Für die Verwundeten und die Frauen und Kinder unserer unbemittelten Wehrleute (Die Gartenlaube 1871/8)

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Autor: Ernst Keil
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Titel: Für die Verwundeten und die Frauen und Kinder unserer unbemittelten Wehrleute
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aus: Die Gartenlaube, Heft 8, S. 140
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1871
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Für die Verwundeten und die Frauen und Kinder unserer unbemittelten Wehrleute, Heft 5 sowie Heft 12
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Für die Verwundeten und die Frauen und Kinder unserer unbemittelten Wehrleute

gingen wieder ein: Sammlung durch Lehrer Rich. Müller in Kertsch (Krim) 76 Rubel 25 Kop.; am Fuße des Schwarzfelds gesammelt 8 Thlr.; beim Stiftungsfeste des „Liederkranzes“ zu Tolenz 11 Thlr; C. Münch, ein deutscher Arbeiter in Genf 5 Thlr.; Leseverein „Eintracht“ in Hausberge 1 Thlr.; in froher Gesellschaft in Alt-Strelitz, von Apotheker Goeritz 4 Thlr. 1 Ngr.; für an A. Zschiesche in Leipzig gesandte entwerthete Briefmarken von Frau Auler in Dona Francisca (Brasilien) 15 Thlr.; ein Deutscher in Vevey 20 Francs; bei der Weihnachtsfeier in der Rigaer Turnhalle gesammelt 96 Thlr.; Carl v. Drausfeld 2 Thlr. 15 Ngr.; Ertrag eines Concerts des Gesangvereins „Orpheus“ in Raschau 10 Thlr. 2 Ngr 3 Pf.; gesammelt am Tage der Capitulation durch Th. Kleine in Horneburg 10 Thlr. 7½ Ngr.; Spielresultat am Sylvesterabend in Heimersheim 2 Thlr.; Collecte der fünf Kosmopoliten vom lustigen Abend des 7. Januar in Iwanow (Rußland) 50 Rubel; eine deutsche Frau in Odessa 4 Thlr.; gesammelt von G. J. in Bradford 13 Thlr. 18¼ Ngr.; gesammelt durch Clara Schulze am Capitulationstage im „Goldenen Kranz“ zu Marienberg 3 Thlr.; E. J. in Ohrdruff 2 Thlr. 8 Ngr.; M. Sch. in G. bei Roßwein 1 Thlr.; Erlös für mein erstes gedrucktes Gedicht 1 Thlr. 15 Ngr.; Bertha Bork in Assen 2 Thlr.; H. Th. in R. 15 Ngr.; N. N. in Parchim 1 Thlr.; Mexico-Wette 20 Ngr.; von Beamten der Zuckerfabrik Walentynow (Polen) 24 Thlr. 4 Ngr.; von der Karceria des 18. bis 22. Januar (1871) auf Schloß Erfurthstein in Jena 2 Thlr. 16 Ngr.; eine in Petersburg lebende Sachsin 15 Thlr.; vom Eisenbahnkegelclub zu Borna auf dem Jägerhaus bei Frohburg gesammelt 9 Thlr. 7½ Ngr.; G. Rwd. auf Freienfels 3 Thlr.; gesammelt von Lehrer Schmidt in Laimbach 17 Ngr.; Gärtnerbursche Fritz Wosubra in Blagoweschtschenk am Amur 5 Rubel; Bender in Neukirchen 1 Thlr.; Richard Haage in Petersburg 10 Rubel; D. in Riga, abgelehnte Zahlung 24 Ngr.; Köster in Petersburg 1 Thlr. 1½ Ngr.; M. St. in Hamburg 20 Thlr. (herzlichen Dank für liebenswürdigen Brief); gesammelt in einer frohen Gesellschaft bei E. F. am 10. Januar in Reval durch H. v. D. 15 Rubel; ein Deutscher in San Francisco 3 Dollars; Hofrath Georg v. Funk im Mohilewschen Gouvernement 20 Thlr.; Emma W. in Reval 3 Thlr.; Ergebniß einer Subscriptionssammlung der Seyffardt’schen Buchhandlung in Amsterdam 17 Thlr. 10 Ngr.; fünfter Monatsbeitrag von Al. Wiede 20 Thlr.; Reus in Dewsbury 1 Pfd. St.; L. O. H. in Altenburg 4 Thlr.; Bierscatgesellschaft in Neustadt (Chemnitz) 2 Thlr. 15 Ngr.; zwei- und dreiundzwanzigste Sammlung der Klinckhardt’schen Druckerei 7 Thlr. 28 Ngr.; vier und fünfundzwanzigste Sammlung des Personals von Schelter und Giesecke 34 Thlr 13 Ngr.; Arbeiter A. B. in B–w 10 Ngr. mit folgenden prächtigen Versen:

Ich steh’ im Joch von früh bis spät,
Bald hier bald da – wie’s g’rade geht;
Mein Weib ist brav, die Kinder prall,
Sie sind, Gottlob, mein Ein’ und All’,
Doch schmal die Kost, der Heerd kaum warm,
Oft denk’ ich: ach, wie bist du arm!

Dann fällt der Krieg mir ein, und dann
Auch Nachbars Fritz, der Landwehrmann:
Kein warmer Ofen Tag und Nacht,
Kein Kind, das ihm entgegenlacht,
Vielleicht er selbst schon stumm und bleich!
Da denk’ ich: o wie bist du reich!

Drum nimm von meinem armen Glück
Für Aerm’re dies Achtgroschenstück!
Ich denke: gäb’ vom Wochenlohn
Vom Arbeitsmann bis hoch zum Thron
Ein Jeder nur den sechsten Theil,
Dann würde manche Wunde heil!

Und damit der Wunsch des Dichters bald zur Wahrheit werde, legt die Redaction der Gartenlaube zur Gabe des armen Arbeiters gleich 100 Thlr. zu. Denn es warten noch viele Verwundete, Wittwen und Waisen auf die milde Hand des Gartenlaubenlesers, und deshalb bitten wir – angesichts des baldigen Friedens, der so viele Schmerzen heilen wird – nochmals für Alle, die der Krieg für immer unglücklich gemacht.

Aus Oesterreich gingen ferner ein: W. Bfd. in Prag 5 Thlr. (besten Gruß an alle Verwandte); Frau Hoffmann in Wien 5 Thlr.; zweite Sendung der Wiener Tischgesellschaft 50 Francs; F. Ondrack in Brünn 4 fl.; ein deutsches Mädchen in Troppau 1 Thlr. 10 Ngr.; Godwin und Amalie v. Lilienhoff-Adelstein 2 Ducaten; abermalige Sendung von J. Goetzger in Wien 10 fl.; die Schülerinnen des Pensionats in Ujholy (Ungarn) 6 fl.; Gawlitzka in Pest 2 fl.; drei Freundinnen aus Mährisch-Trübau 62 fl.; vom Tetschen-Bodenbacher Turnverein 39 fl.;

Es hatten drei Gesellen ein fein’ Collegium,
Es kreiste so fröhlich der Becher im trauten Kreise herum,

mit 15 fl. aus Wien; die Arbeiter der Maschinenfabrik von F. Wannieck in Brünn 40 fl. (für die Waisen in Deutschland und Frankreich); einige junge Deutsche auf der Wacht in der Adria 20 fl.; von einem ultramontanen Deutsch-Oesterreicher 1 Ducaten; M. Rahm in Mautern 12 fl.; von einer Wienerin in Brünn 4 fl.; Münzner in Oberleutersdorf 7 fl. 9 kr.; Ergebniß eines Concerts im fürstlich Clary’schen Gartensalon in Teplitz 242 fl.


Unsere Siebenbürger Landsleute sandten wiederum: die evangelisch-sächsischen Lehrer des Repser Kirchenbezirks 18 fl.; Ergebniß einer Sammlung in den Mädchenschulen und Knaben-Elementarclassen in Schäßburg 45 fl., und Beitrag der zehn Lehrer 10 fl., zus. 55 fl.; Sammlung durch den Ortspfarrer G. Müller im Dorfe Almen (300 Seelen, umgeben von Walachen und Zigeunern) 10 fl.; die evangelisch-sächsischen Bewohner von Deutsch-Takes im Repser Kirchenbezirk 10 fl.; Lotti Dietrich, Ertrag einer verloosten Handarbeit, 18 fl.; Sammlung der ersten Mädchenclasse in Mediasch 2 fl.; Sammlung der ersten Elementar-Mädchenschule in Reps 9 fl. und aus der Sparbüchse der F. W. und M. v. S. 3 fl. in Silber; von zehn Bürgern in Schäßburg, neuerdings gespendet, 23 fl.; Ergebniß eines von fünf jungen Mädchen in Hermannstadt veranstalteten Haustheaters 60 fl.; abermalige Sammlung in Hermannstadt 50 fl.; von sächsischen Bauern aus Wurmbach 17 fl. 39 kr.; von sächsischen Bauern aus Martinsdorf 35 fl.; aus den Sparbüchsen der Geschwister Johanne, Wilhelmine, Caroline, Swarz, Heinrich, Sophie, Rosa, Hedwig und Bertha 3 fl. 61 kr.; Landbauer Müller in Martinsdorf 5 fl. Zusammen 61 fl.
Ernst Keil.