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Esperanto-Kurzschrift

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Textdaten
Autor:
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Titel: Esperanto-Kurzschrift
Untertitel:
aus: Kurzschrift und Wissenschaft, Fachbeilage zur Deutsche Stenographenzeitung, 2. Jahrgang (1927), Heft Mai 1927, Seiten 33–35
Herausgeber: Georg Blauert
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1927
Verlag: Heckners Verlag
Drucker:
Erscheinungsort: Wolfenbüttel
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Seiten 33, 34, 35
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
Bild
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[33]

Esperanto-Kurzschrift.
Die Übertragung der Einheitskurzschrift von Karp Wallon.

Was Französisch und Englisch ist weiß jeder; dieselbe Kenntnis kann man beim Esperanto nicht voraussetzen. Deshalb einige Worte über diese Kunstsprache voraus. Für die Bedürfnisse des internationalen Verkehrs schuf der russische Arzt Dr. Zamenhof 1897 diese Hilfssprache, die keine nationale Sprache verdrängen, sondern nur für den Verkehr unter den Völkern eine Hilfe bieten soll. Der Deutsche soll also in Deutschland notwendig nur Deutsch und Esperanto können, der Franzose nur Französisch und Esperanto, der Engländer Englisch und Esperanto, und alle sollen die zweite Sprache zum Verkehr mit den anderen Völkern benutzen. Sie ist deshalb auch international gebildet, die Wortstämme kommen aus den verschiedenen lebenden Sprachen, und die Laute natürlich auch. Es gibt die Laute, die wir im Deutschen kennen, es gibt Laute, die dem Französischen, Englischen und Italienischen eigen sind, z. B. wird stimmloses und stimmhaftes s genau unterschieden also in was, französischem ça, italienischem sunta. Oder in Sonne, französischem maison, italienischem casa. Es gibt neben dem j-Laut auch den französischen wie in Journal, Bagage; es gibt den tsch-Laut und sein stimmhaftes Gegenstück wie in englischem g (gent) oder italienischem gi (maggiore).

So viel über das Wesen der Sprache. Bei der Art ihrer Verwendung im brieflichen und mündlichen Verkehr mit Fremdsprachigen ist das Bedürfnis nach einer Kurzschrift nicht zu bestreiten. Es könnte eine internationale Kurzschrift geben, wie es das lateinische Alphabet als internationale Langschrift des Esperanto gibt; aber der Weg wäre untunlich wegen der Verschiedenheit der Grundauffassung von der Gestalt der Kurzschrift bei den verschiedenen Völkern. Es wird also vielmehr so sein, dass es eine Übertragung für deutsche Benutzer der Einheitsschrift gibt, damit sie die andere Sprache auch stenografieren können. So fasse ich die Bedeutung der Übertragung von Karp Wallon auf, die im Esperanto Praktiko erschienen ist. Es gilt dann für sie, was für alle fremdsprachigen Übertragungen eines deutschen Systems gelten muss: [34] Sie sollen möglichst wenig von der deutschen Grundgestalt abweichen, damit der Kurzschreiber möglichst wenig neue, vor allem veränderte Zeichen und Regeln anwenden muss, möglichst alles nach der einmal gewohnten Art schreiben kann. Von dem Standpunkt aus betrachte ich die Übertragung, und ihr Verfasser scheint ihn im Allgemeinen auch zu teilen, denn er behält tatsächlich möglichst viel von dem deutschen Muttersystem bei.

In deutscher Bedeutung bleiben: [1]
ebenso [2]

[3] ist nicht bezeugt, aber [4], was [3] wohl voraussetzt. Die zuweilen veränderte Übertragung tut nichts zur Sache, da der Laut derselbe ist: [5] Für [6] und [7] stimmt es nicht ganz. [6] ist das stimmlose s in was, Wasser, das seltener vorkommende stimmhafte (Nase) wird durch [8] ausgedrückt (deutsches Nase müsste also [9] geschrieben werden, Wasser dagegen [10]. [7] ist nur st, wie wir es im Auslaut sprechen: beste, nicht aber die im Hochdeutschen gesprochene Anlautform wie Strom, Star.

Neugebildet sind: (deutsch), (französisch), , Diese Form nähert sich dem qu, dem sie im Lautwert entspricht. Warum sie dann verändert wird, sehe ich nicht ein. Noch weniger aber die Verwirrung, die mit den Schleifezeichen angerichtet worden ist.

Anmerkungen (Wikisource)[Bearbeiten]

  1. b, z, d, f, g, h, k, l, m, n, p, r, s, t, w; ch, ng, sch, schm, schw, st
  2. br dr gr kr? pr tr wr str
  3. a b kr
  4. skr
  5. z = c, w = v, ch = ĥ, sch = ŝ, schm = ŝm, schw = sv.
  6. a b s
  7. a b st
  8. ss
  9. nasse
  10. waser