Gebadet in des Meeres blauer Flut (Büchner)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Georg Büchner
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der besten Mutter
Untertitel:
aus: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Erste kritische Gesammt-Ausgabe.
S. 393–394
Herausgeber: Karl Emil Franzos
Auflage:
Entstehungsdatum: 1828
Erscheinungsdatum: 1879
Verlag: J. D. Sauerländer
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Frankfurt am Main
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[393]

 1. Jugendverse.[1]


 Der besten Mutter.

Gebadet in des Meeres blauer Fluth
Erhebt aus purpurrothem Osten sich
Das prächtig-strahlende Gestirn des Tags,
Erweckt, gleich einem mächt’gen Zauberwort,

5
Das Leben der entschlafenen Natur,

Von der der Nebel wie ein Opferrauch
Empor zum unermess’nen Aether steigt.
Der Berge Zinnen brennen in dem Strahl
Vor welchem, wie vom flammenden Altar,

10
Der Rauch des finstren Waldgebirges wallt –

Und fernhin in des Ocean’s Fluthen weicht
Die Nacht. So stieg auch uns ein schöner Tag
Vom Aether, der noch oft mit frohem Strahl
Im leichten Tanz der Horen grüßen mag

15
Den frohen Kreis, der den Allmächt’gen heut

Mit lautem Danke preist, da gnädig er,
Uns wieder feiern läßt den schönen Tag,
Der uns die beste aller Mütter gab.
[394] Auch heute wieder in der üppigsten

20
Gesundheit, Jugend-Fülle, steht sie froh

Im frohen Kreis der Kinder, denen sie
Voll zarter Mutterlieb’ ihr Leben weiht.
O! stieg noch oft der Liebe Genius
An diesem schönen Tag zu uns herab

25
Ihn schmückend mit dem holden Blumenpaar

Der Kinderliebe und der Zärtlichkeit! –

  1. Diese Jugendgedichte Büchner’s, wohl sämmtlich 1828, also in seinem fünfzehnten Jahre, entstanden, erscheinen hier zum ersten Male aus dem Original-Manuscript abgedruckt. – Die Zusatzstrophe zu dem Gedichte „Die Nacht“ hat Büchner 1835 flüchtig an den Rand des Papiers hingeschrieben. F.

Anmerkungen (Wikisource)

Auch in: Werke und Briefe. Nach der historisch-kritischen Ausgabe von Werner R. Lehmann. München, 1980 S. 182. Das Gedicht ist erhalten in einer Abschrift von Luise Büchner, Georgs Schwester; es hat keine Datierung und wird den frühen Arbeiten Büchners aus seiner Schulzeit zugeordnet. (Vgl. Kommentar in o. g. Ausgabe S. 431.)