Für den Lesetisch der Familie
Von allen Schriftstellern ist stets nur denen ein Ehrenplatz am Familientische eingeräumt worden, welche in jedem ihrer Werke zeigten, daß sie selbst wohl mit dem Kopfe über dem Volke, mit dem Herzen. aber mitten in ihm stehen, hauptsächlich aber denjenigen, die bei glänzender Phantasie, poetischem Sinne, ausgezeichneter Gestaltungskraft, Gemüthstiefe und schwungvoller, markiger Sprache ihre Schöpfungen überhaupt und jede ihrer Gestalten durch sittliche Reinheit und Keuschheit zu adeln wissen, so daß ihre Bücher jeder deutschen Jungfrau unbedenklich in die Hand gegeben werden können.
Ein solcher Schriftsteller ist in der Gegenwart der den Lesern der Gartenlaube längst bekannt und lieb gewordene Herman Schmid. Wer jemals in unserem Blatte eine von Schmid’s Novellen und Erzählungen gelesen, die ihren Stoff zumeist den Bergen seiner Heimath entlehnen, der mußte sich gefesselt fühlen durch die Feinheit der ganzen Durchführung, die Schönheit der Naturschilderung, die Wahrheit der Charaktere und die Plastik aller von ihm gezeichneter Gestalten. Unwillkürlich aber mußte nach einem so ergreifenden Eindruck in jedem Leser auch der lebhafte Wunsch erwachen, die übrigen Werke dieses ausgezeichneten Novellisten ebenfalls kennen zu lernen, namentlich das vielgenannte herzige und kerngesunde „Schwalberl“, das große Geschichtsbild: „Der Kanzler von Tirol“ – von der Kritik als der beste historische Roman der Neuzeit anerkannt – und viele andere fesselnde Geschichten aus dem Hochgebirge, die Keiner so naturwahr und traulich gemüthvoll zu erzählen weiß, wie unser Herman Schmid, der Verfasser von „Almenrausch und Edelweiß“, des „Holzgrafen“, des „Bombardement von Schärding“ etc. etc.
Zur Erfüllung dieses Wunsches bietet nun die unterzeichnete Verlagshandlung die Hand, indem sie eine
veranstaltet, von der bereits der erste Band erschienen ist. Um auch den Unbemittelten die Anschaffung dieser geschmackvoll ausgestatteten Familienbibliothek zu ermöglichen, setzt die Verlagshandlung den 13 bis 16 Bogen starken Band, der in frühern Ausgaben Einen und einen halben Thaler gekostet, auf den enorm billigen Preis von
Einzelne Bände (monatlich erscheint ein Band) werden nur zu dem vierfachen Subscriptionspreis abgegeben.
Allen Familienvätern, die ihrem Hause, ihren Frauen und Kindern eine durchaus edle und fesselnde Lectüre bieten wollen, empfehlen wir die Sammlung ganz besonders und bitten sie, den beiliegenden Bestellzettel ausgefüllt an die nächste Buchhandlung zu übermitteln.
Leipzig, im November 1867.