Ein Sohn Schamyl’s

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Titel: Ein Sohn Schamyl’s
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 21, S. 248
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1854
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[248] Ein Sohn Schamyl’s. Es ist vielleicht nicht allgemein bekannt, daß zur Zeit des Sturms von Achulgo (1839) ein Sohn Schamyl’s als ganz junges Kind von den Russen gefangen und nach Petersburg gebracht wurde, um dort in russischer Weise erzogen zu werden. Einem Gerüchte zufolge wäre es ihm später gelungen aus der Gefangenschaft zu entkommen und sich zum Vater in seine heimathlichen Berge zu flüchten. Wie jedoch aus folgender Notiz hervorgeht, lebt der Sohn des heldenmüthigen Imam noch immer in Rußland, wo man nicht ohne Erfolg bemüht gewesen, ihn zu denationalisiren und in ein geringfügiges Werkzeug der moskowitischen Politik zu verwandeln. „Im Hause des Generals Olenin in Torjok“, schreibt Herr Bulgarin in der Sjéwernaia Ptschelà, „lernte ich neulich den Lieutenant Schamyl kennen, einen Sohn des berühmten Häuptlings der uns feindlichen Bergbewohner. Der junge Schamyl gerieth als Kind in russische Gefangenschaft, wurde im ersten Kadetten-Corps erzogen und dient jetzt im Uhlanen-Regiment des Großfürsten Michael Nikolajewitsch, trägt aber noch immer seine Nationaltracht. Er ist ein äußerst bescheidener junger Offizier, wird von Jedermann geliebt und ist von der leidenschaftlichsten Ergebenheit für Rußland beseelt! In seinem Herzen ist er ein vollkommener Russe, und sein feurigster Wunsch ist, daß seine wilden Landsleute sich dem russischen Scepter unterwerfen mögen.