Erholungshaus für die Angehörigen der kaiserlichen Werft in Kiel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
>>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Erholungshaus für die Angehörigen der kaiserlichen Werft in Kiel
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 13, S. 388_d
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[388_d] Erholungshaus für die Angehörigen der Kaiserlichen Werft in Kiel. Im Werftpark, der auf den Anhöhen hinter der Kaiserlichen Werft in Kiel ein Gebiet von 15 ha umfaßt, ist am 13. Mai ein Erholungshaus für die Angehörigen der Kaiserlichen Werft feierlich eingeweiht worden. Dieses, ein stattliches Gebäude, an dessen Südseite ein schlanker Turm emporsteigt, verdankt sein Entstehen den Wohlfahrtsbestrebungen in der kaiserlichen Marine. Es ist in seiner Einrichtung geeignet, eine wirkliche Stätte der Erholung zu sein, sei es nach des Tages Arbeit, sei es an Sonn- und Festtagen. Bei einer Länge des Gebäudes von 40 m und einer Breite von 36 m mißt der Saal mit Bühne in der Länge 30 m und in der Breite 20 m; man gelangt zu ihm von der Südseite durch das Hauptportal und eine geräumige Vorhalle. Er mag wohl etwa anderthalbtausend Personen Platz bieten. Die zierlichen Holzkonstruktionen des den Saalraum überspannenden Tonnengewölbes und der geräumigen Galerien, zu denen die Vergoldung der Kronleuchter vortrefflich stimmt, verleihen dem Saal einen anheimelnden Eindruck. An seiner Westseite im Hochparterre und im ersten Stockwerk liegen Restaurationsräume und Klubzimmer, an der Südseite bietet eine Doppelkegelbahn Freunden des Kegelns Gelegenheit zur Ausübung des Spiels. Von den durchweg hellen und großen Nebenräumen seien noch besonders das Lesezimmer, das Kaiserzimmer und das Musikzimmer genannt, in denen einfache, freundliche Eleganz vorherrscht. Zu allen diesen Annehmlichkeiten hinsichtlich der Vergnügungen in größerem und kleinerem Kreis und der Unterhaltung durch Musik und Litteratur tritt als eine weitere die der schönen freien Lage des Gebäudes hinzu: von der ersten Etage und vornehmlich auch vom Turme aus genießt man eine prachtvolle Aussicht über die Umgebung, insbesondere die Werftanlagen und den Kriegshafen. In der südlichen Umgebung des Gebäudes steht die Bismarcklinde, welche Arbeiter der Kaiserlichen Werft am 1. April 1895, zum achtzigsten Geburtstag des Fürsten Bismarck, pflanzten. Nicht weit davon liegt ein Lawn-Tennis-Platz, und in der Einsenkung des hügeligen Terrains des Werftparkes ist eine gefällige Teichanlage geschaffen, hinter der ein großer Spielplatz sich befindet. – Bei der feierlichen Einweihung des Gebäudes, an der auch die kaiserlichen Prinzen, die von Plön nach Kiel gekommen waren, teilnahmen, hielten Beamte und ein Arbeiter von der Kaiserlichen Werft Ansprachen. Die Weihe des Hauses nahm Marinepfarrer Rogge vor.