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Feuerwehr

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Ottilie Wildermuth
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Titel: Feuerwehr
Untertitel:
aus: Mein Liederbuch. Gedichte.
S. 225–226
Herausgeber: Agnes Willms
Auflage:
Entstehungsdatum: 1868
Erscheinungsdatum: 1877
Verlag: Gebrüder Kröner
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Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[225] Feuerwehr.

Was sollen die Männer in dunkeln Gewand
Und der Helme leuchtendes Blinken?
Wohl tragen das Beil sie als Wehre zur Hand,
Doch seh’ ich kein Schwert an der Linken;

5
Vorbei sind die Kriege, vorüber der Streit,

Welch müßiges Spielen in thatloser Zeit?

Wohl ziehen wir nicht hinaus in die Schlacht
Unter blutrothem Kriegessterne; –
Die stillen Thaten, die wir vollbracht,

10
Sie dringen nicht in die Ferne.

Doch ob wir zum Kampf nicht, zum blutigen, gehn,
Wir lernten dem Tode in’s Auge seh’n.

Wo die Flamme lodert entsetzlich hell,
Der grausen Zerstörung Zeichen, –

15
Soldaten des Friedens, wir rüsten uns schnell,

Ob Weib und Kind auch erbleichen.
Nicht gilt es zu tödten in Jammer und Harm,
Zu retten gilt es mit starkem Arm.

[226] Ob der brennende Balken droht unter dem Dach,

20
Ob Rauch uns und Flammen umringen,

Wir brechen uns durch in’s bedrohte Gemach,
Der Mutter ihr Kindlein zu bringen.
In der höchsten Gefahr und Todesnoth
Da sind wir die Retter vom grausigen Tod.

25
Drum wenn ihr euch leget auf weichen Pfühl,

Der friedlichen Ruhe zu pflegen,
So nennt unser Treiben kein müßig Spiel
Und bittet um Schutz Ihn und Segen;
Legt Seele und Leib in des Ewigen Hand,

30
Der als rettende Engel auch Menschen gesandt!