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Für Laubsägekünstler

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Für Laubsägekünstler
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 324_d
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[324_d] Für Laubsägekünstler. Noch ziemlich wenig bekannt ist die Benutzung der Laubsäge zur Herstellung von Steinmosaiken. Die technisch ungemein leichte, künstlerisch aber höchst wirksame Arbeit wird dadurch auch den Dilettanten möglich gemacht, daß aus gegossenem Marmor sowohl kleine und kleinste einfarbige Steinchen als auch größere einfarbige oder in verschiedener Weise marmorierte Tafeln in den Handel gebracht werden. Aus denselben kann man die herrlichsten Mosaiken zusammensetzen und sie als dünne Einlagen oder mit einem Kehlleistchen umrahmte Auflagen für allerhand flache Gegenstände, Kästchen, Tische, Briefbeschwerer, Bilderrahmen, Paneele, Konsolen u. v. a. verwenden. Tafeln und Steine sind quadratisch, und es ist nun die Aufgabe des Laubsägekünstlers, diese gewissermaßen als Rohmaterial zu betrachtenden Tafeln und Steine mit seinem Werkzeug so zu bearbeiten, daß eben das Muster als buntfarbige Mosaik erscheint, zu welchem Zweck es aus vielen einzelnen nach der Mustervorlage zugesägten Teilen zusammengesetzt wird. Für die Herrichtung der kleinen Steine, ihre Teilung in Dreiecke etc. bedarf man neben der Laubsäge noch einer kleinen sogenannten Schneidelade, wogegen die größeren, 10 X 10 cm messenden Marmortafeln ganz so wie Holzfourniere auf einem Sägetischchen allein mit der Laubsäge nach vorgezeichneten Linien in die gewünschten Formen zerschnitten werden, was sehr schnell von statten geht. Sind alle Einzelteile fertig zugeschnitten und provisorisch auf einem Bogen Papier aneinander gelegt, so bestreicht man sie eins nach dem andern mit Natronwasserglas und leimt sie auf diese Weise in den Gegenstand fest ein. Die dabei entstehenden Fugen werden sodann mit einem schwarzen oder goldenen Kitt ausgefüllt, hiernach die ganze Oberfläche mit einem Schabeisen schön geglättet und schließlich mit Mohnöl eingerieben, um die während der Arbeit unansehnlich gewordenen Farben aufzufrischen.