Erinnerungen aus meinem Leben/Bischof Willibrord und die Ordensleute

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
<<< Bischof Willibrord und die Ordensleute >>>
{{{UNTERTITEL}}}
aus: Erinnerungen aus meinem Leben
Seite: {{{SEITE}}}
von: Willibrord Benzler
Zusammenfassung:
Anmerkung: {{{ANMERKUNG}}}
Bild
[[Bild:{{{BILD}}}|250px]]
[[w:{{{WIKIPEDIA}}}|Artikel in der Wikipedia]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Wikisource-Indexseite
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[156]
Bischof Willibrord und die Ordensleute


Da Bischof Willibrord wohl wußte, wieviel Segen von guten Klöstern ausgeht, schenkte er auch den zahlreichen religiösen Genossenschaften und Orden[1] in seiner Diözese besondere Vaterliebe. Es wird nie in die Öffentlichkeit kommen, was er einzelnen Klöstern und Ordensleuten gewesen.

Wie sehr es ihm gelang, das Vertrauen und die Liebe aller zu gewinnen, zeigen die herrlichen Briefe, die ihm anläßlich seines Scheidens von Metz geschrieben oder die nach seinem Tode nach Beuron gerichtet wurden. In all diesen Briefen kehrt immer der Gedanke wieder, wieviel das betreffende Kloster und die Kongregation ihm zu verdanken habe, da er in Wahrheit wie ein Vater gewesen sei. So schrieb ihm eine Oberin[2]: »Es ist uns ein Bedürfnis, Ihnen zu sagen, daß Ihr Name uns verehrungswürdig bleibt als der Name des besten Vaters. Die künftigen Geschlechter werden mit uns wetteifern in dankbarer Gesinnung.« Eine andere schrieb am 25. August 1919: »Erst im Himmel werden Euere Bischöflichen Gnaden erfahren, wieviel es Ihren Schäflein und besonders Ihren Töchtern kostet, sich von Ihnen zu trennen und Euer Gnaden so gleichsam mit Gewalt diesem armen Metz entrissen zu sehen, das Sie so sehr verehrt und so sehr liebt.« Der Provinzialobere der Schulbrüder rühmt dem Bischof nach seinem Tode nach, er sei ein seltener Freund und Gönner seiner Kongregation gewesen. Alljährlich sei er in der Fürsorgeanstalt zu Oberginingen erschienen, um den Zöglingen das heilige Sakrament der Firmung zu spenden. Auf alle mögliche Weise, auch in finanzieller Beziehung, habe der teure Oberhirte der Kongregation seltene Güte und herzliches Wohlwollen gespendet. Ein bleibendes Andenken an diese Hochschätzung von seiten seiner Ordensleute, sind drei kostbare Altartücher, die von drei religiösen Genossenschaften der Diözese für den St. Benediktusaltar in der [157] Klosterkirche zu Beuron gestiftet wurden, vor dem der Metzer Oberhirte begraben liegt.

Im Anfange seiner bischöflichen Tätigkeit dachte Bischof Willibrord daran, in seiner Diözese ein Kloster seines Ordens zu gründen und wurde in diesem Gedanken vom Primas des Ordens unterstützt. Doch ließ sich dieser Plan nicht ausführen. Bischof Willibrord kehrte aber immer gerne in den Klöstern seines Ordens ein und es war ihm dann ein großer Trost, an den klösterlichen Übungen, besonders dem feierlichen Gotteslob teilnehmen zu können. Auch hatte er die Freude, am 23. Mai 1907 kraft apostolischer Vollmacht in seiner Diözese das Benediktinerinnenpriorat Oriocourt zur Abtei zu erheben und dessen erste Abtissin zu benedizieren.


  1. Vgl. oben S. 95 und den erwähnten Kalender S. 65 ff.
  2. Dieser und der folgende Auszug ist in Übersetzung geboten.