Was gleicher der Lust, die im Busen mir strebt,
Wenn deine Gestalt vor dem Auge mir schwebt!
Vernehm’ ich von dir nur den leisesten Ton,
So wallet mein Herz in Entzückungen schon.
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Wie ist mir so heimlich und selig zu Muth,
Wenn liebend dein Aug’ auf dem meinigen ruht!
Ich fühle der Himmlischen Wonnegenuß,
Bebt mir auf der Lippe dein zärtlicher Kuß.
Beglückter auf Erden ist Niemand, als ich,
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Umarm’ ich, Marie, du Herrliche, dich!
Kein Engel im Himmel kann seliger seyn;
Ich dein, o Marie! Marie, du mein!
Doch, Armer, was träumst du, was hoffest du dir?
Mein einziges Glück ist entschwunden mit Ihr.
Ich suche Marien und finde sie nicht!
Meineidig verletzt sie die heiligste Pflicht.
Seit ich sie verlor, ist die Schöpfung mir leer.
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Nicht Freude, nicht Hoffnung beglücken mich mehr.
Ich klage vor Gott und vor Menschen dich an,
Treulose, was hat dir dein Edmund gethan,
Daß du ihm zerstörst sein seligstes Glück?
Nie kehrt es, Marie, mir wieder zurück!