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Duelle

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Textdaten
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Autor: Heinrich Heine
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Titel: Duelle
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 243
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
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Duelle.

Zwei Ochsen disputierten sich
Auf einem Hofe fürchterlich.
Sie waren beide zornigen Blutes,
Und in der Hitze des Disputes

5
Hat einer von ihnen, zornentbrannt,

Den andern einen Esel genannt.
Da »Esel« ein Tusch ist bei den Ochsen,
So mussten die beiden John Bulle sich boxen.

Auf selbigem Hofe zur selbigen Zeit

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Gerieten auch zwei Esel in Streit,

Und heftig stritten die beiden Langohren,
Bis einer so sehr die Geduld verloren,
Dass er ein wildes I-A ausstiess
Und den andern einen Ochsen hiess!

15
Ihr wisst, ein Esel fühlt sich tuschiert,

Wenn man ihn Ochse tituliert.
Ein Zweikampf folgte, die beiden stiessen
Sich mit den Köpfen, mit den Füssen,
Gaben sich manchen Tritt in den Podex,

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Wie es gebietet der Ehre Kodex.


Und die Moral? Ich glaub’, es giebt Fälle,
Wo unvermeidlich sind die Duelle;
Es muss sich schlagen der Student,
Den man einen dummen Jungen nennt.

Heinr. Heine.