Eine denkwürdige Hausinschrift

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Autor: Friedrich Bernhard Störzner
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Titel: Eine denkwürdige Hausinschrift
Untertitel:
aus: Was die Heimat erzählt. Sagen, geschichtliche Bilder und denkwürdige Begebenheiten aus Sachsen, S. 62–63
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Arwed Strauch
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: SLUB Dresden und Wikimedia Commons
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24. Eine denkwürdige Hausinschrift.

An dem Wohnhause des im Jahre 1799 erbauten Gutes Nr. 31 in Arnsdorf bei Radeberg befindet sich über der Haustüre eine größere Holztafel mit folgender Inschrift:

„Verehre die Gottheit, die alles erschuf!
Das ist der Menschheit ihr erster Beruf.
Erkenne dich selbst, vergib deinem Feind,
Behandle einen jeden als Bruder und Freund.
Glaube ein Wesen, das über dir wohnt,
Das Böse bestraft, das Gute belohnt.“

Über die Entstehung dieser Tafel wird folgendes erzählt: Im Jahre 1813 lag in diesem Gute viele Wochen hindurch ein französischer Offizier im Quartier. Derselbe war ein Mann von großer Herzensgüte und duldete nicht, daß seine Untergebenen plünderten und die Leute „drangsalierten“. Ja, er war bestrebt, die Not der Bewohner zu lindern, so viel er vermochte. Solange er in Arnsdorf sich im Quartier befand, hatten die Bewohner des Oberdorfes, zu dem jenes Gut gehört, Ruhe vor plündernden Franzosen. Kurz vor seinem Aufbruche von Arnsdorf ließ jener menschenfreundliche Offizier die obenerwähnte Tafel mit jener Inschrift unter dem einen Fenster seines Wohnzimmers anbringen und zwar mit der Bitte, diese Tafel zur bleibenden Erinnerung nicht zu entfernen. Dieser Bitte sind denn auch die Besitzer dieses Gutes bis heute getreulich nachgekommen und haben die Tafel [63] mit jener Inschrift unversehrt an Ort und Stelle gelassen. Den Namen des edlen Offiziers, der nach wenigen Tagen in der Schlacht bei Dresden im Oktober 1813 gefallen sein soll, kennt man nicht mehr.