Ersch-Gruber:Haug (Balthas.)

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Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste
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Haug (Johann Jakob)
Section 2, Theil 3 (1828), ab S. 143. (Quelle)
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(Datensatz, Rohdaten, Werke)
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HAUG (Balthas.), ein luther. Theolog. Er war den 4. Julius 1731 zu Stammford bei Calw geboren, erhielt seine frühere Bildung, nachdem er aus dem väterlichen Hause gekommen, auf dem Gymnasium, die spätere auf der Hochschule zu Tübingen von 1751 bis 1757, wo er auch 1753 Magister der Philosophie wurde und sich dem akademischen Leben widmen wollte. Doch hatte er nebenbei das Dekanatsvikariat zu Heidenheim verwaltet und sich daselbst als gründlicher Kanzelredner ausgezeichnet, weßhalb ihn das Consistorium 1757 zur Pfarrei zu Strotzingen, und 1763 zur Pfarrei zu Magstadt beförderte. 1766 wurde er Professor am Gymnasium zu Stuttgart, 1776 Professor an der Militärakademie und zugleich Prediger an der dasigen Stiftskirche, welche beide Posten er zur Zufriedenheit seiner Obern verwaltete und dabei die Liebe und das Zutrauen seiner Schüler und seiner Gemeinde besaß. Er starb am 3. Januar 1792. Sein Hauptfach war die Literatur seines Vaterlandes, um die er sich auch wirkliche Verdienste erworben hat durch Sammlung und Geschichte aller wirtembergschen gekrönten Dichter. Stuttg. 1774, durch die Alterthümer der Christen. Das. 1785, durch das gelehrte Wirtemberg. Das. 1790 und andre dahin schlagende Schriften. Sein Christ am Sabbathe in drei Theilen ist zweimal, Ulm 1763, 1764 und das. 1778 aufgelegt und häufig gelesen. Auch war er Herausgeber der gelehrten Ergötzlichkeiten und Nachrichten. Stuttg. und Tübingen 1774 in 2 Bänden, die 1776–1778 als schwäbisches Magazin in 6 Bänden und 1781, 1782 als Zustand der Wissenschaften und Künste in Schwaben fortgesetzt wurden. In seiner Jugend war er auch Dichter und Verfasser einiger moralischen Romane, wovon sich doch nichts über die Mittelmäßigkeit erhebt[1].

(G. Hassel.)
  1. Vergl. schwäbisches Magazin S. 632 u. f. u. s. gelehrtes Wirtemberg. S. 87–93. Den Reihen s. Schriften in Menzel’s verst. Teutschland. S. 225–229; s. Bild vor dem ersten Bande des Christen am Sabbathe.