Zum Inhalt springen

Frühlingssturm

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Marie Bernhard
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Frühlingssturm
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 12, S. 196
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[196]

Frühlingssturm.

Ein Sausen und Brausen zieht durch die Lüfte,
Es klingt wie das Branden von Meereswogen –
Mir ist, als bringe es heimliche Düfte,
Die fern aus dem Süden herübergezogen.

Der Atem des Frühlings geht durch die Lande,
Das jauchzt und jubelt, das ruft: Es werde!
Das sprengt gewaltsam die fesselnden Bande
Und küßt im Triumph die erwachende Erde!

Vorboten des Lenzes! Willkommen – willkommen
Dem Herzen, das winterlich lag gefangen,
Facht an, ihr Stürme, was halbverglommen,
Nach vollem Leben das heiße Verlangen!

Erwecket aufs neue des Daseins Freude!
Fegt fort aus der Seele das Sorgen und Zagen,
Befreiet mein Herz vom vergangenen Leide
Und lehrt es noch einmal wünschen und wagen!

Doch schone mir, Sturm, die Knospen, die süßen,
Und störe nicht grausam ihr liebliches Keimen!
Ich aber, ich will dich dankbar begrüßen
Und wirken wie du, statt müßig zu träumen!
  Marie Bernhard.