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Edelsteinfarben

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: B.
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Titel: Edelsteinfarben
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 24, S. 772
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[772] Edelsteinfarben. Auffallenderweise sind die Farben der durch ihre Härte und chemische Beständigkeit ausgezeichneten Edelsteine dennoch nicht vollkommen unveränderlich oder lichtecht. Smaragd, Saphir und Rubin, die hervorragendsten Vertreter der farbigen Edelsteine, leiden unter dem Lichte zwar am wenigsten, lassen aber bei langdauernden Versuchen doch einen Einfluß desselben erkennen. Man hat z. B. einen Rubin zwei Jahre lang in einem hellen Schaufenster liegen lassen und beobachtet, daß er während dieser Zeit merklich heller geworden war als ein ihm vorher genau gleichgefärbter Stein, den man aber im Dunkeln aufbewahrt hatte.

Granat und der goldgelbe Topas verändern sich schneller; während letzterer am Lichte verbleicht, wird der dunkelrote Granat allmählich trübe und matt und verliert viel von dem Feuer, das die frisch geschliffenen Steine besitzen. Die Farbe des Opals rührt von unzähligen mikroskopischen Sprüngen und Rissen in seiner Masse her, welche aus wasserhaltiger Kieselsäure besteht und in der Natur zweifellos durch sehr langsame Eintrocknung einer Kieselsäurelösung gebildet wurde. Dem Träger eines solchen Steins ist es infolgedessen sehr anzuraten, ihn vor Wärme sorgfältig zu behüten, z. B. die Hand, an welcher er sitzt, nicht allzunahe an ein offenes Feuer oder einen heißen Ofen zu bringen, weil die Austrocknung des Steines unerwünscht weitergehen und ihm sein Farbenspiel wieder entziehen könnte.

Sehr empfindlich sind auch Perlen, deren Grundsubstanz kohlensaurer Kalk, mit einer schleimigen oder hornigen Ausscheidung der Perlmuschel verbunden, bildet. Abgesehen von ihrer großen Sprödigkeit, sind sie auch nicht unnötig anzufassen, da die im Schweiß der Hand enthaltenen Säuren lösend auf den kohlensauren Kalk wirken und die Glätte und damit den eigenartigen Schimmer der Oberfläche zerstören. B.