Für Holstein und Kurhessen!!
So lang noch eine deutsche Stimme
Sich laut und frei erheben darf,
So lange noch an deutschem Grimme
Sich schleifen deutsche Schwerter scharf,
So lange deutsche Noth und Schmach
Aus deutschen Augen Thränen pressen:
So lang laßt nie zu rufen nach
Die Namen Holstein und Kurhessen!
Das ist ein Ruf der Todte wecken
Und Lebende erstarren kann,
Voll Scham und Schande ist’s ein Flecken,
Der unsrer Ehre haftet an,
Das ist ein Schmerz, der glühend tropft,
Zahnknirschend, mit verhalt’nem Grollen
An jede Thüre mahnend klopft –
Doch bald wird er wie Donner rollen!
Ein Glied, das in fluchwürd’ger Stunde
Von unserm Leib gerissen los,
Und eine breite Todeswunde,
Die blutend klafft in unserm Schooß:
So ballt sich krampfend jede Hand,
Und schreit zum Himmel ungemessen
Das eig’ne Blut im eig’nen Land,
Im Lande Holstein und Kurhessen!
In unsern Thälern, unsern Bergen
Hallt zürnend wieder dieser Schrei,
Ob fremde oder eig’ne Schergen,
Der Freiheit gilt es einerlei;
Fragt ihr, von welchem Strauch der Stock,
Zeigt euer Rücken blut’ge Strähne –
Deutschland liegt wimmernd auf dem Block,
Und Büttel ist nicht blos der Däne!
Verloren längst ging aller Glauben
An Siegelwachs und Pergament.
Nichts soll dem deutschen Wort ihn rauben,
Das einzig noch sich heilig nennt;
Von deutschem Blut hat’s oft getrieft,
Nie sei es ohne Kampf vergessen:
Mit deutschem Wort auch ist verbrieft
Das Recht von Holstein und Kurhessen!
So zieht denn hin, es einzulösen,
Verbunden ist, wer Deutscher heißt,
Bedecket erst die eig’nen Blößen,
Eh’ fremde Fetzen ihr zerreißt;
Den heil’gen Kampf für eig’nen Heerd
Am eig’nen Heerd zuerst geschlagen,
Dann mag das schlachterprobte Schwert
Die fernern Feinde vor euch jagen!
Daß Deutschlands Eiche frisch erstarke,
Erwägt ihr, gegen äußern Sturm;
Wie soll sie grünen, wenn im Marke
Gefräßig nagt manch’ gift’ger Wurm?
Nach innen sei der Blick gewandt –
Was wir besitzen und besessen,
Umschlinge neu der Einheit Band,
Und frei sei Holstein und Kurhessen!!