[160]Ein neuer Dichter in der Werkstatt. Neben Carl Weise, dem wackern Drechslermeister von Freienwalde, ist vor Kurzem ein anderer tüchtiger Arbeiter mit einer kleinen Sammlung meist lyrischer Poesien in die Oeffentlichkeit getreten. Es ist der Porcellandreher Fr. Jacob Müller in Nauendorf bei Ohrdruff in Thüringen, dessen „Poetische Bilder aus dem Leben“ wohl eine Empfehlung auf ihren Weg verdienen, obschon seine Muse weder stofflich noch formell die Weise’s erreicht und hier und da sich etwas phrasenreich ausspricht. Der Verfasser ist der Sohn braver Landleute in Mettlach an der Saar und hat sich lediglich aus sich selbst herausgebildet, da er schon im dreizehnten Jahre in der Fabrik sein Brod verdienen mußte.