wenn uns was Böses widerfährt. [: Des Abends spät, des Morgens früh trink` ich mein Glas Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

2. Hielt' Jupiter in seinem Reiche noch jetzt ein stattliches Bankett; wenn unter der geweihten Eiche das Göttervolk Redouten hätt', [: es gäbe nach der Symmetrie erst Nektar, dann Krambambuli, Krambimbambambuli, Krambambuli! :]

3. O wär' Homerus noch am Leben und Flaccus und Anakreon, wie würden sie dich nicht erheben, du trüg'st den Efeukranz davon! [: Catull schrieb' eine Elegie zum Lobe des Krambambuli, Krambimbambambuli, Krambambuli! :]

4. Bin ich im Wirtshaus abgestiegen, gleich einem großen Kavalier, dann lass’ ich Brot und Braten liegen und greife nach dem Pfropfenzieh'r; [: dann bläst der Schwager tantari zu einem Glas Krambambuli, Krambimbam-bambuli, Krambambuli! :]

5. Reißt mich's im Kopf, reißt mich's im Magen, hab' ich zum Essen keine Lust; wenn mich die bösen Schnupfen plagen, hab ich Katarrh auf meiner Brust: [: Was kümmern mich die Medici? Ich trink mein Glas Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

6. Wär' ich zum großen Herrn geboren, wie Kaiser Maximilian, wär' mir ein Orden auserkoren, ich hängte die Devise dran: [: "Toujours fidèle et sans souci, c'est l'ordre du Crambambouli, Crambimbambambuli, Crambambuli! ":]

7. Ist mir mein Wechsel ausgeblieben, hat mich das Spiel labet gemacht, hat mir mein Mädchen nicht geschrieben, ein'n Trauerbrief die Post mir gebracht: [: dann trink' ich aus Melancholie ein volles Glas Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

8. Ach, wenn die lieben Eltern wüßten der Herren Söhne große Not, wie sie so flott verkeilen müßten, sie weinten sich die Äuglein rot! [: Indessen tun die Filii sich bene beim Krambambuli, Krambimbambambuli, Krambambuli! :]

9. Doch hat der Bursch kein Geld im Beutel, so pumpt er die Philister an und denkt: es ist doch alles eitel, vom Burschen bis zum Bettelmann;[: denn das ist die Philosophie im Geiste des Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

10. Und fällt der Bursche durchs Examen, so schert er sich den Teufel drum; er reiset doch in Gottes Namen keck in der ganzen Welt herum und denkt: [: Das war verlor'ne Müh! Doch Mut, mir bleibt Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

11. Dich ehren große Herren, Prinzen, bei Tafel zierst du das Dessert, in böhm- und ung'rischen Provinzen hält dich der Adel hoch im Wert. [: Da trinken du, er, wir, ihr, sie, Krambambuli, Krambambuli, Krambimbambambuli, Krambambuli! :]

12. Soll ich für Ehr' und Freiheit fechten, für's Vaterland zum Tode geh'n, so blitzt der Stahl in meiner Rechten, ein Freund wird mir zur Seite steh'n. [: Ich sprech' zu ihm: "Mon cher ami, zuvor ein Glas Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

13. Ihr dauert mich, ihr armen Toren, ihr liebet nicht, ihr trinkt nicht Wein: zu Eseln seid ihr auserkoren, und dorten wollt ihr Engel sein, [: sauft Wasser, wie das liebe Vieh, und meint, es sei Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli ! :]

14. Sollt’ ich dereinst zur Hochzeit schreiten mit einer tugendhaften Braut, so lass' ich kein groß’ Mahl bereiten, wenn mich der Priester angetraut, [: dann geb' ich ohne Zer'monie Kaffee, Bisquit, Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

15. Krambambuli soll mir noch munden, wenn jede andre Freude starb, wenn mich Freund Hein beim Glas gefunden und mir die Seligkeit verdarb: [: ich trink mit ihm in Kompagnie das letzte Glas Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

16. Wer wider uns Krambambulisten sein hämisch Maul zur Mißgunst rümpft, den halten wir für keinen Christen, weil er auf Gottes Gabe schimpft; [: ich gäb' ihm, ob er Zeter schrie, nicht einen Schluck Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

17. Im Elsaß ist es gang und gebe, der Kranke wird manipuliert. Ob ich die Kunst gleich nicht erhebe, durch Streichen wird doch viel kuriert. [ :Ihr Schüler des Cagliostri, bestreichet mit Krambambuli, Krambim-am-bambuli, Krambambuli! :]

18. Wie sehr verschieden sind die Moden in Spanien, Schweiz und Engeland: es machet sich auf deutschem Boden der Adel durch das "von" bekannt, [: in Polen durch die Silbe "li", die hast auch du, Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

19. Weil ich so viel von die geschrieben, von dir gered't, an dich gedacht, bist du mir stets im Sinn geblieben, wenn ich geschlafen und gewacht. [: Nicht wahr? Die alten Practici, sie träumen bei Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

20. Du dienst in allen Fakultäten, in jeder Kunst und Profession, dem Maler, Töpfer und Poeten, dem Musen und dem Martis-Sohn, [: dem Lehrer, der Chiromantie, ja jedermann, Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

21. Wenn ich mich irgendwo verletzet, aus Unvorsichtigkeit verbrannt, gehaut, geschnitten und gequetscht und wie der Schaden sonst genannt: [: ich rufe nicht die Chirurgie, mich heilet der Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

22. Die Traurigkeit kannst du verscheuchen, den Faulen machest du geschwind, die Zankenden kannst du vergleiche, die Zornigen machst du gelind. [: Gestärkt sind die Schwachmatici durch deine Macht, Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

23. Seh' ich wo lust'ge Brüder trinken, erhitzt vom Bier, belebt vom Wein, ich folge niemals ihren Winken. Wer mag in solchem Zirkel sein? [: Allein, ich frag': "Est-il permis?" Find ich sie beim Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

24. In den vortrefflichen Palästen, die Preußens Friedrich sich erbaut, da war der Wirt mit seinen Gästen mit deinen Flaschen auch vertraut. [: Der Philosoph von Sans Souci traktierte mit Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

25. Die Erde dreht sich um die Sonne, wie ich um dich, gefülltes Glas! Denn du versprichst mir viele Wonne, doch auch deswegen tu ich das: [: Die Lehre des Copernici verbreit' ich mit Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]

26. Hört! Sinnet auf dergleichen Dinge, die für die Nachwelt wichtig sind! Glück auf, daß euer Fleiß gelinge! Wer ist so weise und er find't [: die Quadraturum circuli? Sucht sie nur beim Krambambuli, Krambim-bam-bambuli, Krambambuli! :]