Dresdner Straßenansichten vom Jahre 1678 Tafel E

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Tafel D Dresdner Straßenansichten vom Jahre 1678 (1892) von Otto Richter
Tafel E
Tafel F
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Tafel E.[Bearbeiten]

Schloßgasse.[Bearbeiten]

1. Ostflügel des kurfürstlichen Schlosses, erbaut um 1592, theilweise umgestaltet nach dem Schloßbrande von 1701. Vgl. Steche, die Bauten von Dresden S. 46.
2. Oberhofprediger-Wohnung bis 1739 (vgl. Tafel F Nr. 15), seitdem zum kurf. Schlosse gehörig.
3. Joh. Jakob Erhard, Goldschmied (1695). 1789 zum kurf. Schlosse erkauft.
4. Frau Dr. Drewer (1695). 1726 zum kurf. Schlosse erkauft.
5. Frau Maria Sibylla Hübner (1695). Von 1799 bis 1823 im Besitze des Appellationsraths Dr. Chr. Gottfr. Körner – Kat.-Nr. 320 (750), Taschenberg Nr. 1 (Jung).
6. George Gottfr. Backstroh, Kammermusikus (1695). Kat.-Nr. 319 (749), Schloßgasse Nr. 15, jetzt Nr. 23 (Kremmler).
7. Dr. Martin Geyer’s, Oberhofpredigers, Wittwe (1695). Kat.-Nr. 318 (748), Schloßgasse Nr. 14, jetzt Nr. 21 (Schmitt).
8. Justus Samuel Bergkmann’s, Hofraths, Wittwe (1695). Ende des 16. Jahrh. Seifart von Lüttichau, dann Dietrich von Grünrodt, im 17. Jahrh. Dr. Gabriel Tüntzel, später dem Goldschmied und Ratsherrn Paul Zincke gehörig, 1817 von dem Schweizerbäcker Jouvenal erkauft. – Kat.-Nr. 317 (747), Schloßgasse Nr. 13, jetzt Nr. 19 (Adam).
9. Christoph Zincke, Goldschmied (1695). Vorher seinem Vater Paul Zincke gehörig, 1807 von dem Italiener Sala erkauft. – Kat.-Nr. 316 (746), Schloßgasse Nr. 12, jetzt Nr. 17 (Weis).
10. Vincent Adrian Bräuer, kurf. Kammerdiener (1695). Kat.-Nr. 315 (745), Schloßgasse Nr. 11, jetzt Nr. 13 (Petzold).
11. Joh. Christoph Geyer, Goldarbeiter (1695). – Vorher dem Goldschmiede Daniel Kellerthaler und dann Friedr. Kellerthaler gehörig. – Kat.-Nr. 314 (744), Schloßgasse Nr. 10, jetzt Nr. 13 (Schwarzlose).
12. George Wiegner (1695). Kat.-Nr. 313 (743), kleine Brüdergasse Nr. 19, jetzt Nr. 2 (Nacke).
13. Joh. Gottfr. Otto, kurf. Verwalter zu Ostra (1695). Ende des 16. Jahrh. Georg von Knobelsdorff, dann Bernhard von Pöllnitz gehörig. Kat.-Nr. 294 (724), Schloßgasse Nr. 9, jetzt Nr. 11 (Hahn, „Stadt Gotha“).

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14. Joh. George Butzschky, kurf. Rath (1695). Vorher dem Hof- und Justitienrath Burkhard Berlich gehörig. – Kat.-Nr. 293 (723), Schloßgasse Nr. 8, jetzt Nr. 9 (Nake).
15. Dr. Rudolf Gast’s Wittwe (1695). Von 1707 bis 1742 dem Bürgermeister George Friedr. Stefigen und dessen Erben, seit 1765 zu Schloßgasse Nr. 7 gehörig.
16. Leonhard Schorer (1695). Im 16. und bis zur Mitte des 17. Jahrh. den Herren von Schönburg auf Glauchau, dann bis 1695 dem Generalwachtmeister Aug. von Hanau gehörig, seit dem Anfange des 18. Jahrh. Traiteurhaus, nachher Gasthof („Hotel de Pologne“). – Kat.-Nr. 292 (722), Schloßgasse Nr. 7 (Sächsische Bank). Vgl. Hasche I, 242.
17. Dr. Aug. Becker, Rechtskonsulent (1695). Kat.-Nr. 253 (676), Schloßgasse Nr. 16, jetzt große Brüdergasse Nr. 1 (Westmann).
18. Beatus Gantzland, Rathsherr (1695). Kat.-Nr. 232 (675), Schloßgasse Nr. 5, jetzt zu vorigem gehörig.
19. Gabriel Tzschimmer’s, Bürgermeisters, Erben (1695). Kat.-Nr. 231 (674), Schloßgasse Nr. 4, jetzt Nr. 5 (Schlesinger). Das Stohnsche (nicht Stoysche) Haus bei Hasche I, 241.
20. George Thiele, Materialist (1695). Kat.-Nr. 250 (673), Schloßgasse Nr. 3 (Hänel).
21. Martin Tutzschke, Goldschmied (1695). Kat.-Nr. 249 (672), Schloßgasse Nr. 2, jetzt Nr. 1 (Mann).
22. Kaspar Hancke, Schuhmacher (1695). Kat.-Nr. 338 (776), Schloßgasse Nr. 31, jetzt Nr. 8 (Beck).
23. Sebastian von Metzsch’s, kurf. Oberküchenmeisters, Erben (1695). Kat.-Nr. 339 (777), Schloßgasse Nr. 32, jetzt Nr. 6 (Caspari).
24. Jakob Wittber, kurf. Leibbarbier (1695). Kat.-Nr. 340 (778), Schloßgasse Nr. 33, jetzt Nr. 4 (Thimig).
25. Gottfr. Veltheim, Handelsmann (1695). Ende des 16. Jahrh. dem kurf. Secretarius und Bürgermeister M. Elias Vogel gehörig. – Kat.-Nr. 341 (779), Schloßgasse Nr. 34, jetzt Nr. 2 (Stein). Das Rößlersche Haus bei Hasche I, 249.

Altmarkt.[Bearbeiten]

26. Mag. Moritz Striebel (1695). Kat.-Nr. 342 (780), Altmarkt Nr. 4, jetzt Nr. 2 (Kunath). Nach Hasche I, 259 ein ehemaliger Gasthof, das „goldne Schwert“.
27. Joh. Friedr. Müller, Barbier (1695). Kat.-Nr. 343 (781), Altmarkt Nr. 5, jetzt Nr. 3 (Renner). Vgl. Hasche I, 259.
28. Valentin Meyer, Handelsmann (1695). Kat.-Nr. 344 (782), Altmarkt Nr. 6, jetzt Schössergasse Nr. 1 (Mühlberg). Das Bräuersche Haus bei Hasche I, 260.
29. Rathhaus. Mittelalterliches Bauwerk, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. theilweise umgebaut, 1707 abgebrochen.

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30. Christian Landsberger, Secretarius (1695). In der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. dem Bildhauer und Bürgermeister Hans Walther und seit dessen Tode (1586) seinem Sohne Christoph Walther gehörig. – Kat.-Nr. 514 (355), Altmarkt Nr. 10, jetzt Nr. 5 (Hoppe und König).
31. Dr. Joh. George Börner, Hof- und Oberkonsistorialrath (1695). 1730 vom Senator und spätern Bürgermeister Karl Gust. Strauch, 1762 von der mit ihm verschwägerten Hofjuweliersfamilie Schrödel, 1802 von dem Kauf- und Handelsherrn Gottlieb Benj. Sahr, Erbherrn auf Zscheckwitz und Nöthnitz, erkauft. Kat.-Nr. 515 (356), Altmarkt Nr. 11, jetzt Nr. 6 (Hoppe und König).
32. Andreas Beyer, Oberkonsistorialrath (1695). 1742 von dem Kauf- und Handelsherrn Gottlieb Benj. Sahr (Vater, gest. 1767) erkauft. – Kat.-Nr. 516 (357), Altmarkt Nr. 12, jetzt Nr. 7 (Eberstein). Vgl. Hasche I, 293.
33. Jeremias Knörre’s Erben (1695). In der ersten Hälfte des 17. Jahrh. dem Notarius Joh. Teucher gehörig. – Kat.-Nr. 517 (358), Altmarkt Nr. 13, jetzt große Frohngasse Nr. 1 (Ebert).
34. Joh. Friedr. Landsberger, Hofhandelsmann und Rathsherr (1695). Im 16. und 17. Jahrh. Gasthaus „zum goldenen Löwen“, im 18. „zur goldnen Kanne“, 1760 abgebrannt. – Kat.-Nr. 518 (359), Altmarkt Nr. 14, jetzt Nr. 8 (Schiffner). Vgl. Hasche I, 293.
35. Joh. Mich. Krüger, Materialist (1695). 1760 abgebrannt. – Kat.-Nr. 519 (360), Altmarkt Nr. 15, jetzt Nr. 9 (Metzler).
36. Severinus Sartorius, Apotheker (1695). Seit Anfang des 16. Jahrh. und noch jetzt die „Marienapotheke“. – Kat.-Nr. 520 (361), Altmarkt Nr. 16, jetzt Nr. 10 (Zielke). Vgl. Hasche I, 293.
37. Joh. Klinger, Materialist (1695). 1782 vom Kaufmann Aug. Friedr. Baumann erkauft. – Kat.-Nr. 521 (362), Altmarkt Nr. 17, jetzt An der Kreuzkirche Nr. 1 (Sendig). Vgl. Hasche I, 294.
38. Kreuzkirche. Siehe Tafel D Nr. 24.
39. Siehe Tafel D Nr. 25.
40. Sigmund Hilliger, Handelsmann (1695). In der ersten Hälfte des 17. Jahrh. dem Obersten Heinr. Frhr. von Günterode, dann mit dem folgenden zusammen dem geh. Rath Joachim von Loß gehörig. – Kat.-Nr. 8 (424), Altmarkt Nr. 19, jetzt Nr. 11 (Treibmann).
41. Kaspar Heinr. von Schönberg auf Purschenstein (1695). Vorher mit dem vorigen zusammen ein einziges, dem geh. Rath von Loß gehöriges Haus bildend, seit 1719 dem kurf. Accisinspektor und späteren Bürgermeister Christian Weinlig und dessen Nachkommen gehörig. – Kat.-Nr. 9 (425), Altmarkt Nr. 20, jetzt Nr. 12 (Renner).
42. Maria Sophia verw. Freifrau von Reichenbach und Ursula Regina Gräfin von Callenberg (1695). Enkelinnen des Vorbesitzers, Kanzlers und Appelationsgerichts-Präsidenten Frhr. von Friesen (gest. 1659), vor diesen dem geh. Rath Kaspar Schönberg gehörig. – Kat.-Nr. 10 (426), Altmarkt Nr. 21, jetzt Schreibergasse Nr. 1 (Mros). Vgl. Hasche I, 215.

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43. Gottfr. Hermann von Beichling, Oberkonsistorialpräsident (1695). Ende des 16. Jahrh. dem Hieronymus Pflugk und dann Georg von Starschedel, Mitte des 17. Jahrh. dem Reichspfennigmeister und geh. Rath Wolf Siegfried von Lüttichau gehörig, von 1707 bis 1709 als Rathhaus benutzt, 1760 abgebrannt. – Kat.-Nr. 30 (447), Schreibergasse Nr. 18, jetzt Nr. 2 (Strubell).

Des Mercurii Aufzug mit der Bergwerks-Invention[Bearbeiten]

zum Ringrennen am 21. Februar 1678 aus dem Zeughause durch die Stadt, über den Altmarkt, durch die Schloßgasse und das Schloß auf die Bahn am Reithause:

2 Maestri di Campo (bei Nr. 1), 1 Heerpauker und 12 Trompeter, 3 Lakaien, der Oberberghauptmann (bei Nr. 4), 24 Bergbeamte, 12 Patrini mit Lanzen, 2 Ruthengänger (bei Nr. 15), 9 Bergsänger, 2 Bergjungen auf Hähnen reitend, Mercurius auf einem Berge sitzend, worin 6 Häuer arbeiten (bei Nr. 18), 9 Lakaien mit Erzmulden, der Kurfürst (bei Nr. 22), und 24 Aventurierer in Berghabit, 2 Knappen mit einer Erzstufe, 2 mit dem Hunde und 1 mit dem Karren (bei Nr. 28), 8 Bergsänger, Schmelzer mit dem Treibeheerd (bei Nr. 29), 2 Münzer, Geld auswerfend (bei Nr. 30), 2 Münzjungen, 12 Bergknappen mit dem Handpferden. Vgl. Tzschimmer S. 273–275.