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Flugschrift mit dem Straßburger Münster

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: unbekannt
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Titel: unbetitelt
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1574
Verlag: Bernhart Jobin
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Erscheinungsort: Straßburg
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Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung: Einblattdruck mit Holzschnitt des Straßburger Münsters und Begleittext
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Editionsrichtlinien:

Von Straßburg / der Vralten Stat /
Die man Argentorat gnant hat /
Find man erst im Strabone gschriben /
Wie treisig tausent Teutschen bliben /

5
Nah vm die Stat Strasburg hibei /

Vms jar treihundert sechzig trei /
Erschlagen von Keyser Julian /
Dem damals d Stat war vntertan;
Dan d Römer herschten biß an Rein /

10
Drum hettens dise Stat auch ein.

Da aber das Teutsch Volk die Franken
On der Römer willen vnd danken
Inn Galliam hinein zog vnd trang /
Dasselbig gwaltig auch bezwang /

15
Vnd es nanten jrm Namen gleich /

Wie es dan noch heut haißt Franckreich;
Da ward auch Strasburg vntertan
Den Fränkisch Könign / da es dan
Sehr an Volk vnd gebäu zunam /

20
Biß das König Dagobert kam;

Dem gfül wol glegenhait der Stat /
Das er den Thurn / so bgunnen hat
Der König Ludwig sein Vorfar
Im vir huntert neun und neunzigsten jar;

25
(Der dan erstlich ein Christ war worden

Mit allen die im zugehorten /
Vnd den Haidnischen Tempel hie
Heiligt vnd weitert nicht on müh)
Zu einem Christelichen Tempel

30
Nach seins gdachten Vräns Exempel

Ganz herlich schön hat außgefürt /
Vnd mit Bischoflich Würd bezirt
Vms jar sechs hundert virtzig trei /
Vnd freiheit geben auch dabei;

35
Satzt den ersten Bischof Arbogast /

Dan er kein Bapst kant damals fast;
Also nam die Stat inn der rhu
An Würden vnd gebäuen zu.
Anno tausent siben er verpran /

40
Dan in der Tonner zündet an /

Welchs damals leicht geschehen kunt
Welchs mehrtheil von holtz gbauet stund;
Nachmals noch sechs prunst glitten hat /
Die zwar nicht wenig han geschad /

45
Dan inn einer prunst giengen vnter

Häuser fünff und fünfftzig vierhundert;
Doch den vnfall onangesehen
Ward im jar tausent fünff zehen /
Vnter Bischoff Wernher von Hapspurg /

50
Dem vier und viertzigsten von Straßburg /

Angefangen gelegt zuwerden /
Das tieff Fundament inn der Erden /
Vnd man legt dran gantz zehen Jar
Biß es der Erden gleich war gar;

55
Wiewol dran etlich huntert Man /

On unterlaß bearbeit han.
Erwin von Steinbach Bauherr war
Der hat gställt die visierung gar;
Doch hierzwischen kam eine prunst /

60
Das solch müh ward zum teil vmsunst /

Drum im jar da man hat geschriben /
Tausent / zweyhuntert / sibentzigsiben /
Den fünff vnd zwentzigsten May zwar/
Auff Vrbanstag / da Keyser war

65
Rudolff von Hapspurg war angfangen

Vnd erbaut was dran war vergangen;
Die Kirch vnd des Thurns ein klein stück
Gantz außgefürt mit gutem glück
In acht vnd zwentzig jarn dahin /

70
Inn dem starb der Bauherr Erwin;

Darnach kam alsbald an sein stat /
Da man 1305. gzalt hat /
Johan Hiltz ein Meister von Cöln /
Der that in biß an Helm auff stelln.

75
Welcher kaum ward gar außgestelt

Schid diser Meister von der Welt.
Also blib vngbauen ein weil /
Am Thurn des helms sein oberteil;
Biß das man ein auß Schwaben pracht /

80
Der es / Gott lob / hat außgemacht;

Ward also vollend dises Wunder
Als man zalet viertzehen hundert
Vnd neun vnd viertzig jar darzu /
Inn seiner höh hat er Werckschuh

85
Fünff hundert / sibentzig vnd vier /

Ist durchsichtig nach aller zier /
Ist zsamen gesetzt von stein metall /
Wie solches mögen schauen all.
Drum hat der glerte Man Solin

90
Nicht on sonder bedencken vnd sinn

Vnter die wunterwerck der Welt
Auch disen schönen Thurn gestelt.
Den hat dem Vatterland zu ehren /
Vnd zu nutz den / die jhn begeren

95
Auß lieb vnd diensten verursacht

Bernhart Jobin in truck gepracht.