Edmund an Marien

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Ludwig Neuffer
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Edmund an Marien
Untertitel:
aus: Taschenbuch von der Donau. Auf das Jahr 1824, S. 224–225
Herausgeber: Ludwig Neuffer
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1823
Verlag: Stettinische Buchhandlung
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Ulm
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Exemplar der HAAB Weimar auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[224]

Edmund an Marien.

(Aus dem Englischen.)

Was gleicher der Lust, die im Busen mir strebt,
Wenn deine Gestalt vor dem Auge mir schwebt!
Vernehm’ ich von dir nur den leisesten Ton,
So wallet mein Herz in Entzückungen schon.

5
Wie ist mir so heimlich und selig zu Muth,

Wenn liebend dein Aug’ auf dem meinigen ruht!
Ich fühle der Himmlischen Wonnegenuß,
Bebt mir auf der Lippe dein zärtlicher Kuß.

Beglückter auf Erden ist Niemand, als ich,

10
Umarm’ ich, Marie, du Herrliche, dich!

Kein Engel im Himmel kann seliger seyn;
Ich dein, o Marie! Marie, du mein!

Doch, Armer, was träumst du, was hoffest du dir?
Mein einziges Glück ist entschwunden mit Ihr.

15
Sie spielet mit Schwüren, sie spottet der Treu;

Ach, längst sind die Stunden der Liebe vorbey.

[225]

Ich suche Marien und finde sie nicht!
Meineidig verletzt sie die heiligste Pflicht.
Seit ich sie verlor, ist die Schöpfung mir leer.

20
Nicht Freude, nicht Hoffnung beglücken mich mehr.


Ich klage vor Gott und vor Menschen dich an,
Treulose, was hat dir dein Edmund gethan,
Daß du ihm zerstörst sein seligstes Glück?
Nie kehrt es, Marie, mir wieder zurück!