Erklärung (Die Gartenlaube 1854/40)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Ludwig Storch
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Erklärung (Die Gartenlaube 1854/40)
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 40, S. 480
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1854
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[480]
Erklärung.

Es ist mir ein Verzeichniß von Romanen zugekommen, welches der Buchhändler Herr E. F. Schmidt in Leipzig vor wenigen Tagen ausgegeben hat, und worin er den Leihbibliotheken und Antiquaren den Band für 5 Sgr. anbietet. Unter diesen Romanen sind angeführt:

Storch, L., Pepita, die Auswanderin. Roman und doch Wahrheit. 2 Bde.
     –     –     Raudon, Crotinus und seine Genossen. 2 Bde.
     –     –     Caroline, die Wiener Barrikadenheldin, Jäger Carl genannt.
     –     –     Nur eine Weberstochter. Historischer Roman. 3 Bde.
Swea. Kleine Romane und Schilderungen aus der Gegenwart, von Friederike Bremer, E. Carlén, Frau v. Knorring u. A. von L. Storch. 2 Bde.
Die meisten Leser, ja ich fürchte, fast alle werden diesen Namen L. Storch für den meinigen: Ludwig Storch lesen; die wenigsten werden aus den Titeln schon schließen, daß ich unmöglich der Verfasser dieser Bücher sein kann, und sich erinnern, daß ich meinen Namen stets vollständig ausschreibe. Und darauf ist die schmutzige Spekulation berechnet. Die Leihbibliotheken meinen, Bücher von mir zu kaufen, der Leser meint ein Buch von mir zu leihen, und sie ahnen den Betrug erst, wenn es zu spät ist. Man sieht, es ist da eine ganze Romanfabrik auf meinen Namen etablirt, ganz in der Art, wie falsche Eau-de-Cologne mit der Firma der ächten, Tabacke, Pillen etc. mit falschen Etiketten betrügerisch verkauft werden. Es ist großartige deutsche Industrie hier wie dort. Und kein Gesetz schützt mich gegen diesen ehrlosen Mißbrauch meines Namens. Ich muß ihn mir gefallen lassen. Kaum daß den Nachdrucker-Dieben das ehrlose Handwerk gelegt ist, so wird ein beliebter Schriftsteller von Namen-Dieben überfallen. Ich hatte bis jetzt nur Kenntniß von dem letzten der oben genannten Romane, welcher unmittelbar nach meinem „deutschen Leinweber“ im Verlag einer bekannten Buchhandlung in Grimma erschien, und ich erkundigte mich bei einem leipziger Rechtsgelehrten, wie ich den Herausgeber zur gerichtlichen Verantwortung ziehen könne. Ich erhielt zur Antwort, daß mit einer Klage nichts auszurichten sei, weil kein Gesetz für diesen Fall bestehe und der Verleger dieses Machwerks behaupten werde: L. Storch heiße nicht Ludwig Storch, sondern Leopold Storch. So will ich denn wenigstens Jedermann vor der neuen Romanfabrik L. Storch hiermit warnen und nochmals bemerken, daß auf allen von mir geschriebenen Büchern mein voller Name steht.
Ludwig Storch. 

Waltershausen, im Herzogthum Gotha, 9. September 1854.

N. S. Ich bitte alle mir freundlich gesinnten Redaktionen um Aufnahme dieser Erklärung in die Spalten ihrer Blätter.
D. V.