Frühlingsblüthen
[20] Frühlingsblüthen. (Zu unserer farbigen Kunstbeilage.) Mit zartem Händchen greift das Kind, von der Mutter sicherem Arme gestützt, in des Lenzes üppige Blüthenfülle – ein liebliches Idyll, voll tiefer sinnbildlicher Bedeutung! Dem Kinde, das von treuer Mutterliebe behütet wird, ihm ist auch das Leben ein ewiger Lenz; wohin es das Aermchen ausstreckt, greift es in reinen Glückes lichte Blüthentrauben. Und es selber, das junge Menschenwesen, es ist nichts anderes als eine solche Frühlingsblüthe, die sich erschließt, Seligkeit ausströmend über das Mutterherz wie die tausend Knospen auf Flur und Feld über die Herzen der Menschen. Gewiß ein dankbarer Stoff für einen so zartsinnigen Künstler wie Rob. Beyschlag! Aber auch nur unter Zuhilfenahme der Farbe war es möglich, den duftigen Reiz dieses Bildes in der Vervielfältigung zu wahren. So eröffne denn dieses Blatt würdig den Reigen der Kunstbeilagen im neuen Jahrgang der „Gartenlaube“!
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