Zum Inhalt springen

Elegie bei einer Tasse Mocca

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Lili Grün
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Elegie bei einer Tasse Mocca
Untertitel:
aus: Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 35. Jg., H. 30 (1930), S. 475
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1930
Verlag: Jugend
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: München
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Heidelberg
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
Bild
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[475]

 Elegie bei einer Tasse Mocca
 Von Lili Grün

Mein letzter Freund war ein Jurist.
Ich bin seit dieser Zeit gegen Juristen.
Juristen sind alle falsch, herzlos und bös,
Ich kann dieses Wort gar nicht hören, es macht mich nervös.

5
Darum wünsch ich mir zum nächsten Verehrer

Beispielsweise einen Volksschullehrer.
Ein Mann, der den ganzen Tag kleine Kinder unterrichtet,
Muß doch nebst Verstand und anderen Gaben,
So etwas wie eine Seele haben.

10
Und ich bin so scharf auf Seele!


Jedoch für Stimmung und Poesie
Wäre die einfachste Lösung ja die:
Man könnte einen Landpastor bekommen.
Aber die Leute sagen, es wird so schwer gehen

15
Und ich muß ja selbst gestehen:

Durch meinen vergangenen Juristen
Habe ich so wenig Umgang mit Christen.
Und wenn man bedenkt, wie selten sich so ein Landpastor
Ins Romanische Café verirrt,

20
Muß man zugeben, daß es einigermaßen schwer sein wird!