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Dreimal selig bist du doch!

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Textdaten
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Autor: Albert Kleinschmidt
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Titel: Dreimal selig bist du doch!
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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Dreimal selig bist du doch!

Dreimal selig bist Du doch,
Seist Du noch so arm an Segen,
Darfst das müde Haupt Du noch
Still ans Herz der Mutter legen!
Wie von Gottes Hauch wird Deine
Starre Brust dort mild und weich;
Jener Friedensstatt ist keine,
Keine sonst auf Erden gleich.

Auch im Tempelraum umfließt
Dich des Trostes lindes Wehen,
Und des Friedens Quell erschließt
Ueberall sich frommem Flehen.
Aber ob gebeugt von Schmerzen
Ob gewiegt vom Meer der Lust –
Stets am nächsten Gottes Herzen
Bist du an der Mutter Brust!

Göttliches Geheimniß ruht
Ueber dieser Segensquelle,
Die so sanft den schweren Muth
Spült hinweg wie Lethes Welle.
Selig fühlst Du’s im Gemüthe:
Was im Mutterherzen schlägt,
Ist ein Pulsschlag jener Güte,
Die das Weltall liebend trägt.

Ob die Liebe Dich verließ,
Ob die Freundschaft Dich vergessen,
Ob Dich alle Welt verstieß:
Eines bleibt, was Du besessen!
Die das Dasein Dir gegeben,
Liebt Dich, bis ihr Auge bricht;
Vor der Mutter theurem Leben
Endet ihre Liebe nicht.

Darum selig bist Du doch,
Seist Du noch so arm an Segen,
Darfst das müde Haupt Du noch
Still ans Herz der Mutter legen!
Wie von Gottes Hauch wird Deine
Starre Brust dort mild und weich;
Jener Friedensstatt ist keine,
Keine sonst auf Erden gleich!  Albert Kleinschmidt.