Dresdner Straßenansichten vom Jahre 1678 Tafel H

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Tafel G Dresdner Straßenansichten vom Jahre 1678 (1892) von Otto Richter
Tafel H
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Tafel H.[Bearbeiten]

Große Schießgasse.[Bearbeiten]

1. August Horn, Büttner (1695). 1760 abgebrannt – Kat.-Nr. 716 (177), gr. Schießgasse Nr. 12, jetzt zu Nr. 1 (Eckhaus an der König Johann-Straße) gehörig.
2. Frau Dorothea Gossin (1695). 1760 abgebrannt – Kat.-Nr. 717 (178), gr. Schießgasse Nr. 13, jetzt Nr. 1 (Eckhaus an der König Johann-Straße) gehörig.
3. Tobias Pflugbeil, Notar (1695). 1760 abgebrannt, seit 1772 mit dem vorigen in gleichem Besitze. – Kat.-Nr. 717 (178), gr. Schießgasse Nr. 13, jetzt Straßenfläche der König Johann-Straße.
4. Christian Kreische, Trompeter (1695). 1760 abgebrannt – Kat.-Nr. 718 (179), gr. Schießgasse Nr. 14, jetzt Straßenfläche der König Johann-Straße.
5. Gabriel Herold, kurf. Secretarius (1695). 1760 abgebrannt – Kat.-Nr. 719 (180), gr. Schießgasse Nr. 15, jetzt Straßenfläche der König Johann-Straße.
6. Joh. Ernst Börner (1695). 1760 abgebrannt – Kat.-Nr. 720 (181), gr. Schießgasse Nr. 16, jetzt Nr. 3 (Eckhaus an der König Johann-Straße) gehörig.
7. Martin Treutzsch (1695). 1760 abgebrannt – Kat.-Nr. 721 (182), gr. Schießgasse Nr. 17, jetzt Nr. 3 (Eckhaus an der König Johann-Straße) gehörig.
8. Joh. Christian Unger, kurf. Gärtner (1695). Kat.-Nr. 722 (183), gr. Schießgasse Nr. 18, jetzt Nr. 5 (Henkel).
9. Frau Margarethe Vierche (1695). Seit 1731 kurfürstliches Eigenthum, von 1736 bis 1746 infolge kurf. Schenkung dem Kabinetsminister Grafen Sulkowski gehörig, 1760 angebrannt, die Brandstelle 1774 zum Bau des Landhauses mit verwendet.
10. Pirnaisches Thor. Erbaut 1590–91. Vgl. Hasche I, 751.

Kleine Schießgasse.[Bearbeiten]

11. Kaspar Lütke (1695). 1743 vom Kaufmann J. D. Wilde, 1785 vom Kaufmann J. G. Strubel, 1810 vom Kaufmann K. A. Schramm erkauft; 1760 abgebrannt. – Kat.-Nr. 704 (164), innere Pirnaische Gasse Nr. 14, jetzt Landhausstraße Nr. 27 (Schramm).

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12. Zacharias Meschke, Kommissionsschreiber (1695). 1760 abgebrannt, 1785 von Strubel zum vorigen hinzugekauft und seitdem damit vereinigt. – Kat.-Nr. 703 (164).
13. Heinrich Müller, Schlosser (1695). 1760 abgebrannt – Kat.-Nr. 702 (123), kleine Schießgasse Nr. 5 (Staatseigenthum, vorher Schlosser Kreinsen).
14. Des Raths Schießhaus (1695). 1760 abgebrannt, 1765 dem Chevalier de Saxe zur Erbauung von Ställen überlassen, 1782 an den Herzog von Kurland verkauft. – Kat.-Nr. (122), kleine Schießgasse Nr. 4, (Staatseigenthum). Vgl. Hasche I, 354.


Aufzug der Armbrust- und Büchsenschützen[Bearbeiten]

am 6. Februar 1678 früh 9 Uhr aus des Raths Schießhause durch die Schieß- und Kreuzgasse, über den Altmarkt, durch die Schloßgasse und das Schloß, über den Zwinger in das kurfürstliche Schießhaus zum Armbrust- und Büchsenschießen:

2 Hofbeamte, 4 Trommler und Pfeifer, 9 Bergsänger (bei Nr. 2), Schützen mit den Hauptgewinnen (Kränzen und Pokalen) und den dazu gehörigen Fahnen, der kurf. Zieler mit einem Bildniß der Diana (bei Nr. 5), der kurf. Pritschmeister, 6 Stadtpfeifer (bei Nr. 6), die Schützenvorsteher (Siebener), 2 Schützenschreiber mit den Meßzirkeln (bei Nr. 8), 27 Armbrust- und 33 Büchsenschützen von der Bürgerschaft in Mänteln, ein Viertelsmeister, 2 Trommler und Pfeifer (bei Nr. 10), die Diener der Armbrustschützen mit den Rüstungen und die der Büchsenschützen mit den Büchsen, 3 kurf. Wallachen mit einer Bockpfeife und 2 Geigen (bei Nr. 13), Bauern mit Sauen und Ferkeln in 2 Käfigen un den zugehörigen Saufahnen (Spottpreise beim Armbrust- und Büchsenschießen), des Raths Zieler mit einem „kurzweiligen Bilde“ zum Weitschußbolzen, 3 Narren mit der großen und 12 kleinen Weitschußfahnen (Priese für Fehlschüsse). Vgl. Tzschimmer S. 119–124.