Ein Wandblatt des deutschen Triumphs

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Titel: Ein Wandblatt des deutschen Triumphs
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aus: Die Gartenlaube, Heft 37, S. 623
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1871
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[623] Ein Wandelblatt des deutschen Triumphs. Die Kunst hat nicht gefeiert, als es galt, die Thaten unserer Tapferen im „letzten Krieg um den Rhein“ zu verherrlichen. Nachdem die Einzelthaten im Feld durch Tausende von Illustrationen dargestellt sind, zu denen sich immer noch eine lange Reihe von Nachzüglern gesellen wird, faßt der künstlerische Geist endlich die Summe aller Thaten und Triumphe zusammen und gruppirt das Hervorragendste und das Idealbild des Höchsten für das man rang, um das Vaterland. Wohl ein Dutzend solcher Wandblätter schmücken bereits die Bilderläden; aber keines derselben zieht so viel Augen auf sich, als das große Gedenkblatt, welches Professor Caspar Scheurern in Düsseldorf entworfen, Professor Sonderland auf Stein gezeichnet, die Firma C. Weilandt u. Comp. mit neunzehn Platten in lithographischem Buntdruck ausgeführt und die Buch- und Kunsthandlung von Victor v. Zabern in Mainz, verlegt hat.

Das Blatt hat eine Größe von vierundachtzig auf siebenundsechszig, die Zeichnung ohne Papierrand von vierundsechszig auf neunundvierzig Centimeter. Den Mittelpunkt der Composition bildet eine Germania mit Schild, Schwert und erhobenem Lorbeerkranz in einer Tempelnische mit der Bogeninschrift: „Das ganze Deutschland soll es sein.“ Auf zwei Erztafeln stehen die Siege und Eroberungen verzeichnet, darunter, neben den Tempelsäulen links das Straßburger Münster, rechts die Kathedrale von Metz, unter beiden zwei Geniengruppen, welche die Reichsinsignien und die Wappen von Elsaß und Lothringen herbeitragen. Als Fundament des ganzen Aufbaues erscheint das Kaisergewölbe des Kyffhäusers mit dem erwachenden Barbarossa und seinen Heerschaaren in der güldenen Aue. Ueber den Erztafeln der Siege links die Friedensgöttin mit Schwert und Oelzweig und über ihr das Reichsbanner mit dem eisernen Kreuz. Zu beiden Seiten in Arabeskenumrahmung die Bildnisse der höchsten fürstlichen Bundesgenossen des Kaisers, links Baiern, Würtemberg, Hessen, von schwarz-roth-goldenen, rechts Sachsen, Baden, Mecklenburg, von dem schwarz-weiß-rothen Wappenschild überragt. Unter dem Barbarossabilde die Medaillons von Moltke, Bismarck und Roon. Zuoberst, über der Germania-Tempelnische, das gekrönte Medaillon des Kaisers, links das des Kronprinzen, rechts das des Prinzen Friedrich Karl, und über dem Kaiser und dem Ganzen erhebt sich eine gothische Votivkirche, deren Glocken den Frieden einläuten.

Diese gedrängte Schilderung möge genügen, um auf die sinnige Arbeit des schaffenden Künstlers hinzudeuten, welcher die Ausführung und Ausstattung in jeder Beziehung entspricht.